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Preiserhöhungen bei BMW
Plug-in-X5 fällt plötzlich aus der PHEV-Förderung

BMW erhöht die Preise über die komplette Modellpalette hinweg. Beim Plug-in-Hybrid-SUV X5 xDrive45e wirkt sich das besonders drastisch aus.

BMW X5 Plug-in Hybrid PHEV (2019) Fahrbericht
Foto: BMW

Am 26. Januar 2022 veröffentlichte BMW neue Preislisten für die meisten seiner Baureihen, die vom 1. April an gültig sein sollten. Doch jetzt – nur zwei Monate später – sind sie das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden. Denn inzwischen sieht sich BMW gezwungen, die Preise zu diesem Stichtag erneut zu erhöhen – ganz offensichtlich außerplanmäßig. Wer derzeit den Online-Konfigurator aufruft, sieht sich mit meist im vierstelligen Bereich teureren Grundpreisen konfrontiert als noch Ende Januar versprochen. Das gilt auch für den X5 , bei dessen Plug-in-Hybrid-Variante xDrive45e (siehe Fotoshow) sich die Preisrunde besonders drastisch auswirkt.

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Den ursprünglichen Plänen zufolge sollte der X5 mit PHEV-Antrieb ab April 77.300 Euro kosten. Diesen Tarif haben die Münchner mit Bedacht gewählt, denn zieht man die 19-prozentige Mehrwertsteuer ab, bleiben 64.957,98 Euro netto. Der Nettopreis eines elektrifizierten Autos ist die Bemessungsgrundlage für die staatliche Kaufprämie, die auch beim Kauf eines Plug-in-Hybriden fließt – wenn das gewählte Modell nicht teurer als 65.000 Euro netto ist. Bedeutet beim BMW X5 xDrive45e: Zielmarke knapp unterboten; Käuferinnen und Käufer haben somit Anspruch auf einen Umweltbonus von insgesamt 5.625 Euro, wovon 3.750 Euro aus Bundesmitteln finanziert und 1.875 Euro vom Hersteller übernommen werden.

Plötzlich 8.000 statt 2.000 Euro teurer

Doch nun kostet der 394 PS starke Teilzeit-Elektriker, bei dem ein Dreiliter-Reihensechser als Verbrenner fungiert, laut BMW-Konfigurator 79.300 Euro brutto, demnach 66.638,66 Euro netto. Bedeutet: Weil er durch die Preiserhöhung über die 65.000-Euro-netto-Grenze springt, geht der Umweltbonus ebenfalls flöten – und der X5 xDrive45e wird für die Kundinnen und Kunden nicht nur 2.000, sondern fast 8.000 Euro teurer. Das ist selbst bei einem Auto in diesem hohen Preissegment eine empfindliche Teuerungsrate.

Die Preiserhöhung kommt einerseits nicht überraschend, schließlich werden Autos aktuell bei fast jedem Hersteller und in vielen Regionen der Welt teurer – die vielfältigen Gründe dafür sind bekannt. Dass BMW beim PHEV-X5 ebenfalls diesen Schritt geht, kommt dennoch etwas überraschend, schließlich war dessen staatliche Förderung auf Dauer gesichert. Mit einer rein elektrischen WLTP-Reichweite von – je nach Konfiguration – 77 bis 88 Kilometern (gefordert sind mindestens 60 Kilometer) und einem offiziellen CO2-Ausstoß von weniger als 50 Gramm pro Kilometer erfüllt der X5 xDrive45e nämlich nicht nur die aktuell gültigen Regeln, um für den Umweltbonus infrage zu kommen. Auch das vom 1. August 2022 an geltende Mindestmaß von 80 Kilometern schaffen die meisten Modellversionen schon jetzt und sind auch für die am wenigsten effizienten Konfigurationen in Reichweite.

745e über Nacht 7.600 Euro teurer

Um welchen Preiserhöhungs-Sonderfall es sich beim X5 xDrive45e handelt, zeigt ein Blick auf BMWs übrige Plug-in-Hybride, die zum 1. April ebenfalls ungeplant teurer werden. Bei kleineren PHEV-Modellen liegen die Nettopreise auch künftig unterhalb der Bemessungsgrenze, sodass hier weiterhin Fördergelder fließen können. Dass der Brutto-Listenpreis des Plug-in-Spitzenmodells 745e quasi über Nacht von 104.100 auf 111.700 Euro springt, fällt dagegen aus zwei Gründen kaum ins Gewicht. Erstens: Der Oberklasse-Hybrid kommt so oder so nicht für die PHEV-Förderung infrage. Und es handelt sich hier um ein Auslaufmodell, das voraussichtlich noch 2022 von einem neuen 7er mit Plug-in-Hybridantrieb abgelöst wird.

Umfrage
Soll der Kauf von Plug-in-Hybriden auch in Zukunft vom Staat gefördert werden?
11565 Mal abgestimmt
Nein, denn viele Kunden nutzen zu oft den Verbrenner.Ja, wer häufig elektrisch fährt, spart sehr wohl CO2.

Fazit

Es wirkt, als gebe BMW beim X5 xDrive45e ohne Not einen Riesenvorteil auf, indem die Münchner den PHEV-SUV derart verteuern, dass er nicht mehr in die staatliche Förderung fällt. Schließlich war der Plug-in-Hybride zuletzt immer wieder die beliebteste Modellversion der Baureihe, was sich angesichts nun deutlich steigender Preise ändern und potenzielle Kundinnen und Kunden verstärkt zu den Benziner- oder Dieselvarianten greifen lassen dürfte.

Andererseits zeigt die Maßnahme, wie groß der Druck für die Autohersteller aktuell ist, die Produktion irgendwie aufrechtzuerhalten und dann mit ihren Produkten auch noch Geld zu verdienen. Geplant war die neuerliche Preiserhöhung offensichtlich nicht – die eingangs erwähnte Preisliste zeigt es. Zudem lässt sich durch diese Entwicklung erahnen, dass der bisher gerade so in die Förderrichtlinien gequetschte Nettopreis eher knapp kalkuliert war – und sich angesichts der inzwischen stark veränderten Rahmenbedingungen nicht mehr halten lässt.

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