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Porsche 9-irgendwas
Das steckt hinter den Porsche-Codes

Porsche setzt bei seinen Modellen auf eine strenge Nomenklatur – wir erklären die Zahlen- und Buchstabenkombinationen.

Porsche 911 Carrera 4 GTS, Exterieur
Foto: Rossen Gargolov

Während Insider mit Zahlencodes wie 930, 964, 992 oder 987 jonglieren sehen Normalsterbliche nur einen Elfer oder einen Boxster. Die Entschlüsselung der Porsche-Codes ist aber kein Hexenwerk. Wir liefern eine kleine Hilfestellung.

Jedes Projekt eine Nummer

Porsche 356 C
Archiv
Mit dem Entwicklungsauftrag 356 wurde der erste Porsche geboren - der 356.

Dazu springen wir zurück ins Jahr 1931. Das frisch gegründete Konstruktionsbüro Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH von Ferdinand Porsche vergab für jedes Projekt einfach eine fortlaufende Nummer, die sogenannte werksinterne Typennummer. Die Nummer 7 stand beispielsweise für die Konstruktion einer Limousine für den deutschen Automobilhersteller Wanderer. Die Nummer 22 wurde zum Auto Union Grand Prix-Rennwagen und der Typ 60 war der Volkswagen. So kletterten die Zahlen Auftrag um Auftrag, mit jedem konstruierten Motor, mit jedem Entwurf für eine Achse, einem Getriebe oder einem Traktor.

Unsere Highlights

Am 8. Juni 1948 wurde dem ersten Auto das offiziell den Markennamen Porsche trug, die Nummer 356 zugeordnet. Der Porsche 356 war geboren. Dessen Weiterentwicklung über verschiedene Modelljahre hinweg kennzeichnen die Zusatzbuchstaben A, B und C. Jetzt mündete nicht jeder folgende Entwicklungsauftrag in einen neuen Porsche – so gingen die Nummern an Testmotoren, Saugmotoren, Wasserturbinen oder Rennwagen – wie beispielsweise den 550 Spyder von 1953.

Peugeot als 911-Geburtshelfer

Porsche 911 901 Nr. 57 der erste Elfer
Porsche
Sollte 1964 eigentlich als 901 geboren werden - wurde dann aber zum 911.

Doch ausgerechnet beim Nachfolger des 356 verließ Porsche 1964 die gewohnte Typologie. Angesichts möglicher zukünftiger Kooperationen mit dem VW-Werk sollte der neue Porsche bereits kompatibel zu den dortigen Nummernkreisen sein. Da in Wolfsburg die 900er-Zahlen noch nicht belegt waren, entschied man sich in Zuffenhausen für die Projektbezeichnung 901 für die Sechszylindervariante und 902 für einen späteren Vierzylinder. Doch da tauchte ein unerwartetes Problem auf: Die Firma Peugeot berief sich darauf, schon seit 1929 dreistellige Ziffernfolgen mit einer Null in der Mitte zu verwenden – und daher in Frankreich einen rechtlichen Schutz für alle ähnlichen Zahlenreihen zu besitzen. Porsche reagierte und ersetzte die 0 durch eine 1 – eine einfache und günstige Lösung, da die bereits existierende Schrifttype 1 für Prospekte und Typenbezeichnungen am Heck der Fahrzeuge einfach nur verdoppelt werden musste. Aus dem 901 wurde so der 911 und aus dem 902 der 912. Aus der Notlösung 911 erwuchs eine Legende – der Neunelfer.

900er werden knapp

Es folgten der Mittelmotorsportler 914, der Vierzylinder-Frontmotor-Sportwagen 924, der V8-Bolide 928 oder der dickbackige Bruder des 924 – der 944. Schnell wurde aber absehbar, dass die 900er-Codes limitiert waren, weil eben auch viele Porsche-Rennwagen wie beispielsweise der 917 auf diese Nomenklatur zurückgriffen. Porsche reagierte abermals und legte seine Namensgebung flexibler aus. Der 911 wurde im Zuge seiner Modellpflegen um die Bezeichnungen A-Serie, B-Serie und G-Serie ergänzt. Spezielle Modelle wie der 911 Turbo oder der 911 SC RS erhielten aber dennoch eigene Nummern – Insider nennen hier 930 und 954.

Porsche 928
Porsche
Porsche 928 mit V8-Motor.

Der nächste große Entwicklungssprung beim Elfer brachte 1988 den Typ 964. Ihm folgten der 993, der 996 und der 997. Kurz vor der Tausender-Schwelle sprang Porsche dann zurück und brachte den neuen Neunelfer unter dem Typcode 991, dessen Facelift unter dem Typcode 991.2. Aktuell hört der Elfer auf den Code 992. Zwischen rein schieben sich noch Modelle und Codes wie 980 für den Carrera GT, oder 986, 987, 981 und 982 für die verschiedenen Boxster-Generation oder 955 für den SUV Cayenne.

Die Kürzel-Codes

Porsche
RSR für Renn-Sport-Rennwagen.

Darüber hinaus pflegt man bei Porsche auch verschiedene Zusatzkürzel für einzelne Modelle. GTS stand ursprünglich für Homologationsmodelle für den Motorsport, heute laufen unter diesen drei Buchstaben besonders sportliche und exklusive Modelle einer Porsche-Baureihe. RS steht für Renn-Sport und ist von Rennversionen abgeleiteten Straßenmodellen vorbehalten. RSR wiederum steht für Renn-Sport Rennwagen und kennzeichnet ebensolche. Leistungsstärkere Versionen einer Baureihe tragen ein zusätzliche S wie Super oder Sport im Namen. Ist Allradantrieb an Bord, so ergänzt eine 4 die Modellbezeichnung. Aktuell nicht mehr verwendet werden CS für Clubsport-Modelle oder GT, das eine sportlichere Version des Basismodells zierte.

Fazit

Die Porsche-Nomenklatur ist keine Geheimwissenschaft. Gestartet schlicht als fortlaufende Entwicklungsnummer handhabt Porsche heute die Typ-Nummern-Verteilung etwas flexibler. Aber mit unserem kleinen Code-Knacker werde Sie schnell vom Unwissenden zum Insider.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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