Eine solche Maut müsse nach Berechnungen der Experten drei bis vier Euro pro 100 Kilometer betragen, um allein die Wegekosten ohne Gesundheits- oder Umweltfolgen zu decken. Zum Ausgleich komme die Abschaffung der Kfz-Steuer in Betracht.
Streckenbezogene Maut ist gerechteste Lösung
Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, sagte der Zeitung: Die streckenbezogene Maut ist die gerechteste Lösung, weil die Kosten dort bezahlt werden, wo sie entstehen." Derzeit koste der Pkw-Verkehr den Staat jährlich 47 Milliarden Euro mehr, als er über Benzin- und Kfz-Steuern sowie Parkgebühren einbringe. Die Einnahmen der Maut könnten in den Bau und Erhalt von Straßen oder in die Modernisierung des Bahnnetzes fließen.
Autofahrer in Deutschland müssen dennoch vorerst keine Pkw- Maut befürchten. "Die Pkw-Maut steht nicht im Koalitionsvertrag und deshalb nicht auf der Tagesordnung", sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums am Donnerstag in Berlin und verwies auf entsprechende Äußerungen von Minister Peter Ramsauer (CSU). Es gebe jedoch keine Denkverbote, betonte die Sprecherin mit Verweis auf Ramsauer.
Die FDP bezeichnete die Vorschläge des Umweltbundesamtes als inakzeptabel. Eine Pkw-Maut stelle eine unzumutbare Belastung für die Autofahrer dar. Diese zahlten bereits 53 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben, teilte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Döring mit.