Der P Zero, unser Highend-Produkt auf der höchsten Stufe des Premium-Segments, in dem die anspruchsvollsten Kunden sind. Der P Zero ist weltweit eine eigene Marke und verkörpert Prestige, Motorsport sowie technische Innovation.
Bei den Hersteller-homologierten Reifen, zum Beispiel für Porsche oder Mercedes-AMG, ist das Produkt in allen Märkten gleich. Auch im Ersatzmarkt stellen wir sicher, dass jeder Reifen weltweit dieselben Standards erfüllt, mit derselben Qualität und Performance. Im Ersatzgeschäft gehen wir auf unterschiedliche geografische Besonderheiten ein, indem wir regionale Produkte anbieten, bei denen Qualitäts- und Leistungsstandards konsequent eingehalten werden.
Die Nachfrage war höher als erwartet. Allerdings war das Angebot limitiert, weil die Produktion recht komplex ist. Trotzdem oder gerade deswegen werden wir diese Option beim neuen P Zero für spezifische Automobil-Modelle ebenfalls wieder anbieten.
So einfach wäre das nicht, denn der Ruß gibt nicht nur die Farbe, sondern dient vor allem als Verstärker für die Gummimischung. Er hält die einzelnen Komponenten quasi zusammen, macht den Reifen außerdem widerstandsfähig, was die in großen Teilen aus Naturkautschuk bestehende Gummimischung allein nicht wäre. Wir können den Ruß also nicht einfach weglassen, sondern arbeiten daran, ihn schrittweise durch recycelten Ruß zu ersetzen, um unsere Umweltbeeinflussung zu reduzieren, aber die Performance der Reifen zu erhalten: Wir nennen den Eco-Safety-Ansatz von Pirelli.
Die Mehrheit der Autohersteller-Homologationen im Premium- und Prestigesegment kommt aus Deutschland und Italien, deshalb ist Deutschland für uns das Herzstück der regionalen Entwicklung. In Breuberg werden diese Produkte nicht nur entwickelt, sondern auch produziert. Wichtig ist dabei der Austausch zwischen Mailand und Breuberg, wobei einige unserer wichtigsten Führungskräfte im italienischen Forschungs- und Entwicklungsteam Deutsche sind. Auf der anderen Seite haben wir Italiener, die in Deutschland arbeiten und die Entwicklung der Reifen für bestimmte Automarken und -Modelle leiten.
Europa, der Asien-Pazifik-Raum mit zum Beispiel China und Japan, sowie die USA. Da wir uns auf hochpreisige Fahrzeugsegmente fokussieren und sich 90 Prozent dieser Segmente auf diese drei großen Märkte konzentrieren, sind wir dort besonders stark. Der Südostasiatische Markt wächst besonders stark. Wenn wir uns die Verkaufsergebnisse ansehen, ist Europa aktuell am wichtigsten. Die größten Möglichkeiten zu wachsen, sehen wir in den USA, weil dort rund 40 Prozent aller Premium-Fahrzeuge weltweit verkauft werden. Und diese Fahrzeuge rollen auf Premium-Reifen.
Aktuell bedienen wir die Nachfrage in den USA zu 55 Prozent mit dem Werk in Mexiko, je 20 Prozent mit den Werken in Europa und Brasilien, etwa fünf Prozent mit der Fabrik in Rome, Georgia. Weil wir dort wachsen wollen, prüfen wir unsere besten Optionen. Klar ist, dass wir unsere lokalen Produktionskapazitäten in den USA steigern wollen.
Die Zukunft der hochwertigen Mobilität wird meiner Meinung nach vollständig nachhaltig und vollständig vernetzt sein. Auf diese beiden Bereiche konzentrieren wir uns. Dabei ist die Performance des Reifens ein zentrales Element. Fahrspaß und Sicherheit sind die Grundvoraussetzung. Da wir heute bereits in diesen Bereichen stark sind, – so mit unserer Cyber Tyre-Technologie, um nur ein Beispiel zu nennen – und wir sind bestrebt, unsere Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.
Dank Simulationen sparen wir 30 Prozent Entwicklungszeit ein. Wenn wir über Prototypenreifen sprechen, sparen wir sogar noch mehr. Zwar bringen wir dadurch einen Reifen nicht unbedingt schneller auf den Markt, doch virtuelles Testen gibt uns die Möglichkeit, die Produkt-Performance zu steigern. Man kann viel mehr verschiedene Mischungen und Muster am Computer prüfen, bevor man sie tatsächlich baut. Simulation bedeutet: Bessere Performance in kürzerer Zeit und die Anforderungen der Autohersteller noch exakter zu erreichen. Denn, anders als noch vor wenigen Jahren, sind die Anforderungen immer unterschiedlicher. Das macht die Entwicklung komplexer. Kompromisse zu finden, ist relativ einfach. Doch wir wollen keine Kompromisse und wenn es um Sicherheit geht, gibt es keine Kompromisse. Genau deshalb brauchen wir Simulatoren und wir investieren kontinuierlich in diese Entwicklungswerkzeuge, einschließlich der Integration künstlicher Intelligenz.
Vita Andrea Casaluci
Chief Executive Officer seit August 2023
Geboren 1973
Abschluss in Ingenieurwesen am Politecnico di Milano im Jahr 2001
2002 trat er bei Pirelli Tyre als Produktionsplaner in der zentralen Logistikabteilung ein
2004 arbeitete er als Berater bei Key Project Consulting
2005 kehrte er zu Pirelli zurück und übernahm die Leitung der Bedarfsplanung innerhalb der zentralen Marketingabteilung
2008 wechselte er nach Spanien als Marketing Director für Spanien und Portugal
2011 kehrte er nach Italien zurück und übernahm die Rolle des Logistikleiters der Business-Unit Moto; anschließend übernahm er 2013 Aufgaben innerhalb der Marketingzentrale, zunächst als Demand Planning and Pricing Manager und später als Leiter Produktmarketing und OE Aftermarket
2015 wechselte er nach China und übernahm die Position des Chief Commercial Officer Asia & Pacific
2017 kehrte er nach Italien zurück und wurde Chief Operating Officer Europe und CEO Italy
Ebenfalls 2017 wurde er Executive Vice President der Business-Unit Prestige, Chief Operating Officer Europe und Head of Original Equipment
Ab Mai 2018 war er General Manager Operations
Seit August 2023 ist er Chief Executive Officer