Paukenschlag: USA schaffen Abgasvorschriften und Verbrenner-Verbot ab.

US-Umweltbehörde EPA mit radikalem Kurswechsel
USA schaffen Abgasregeln und Verbrenner-Verbot ab

Veröffentlicht am 30.07.2025
Donald Trump USA US Präsident Ford Mustang
Foto: The White House / Ford / Patrick Lang

In den USA steht eine große Änderung beim Umweltschutz bevor: Die Umweltbehörde EPA will ihre bisherige Zuständigkeit für den Ausstoß von Treibhausgasen durch Autos abschaffen. Das kündigte EPA-Chef Lee Zeldin jetzt offiziell an. Es geht dabei um die Abschaffung der "Endangerment Finding"-Regulierung aus dem Jahr 2009.

Verbrauchsvorschriften werden abgeschafft

Das Endangerment Finding war bislang ein zentraler Baustein der US-Klimapolitik. Es handelt sich um die rechtlich bindende Feststellung, dass Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan und andere die Gesundheit der Bevölkerung gefährden. Eine Schlussfolgerung, die in den Ländern der westlichen Welt zu den bekannten Maßnahmen und Vorschriften für Autohersteller geführt hat, mit denen der Maximalverbrauch festgelegt und über immer strengere Verbrauchsvorgaben die Abschaffung neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren vorangetrieben werden soll. Davon verabschieden sich die USA jetzt.

EPA-Chef Zeldin spricht selbst von der "größten Deregulierung in der Geschichte der USA". Seiner Meinung nach habe die Behörde in der Vergangenheit zu stark eingegriffen und dadurch Familien und Unternehmen mit versteckten Kosten belastet – insgesamt laut Zeldin mit über einer Billion Dollar. Lee Zeldin ist ein Politiker der Republikanischen Partei und ehemaliger Kongressabgeordneter. Mit dem Regierungswechsel 2025 unter Präsident Donald Trump wurde er zum Chef der Environmental Protection Agency (Umweltschutzbehörde, EPA) ernannt. In dieser Funktion ist er nun oberster Leiter der US-Umweltpolitik.

Rückkehr der V8-Motoren

Mit der Abschaffung der CO₂-Grenzwerte für Autos und Lkw in den USA ist der Weg frei für eine Renaissance der von US-Bürgern heißgeliebten V8-Motoren. Unter der Vorgänger-Regierung hatte die EPA noch strenge Emissionsgrenzwerte vorgeschrieben, die ab dem Modelljahr 2027 gelten sollten. Diese hätten den durchschnittlichen CO₂-Ausstoß so stark reduziert, dass Autohersteller praktisch gezwungen gewesen wären, einen Großteil ihrer Flotte zu elektrifizieren. Dieses faktische Verbrenner-Verbot ist damit vom Tisch.

In der US-Autobranche stößt der Plan auf unterschiedliche Reaktionen. Der Verband SEMA, der viele Hersteller von Fahrzeugteilen vertritt, begrüßt den Schritt. Er war in der Vergangenheit oft mit der EPA im Streit, weil Tuningteile und leistungsstarke Motoren als umweltschädlich eingestuft wurden. SEMA sieht in der Aufhebung der Vorschriften eine Rückkehr zur Wahlfreiheit: Ob Verbrenner oder Elektroauto – die Kunden sollen selbst entscheiden.

Autohersteller unentschlossen

Anders klingt es beim Verband der großen Autohersteller, dem unter anderem Ford, Toyota, BMW und Volkswagen angehören. Dort heißt es: Man prüfe die Folgen der geplanten Änderungen, halte aber viele der aktuellen Regeln ohnehin für zu streng. Die Hersteller betonen, dass es weiterhin ihr Ziel sei, den CO₂-Ausstoß zu senken – aber unter realistischen Bedingungen, die zum Markt passen. Viele Firmen könnten deshalb verstärkt auf Hybridautos setzen. Die Technik ist ausgereift, bei Kunden beliebt und für Unternehmen meist profitabler als reine E-Autos.

Umweltschützer wollen klagen

Kritik kommt vor allem von Umweltverbänden. Sie warnen davor, dass die Aufhebung der Vorschriften die bisherigen Fortschritte beim Klimaschutz zunichtemachen könnte. Auch rechtlich ist noch nicht alles entschieden. Schon einmal hatte der Oberste Gerichtshof der USA festgelegt, dass Treibhausgase als Schadstoffe gelten – und somit reguliert werden dürfen. Ob eine einfache Aufhebung durch die EPA Bestand hat, ist fraglich. Mehrere Organisationen haben bereits angekündigt, dagegen zu klagen.

In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen, passend zum Thema, die Rückkehr des Hemi-V8 in den Ram 1500 Pick-up.