Tesla-Cybertruck-Halde macht Ärger: Parkplatz nicht zum Parken

Parkplatz nicht zum Parken
Tesla-Cybertruck-Halde macht Ärger

Veröffentlicht am 05.06.2025

Ein Tesla-Händler in Michigan bekommt Ärger, weil er Cybertrucks und andere Modelle auf einem ehemaligen Shopping-Center-Parkplatz parkt. Insgesamt soll es sich um mehr als 100 Fahrzeuge handeln. Die Stadt Farmington Hills geht jetzt gegen ihn vor.

Farmington Hills ist ein zirka 35 Kilometer nordwestlich vom Detroiter Stadtkern gelegener Vorort und befindet sich somit im Herzen der klassischen US-Autoindustrie. Tesla gehört nicht zu den sogenannten "Großen Drei", bestehend aus GM, Ford und Chrysler (Stellantis). Der Elektroauto-Hersteller hat einen Händler in Farmington Hills – und dieser Händler stellt unverkaufte Modelle auf dem Parkplatz des weitestgehend verwaisten Einkaufzentrums Hunter’s Square ab. Von den zirka 30.000 Quadratmeter Shopping-Center-Fläche stehen fast 19.000 Quadratmeter leer. Die Türen der meisten Läden sind verrammelt, die Schaufenster zugeklebt und an den Fassaden sind die Abdrücke der ehemaligen Firmen-Schriftzüge erkennbar. Teil des Centers war das Marvin's Marvelous Mechanical Museum, das historische Münzautomaten und makabre Kuriositäten gezeigt hat. Speziell den ehemaligen Parkplatz dieses Museums nutzt der Tesla-Händler. Er bringt also mit seinen Cybertrucks ein bisschen Leben in diese aktuell etwas traurige Ecke – aber das darf er nicht.

Tesla-Parkplatz Michigan Mall Farmington Hills USA
UCG via Getty Images

Verstoß gegen Baurecht

Zwar betont der Tesla-Händler, dass er von dem Eigentümer des Shopping-Areals eine Genehmigung für das Abstellen der Autos auf dem Parkplatz habe, auf dem ansonsten nur der Wind pfeift. Für die Behörden der Stadt Farmington Hills ist dies allerdings nicht relevant. Die Beamten erkennen in der Nutzung als Fahrzeug-Halde einen Verstoß gegen Bauvorschriften. So bekräftigt Charmaine Kettler-Schmult, beim örtlichen Bauamt Leiterin für Stadtplanung und Gemeindeentwicklung, dass die Lagerung von Autos dort nicht erlaubt sei, das Abstellen der nicht verkauften Fahrzeuge verstoße gegen die städtische Verordnung. Das Amt stehe mit der Verwaltung des Areals in Kontakt und ein Durchsetzungsverfahren laufe bereits. Dies bräuchte aber Zeit.

Insbesondere der Verkauf des Cybertruck stockt – Tesla hatte mit deutlich höheren Absätzen gerechnet. Im ersten Quartal 2025 hat der Ford F-150 Lightning den Cybertruck bei den US-Verkaufszahlen knapp überholt. Während Ford 7.913 Exemplare seines elektrischen F-150 verkauft hat, brachte Tesla nach einer Auswertung von S&P Global Mobility nur 7.126 Cybertrucks an die Kunden. Cox Automotive zählt sogar nur 6.404 Cybertrucks. Damit belegt Tesla bei den US-Pick-up-Verkäufen zwar immer noch einen hervorragenden zweiten Platz, aber die Cybertruck-Produktionskapazität in der texanischen Gigafactory 5 beträgt angeblich 125.000 Exemplare pro Jahr. Auf das Quartal heruntergerechnet wären dies 31.250 verkaufte Cybertrucks. Tesla erreicht somit nur 22,8 Prozent der eingeplanten Verkäufe – was sich auch auf dem Parkplatz in Farmington Hills niederschlägt. Aktuell hat Tesla in den gesamten USA 3.993 unverkaufte Cybertrucks auf Lager, im Vergleich zu Ende Mai ist dies ein leichter Rückgang um zirka 200 Exemplare.