Nicht mehr schneller in Österreich: Tempo-140-Test auf Autobahnen beendet

Nicht mehr schneller in Österreich
Tempo-140-Test auf Autobahnen beendet

Veröffentlicht am 02.03.2020
Österreich Tempo 140 km/h
Foto: ASFINAG

Auf Initiative des seinerzeit vonm der FPÖ geführten Österreichischen Bundesverkehrsministeriums hatte der Autobahnbetreiber ASFINAG am 1. August 2018 ein neues Pilotprojekt gestartet: Auf insgesamt 120 Kilometern der A 1 West Autobahn wurde auf zwei Abschnitten die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h erhöht. Tempo 140 gilt aber nur, wenn die Fahrbahnbedingungen optimal sind, ausschließlich zwischen 5 und 22 Uhr und nur für Pkw.

Tempo 140 nur unter optimalen Bedingungen

Die Auswahl der beiden neuen 140-km/h-Bereiche Melk bis Oed und Haid bis Sattledt erfolgte gemeinsam mit externen Verkehrssicherheits-Experten. Hinsichtlich Kurvenradien, Gefälle oder Sichtweite sind dort die besten Voraussetzungen gegeben. Zudem gibt es in diesen Bereichen keine Autobahnknoten oder stark befahrene Auf- und Abfahrten, die den Verkehrsfluss stören könnten. Beginn und Ende von Tempo 140 wurden in diesen Abschnitten per Verkehrsschild angezeigt.

Mit dem Pilotprojekt wollte Österreich Erfahrungen mit einem erhöhten Tempolimit sammeln. Das aktuelle Autobahn-Tempolimit von 130 km/h stammt aus den 1970er Jahren. Seitdem sind die Straßen und die Autos viel sicherer geworden. Ziel ist es, die Fahrzeiten zu verkürzen – aber nur, wenn das höhere Tempolimit keine negativen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit hat. Wer das neue Tempolimit von 140 km/h überschritt, musste mit einem Bußgeld von 30 bis zu 2.180 Euro rechnen.

Neue Regierung, neue Richtung

Die neue Österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler hat jetzt dieses Pilotprojekt beendet. „Höhere Geschwindigkeit führt zu höherer Umweltbelastung.“ Tempo 140 sei ein Schritt in die falsche Richtung gewesen, „weil jede zusätzliche Tonne CO2 eine Tonne zu viel ist“, zitiert der Sender ORF die Grünenpolitikerin. Seit Januar regiert in Österreich eine Koalition aus konservativer ÖVP und Grünen, die FPÖ, die das Pilotprojekt initiiert hatte, ist nicht mehr an der Regierung beteiligt.