Wo sind sie hin, die ganzen elektrifizierten Neuzulassungs-Emporkömmlinge des Jahresendes 2022? Ganz offensichtlich verschwunden im Förderprämien-Nirwana. Jetzt, da die staatliche Kaufunterstützung für Plug-in-Hybride ganz wegfällt und für reine Elektroautos sinkt, ist von Tesla Model 3, Ford Kuga oder Mitsubishi Eclipse Cross plötzlich nichts mehr zu sehen in den Top 50 der Neuzulassungs-Statistik.
Besonders tief gefallen ist das Model 3. Der Spitzenreiter vom Dezember 2022 sackt von 9.566 auf 389 Neuzulassungen ab und schafft damit nur noch eine dreistellige Platzierung. Ähnlich bitter: die Abstürze des Ford Kuga (von 7.289 auf 692 Neuzlassungen), VW ID.3 (von 6.865 auf 805) und Eclipse Cross (von 4.881 auf 45). Sie alle lagen im letzten Vorjahresmonat in den Top Ten und müssen zum Jahresbeginn froh sein, dass wir die Flop-50-Betrachtung eingestellt haben. Zumindest der Mitsubishi wäre ein heißer Kandidat für diese unrühmlichen Neuzulassungs-Charts der Tabellenletzten gewesen.
Golf knapp vor Tiguan und T-Roc
Wenn die Herausforderer schwächeln, schlägt das Establishment meist zurück. So auch diesmal. VW grüßt wieder mit drei Modellen von der Spitze, wobei der Golf den Tiguan nur äußerst knapp schlägt und der T-Roc nicht weit entfernt den letzten Podiumsplatz erklimmt. Das Tesla Model Y kann zumindest den Totalabsturz vermeiden, büßt allerdings etwa die Hälfte an Neuzulassungen ein. Mit dem Opel Corsa kann sich ein weiterer Aufsteiger der letzten Monate in den Top Ten halten.
Ansonsten sehen wir unter den ersten Zehn einige Modelle, deren Auftauchen hier früher selbstverständlich war, in jüngerer Vergangenheit jedoch nicht mehr. Zum Beispiel die Mercedes C-Klasse oder der Audi A4. Der Skoda Octavia und der VW Passat können ihre schwachen Dezember-Ergebnisse im Januar korrigieren. Hinzu kommt als Überraschungsgast der Toyota Yaris auf Rang acht.
Aus dem Nichts in die Top 25
Ebenfalls nicht (mehr) selbstverständlich: Platzierungen wie die des Dacia Sandero (13), Skoda Fabia (15) oder Ford Focus (19; siehe Tabelle). Sie alle waren im Vormonat überhaupt nicht in den Top 50 zu finden. Gleiches gilt für die VW-Modelle T-Cross und Taigo, den Ford Puma und den Hyundai i10, die aus dem Nichts in die vordere Hälfte dieser Aufstellung gesprungen sind. Für Konstanz sorgen der Skoda Karoq und der Audi A3. Ersterer hat seine Zulassungszahl aus dem Dezember exakt bestätigt (2.145), Letzterer läuft auf genau derselben Platzierung ein (28) – allerdings mit viel weniger Neuzulassungen als im Dezember.
Platz | Modell | Neuzulassungen |
VW GOLF | 6.040 | |
2 | VW TIGUAN | 5.945 |
3 | VW T-ROC | 4.812 |
4 | TESLA MODEL Y | 3.708 |
5 | MERCEDES C-KLASSE | 3.478 |
6 | SKODA OCTAVIA | 3.213 |
7 | VW PASSAT | 3.030 |
8 | TOYOTA YARIS | 2.804 |
9 | AUDI A4 | 2.770 |
10 | OPEL CORSA | 2.765 |
11 | VW TRANSPORTER | 2.618 |
12 | MERCEDES GLK, GLC | 2.402 |
13 | DACIA SANDERO | 2.400 |
14 | VW T-CROSS | 2.343 |
15 | SKODA FABIA | 2.278 |
16 | VW TAIGO | 2.271 |
17 | SKODA KAROQ | 2.145 |
18 | FIAT 500 | 2.136 |
19 | FORD FOCUS | 2.098 |
20 | MERCEDES V-KLASSE | 2.093 |
21 | AUDI Q3 | 1.930 |
22 | AUDI Q5 | 1.814 |
23 | FORD PUMA | 1.810 |
24 | AUDI A6 | 1.796 |
25 | HYUNDAI I 10 | 1.704 |
26 | VW TOURAN | 1.699 |
27 | DACIA DUSTER | 1.670 |
28 | AUDI A3 | 1.647 |
29 | SKODA KODIAQ | 1.637 |
30 | SKODA KAMIQ | 1.630 |
31 | BMW 3ER | 1.620 |
32 | MINI MINI | 1.594 |
33 | MERCEDES E-KLASSE | 1.571 |
34 | MERCEDES GLA | 1.545 |
35 | AUDI Q8 | 1.537 |
36 | BMW X3 | 1.534 |
37 | VW CADDY | 1.523 |
38 | MERCEDES CLA-KLASSE | 1.505 |
39 | VW POLO | 1.493 |
40 | VW ID.4, ID.5 | 1.471 |
41 | SEAT FORMENTOR | 1.468 |
42 | BMW 5ER | 1.460 |
43 | MERCEDES A-KLASSE | 1.343 |
44 | MAZDA CX-5 | 1.313 |
45 | TOYOTA COROLLA | 1.306 |
46 | SKODA SUPERB | 1.293 |
47 | FORD FIESTA | 1.259 |
48 | MERCEDES ML-KLASSE, GLE | 1.239 |
49 | MERCEDES GLB | 1.233 |
50 | BMW X1 | 1.213 |
Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf dem deutschen Markt gibt, oder die nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nummer erhalten.
Fazit
Es sieht ganz danach aus, als hätten sich zum Jahresanfang 2023 die Verhältnisse zurechtgerückt. VW dominiert die Top 50 als Marke und Konzern. Ansonsten spielen die deutsche Konkurrenz und ein paar wenige Importautos die Nebenrollen, während die Shooting Stars aus der Ära der maximalen Förderprämie vorerst auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind. Nun wird sich zeigen, wer sich berappeln kann und wer nur zum One-Hit-Wonder taugte.