Neuzulassungen Dezember 2022: Sattes Plus mit einem Aber

Neuzulassungen Dezember 2022
Sattes Plus, aber 20 sehen Rot

Zuletzt aktualisiert am 05.01.2023

Das Neuzulassungsjahr 2022 liegt hinter uns – Zeit, Bilanz zu ziehen. Im Dezember zeigte sich der Neuwagenmarkt noch einmal satt beflügelt. Gegenüber dem Vorjahr legten die Pkw-Neuzulassungen um 38,1 Prozent auf 314.318 Einheiten zu. Damit wurde sogar das Gesamtergebnis des Vorjahres leicht übertroffen. 2.651.357 erstmals mit einem Kennzeichen ausgerüstete Autos mündeten in ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Neuzulassungen Dezember 2022
KBA

Auch bei den Gesamt-Neuzulassungen brachte der Jahresendspurt eine positive Bilanz. Sie lagen bei 3.240.478 Fahrzeugen – ein Plus von hauchdünnen 0,2 Prozent. Betrachtet man den Dezember separat, notierte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 359.080 Neuzulassungen und damit einen Zuwachs um 33,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

20 Marken unter Vorjahr

Von den 36 vom KBA gelisteten Marken konnten immerhin 16 das Jahr 2022 mit einer positiven Bilanz abschließen. Den Vogel schoss dabei Polestar ab, das sein Ergebnis um 166,4 Prozent steigern konnte. DS überflügelte mit plus 91,2 Prozent sogar Tesla; die US-Marke konnte immerhin um 76,2 Prozent zulegen. Um fast 50 Prozent wuchs Dacia, was zeigt, dass 2022 neben elektrischen vor allem günstige Autos gefragt waren. Ebenfalls mit zweistelligen Plus-Werten verließen Alfa Romeo, Audi, Jeep und Kia das Feld.

Mehr als die Hälfte aller Marken fuhr ihrem Vorjahresergebnis aber hinterher, nicht wenige sogar zweistellig. Smart verlor fast 50 Prozent, Suzuki rund 43 Prozent, Jaguar und Renault etwa 25 Prozent und Subaru knapp 20 Prozent. Von den deutschen Autobauern standen BMW und Mercedes klar im Minus, Opel sogar zweistellig, wobei VW mit einem Minus von 1,8 Prozent das Vorjahresergebnis nur knapp verfehlte.

Dominant blieben auch 2022 alle Modelle, die irgendwie unter SUV (29,3 %) oder Geländewagen (11,3 %) liefen. Zusammengenommen kamen sie auf über 40 Prozent Marktanteil bei den Neuwagen. Die Kompaktklasse schnitt sich 15,9 Prozent vom Kuchen ab, die Kleinwagen 12,4 Prozent und die Mittelklasse 10,2 Prozent. Die Großraum-Vans kamen zwar nur auf 2,2 Prozent, verzeichneten aber mit plus 26,9 Prozent den deutlichsten Zuwachs in der Jahresbilanz.

Alternative Antriebe zogen stark an

Haupttreiber des starken Jahresendspurts waren Elektroautos (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV). Zum Jahreswechsel lief die staatliche Förderung für PHEV aus, die für BEV wurde reduziert. Das dürfte für zahlreiche vorgezogene Käufe gesorgt haben. Im Dezember wurden 104.330 reine Elektroautos neu zugelassen – 115 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dazu kamen noch 69.800 Plug-in-Hybrid-Neuzulassungen. Hier lag das Plus bei 113 Prozent. Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb machten somit im Dezember über die Hälfte der Neuzulassungen aus – ein Rekordwert.

Über das ganze Jahr hinweg betrachtet, schlossen die alternativen Antriebe ebenfalls mit einem positiven Ergebnis ab. 827.321 hybridangetriebene Pkw (+9,6 %) erreichten einen Anteil von 31,2 Prozent; darunter bildeten 362.093 PHEV (+11,3 %) einen Anteil von 13,7 Prozent. 470.559 BEV wiesen mit einem Anteil von 17,7 Prozent eine Steigerung von 32,2 Prozent auf. Flüssiggasbetriebene Pkw (15.006/+48,3 %) waren mit einem Anteil von 0,6 Prozent und erdgasangetriebene Pkw (1.846/-52,9 %) mit 0,1 Prozent im Jahr 2022 vertreten.

Der Anteil benzinbetriebener Pkw (863.445/-11,2 %) lag mit 32,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau (37,1 %). Der Anteil dieselbetriebener Pkw (472.274/-9,9 %) wies in der Jahresbilanz 17,8 Prozent (Vorjahr: 20,0 %) aus.

Die wichtigsten Details der Neuzulassungen 2022:

  • Anteil Benziner: 32,6 % (- 11,2 %)
  • Anteil Diesel: 17,8 % (- 9,9 %)
  • Anteil Elektro: 17,7 % (+ 32,2 %)
  • Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,6 % (+ 48,3 %)
  • Anteil Erdgas-Fahrzeuge: 0,1 % (- 52,9 %)
  • CO₂-Ausstoß: 109,6 g/km nach WLTP (- 7,7 %)

Gebrauchtmarkt stark im Minus

Anders als der Neuwagenmarkt blieb der Handel mit Gebrauchten deutlich im Minus. Im Dezember wechselten 426.323 Pkw den Halter, 9,5 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Ebenfalls 9,5 Prozent unter Vorjahr lag der komplette Gebraucht-Kfz-Markt. Insgesamt wurden 477.724 Fahrzeuge auf einen neuen Halter umgeschrieben. Noch tiefer in den roten Zahlen steckt die Gesamtjahresbilanz der Gebrauchten. Mit 5.641.516 Halterwechseln lagen die Besitzumschreibungen bei den Pkw um 15,8 Prozent unter dem Vorjahr. Betrachtet man alle Gebraucht-Kfz-Verkäufe, dann lag das Minus bei 6.644.909 Halterwechseln bei 14,7 Prozent.