Auch weiterhin ist vom vielfach prognostizierten Sturm chinesischer Automarken auf den deutschen Markt nichts zu sehen. Nach drei Monaten, zum Ende des ersten Quartals 2024, sieht die Situation eher nüchtern aus. Bis auf eine Marke schafft kein Hersteller überhaupt vierstellige Zulassungszahlen.
Aiways ist schon wieder weg
Mehr noch, mit Aiways hat sich bereits ein im Vorjahr mit viel Elan gestarteter Newcomer wieder vom Markt verabschiedet, der Hersteller hat in der Heimat mit Finanzproblemen zu kämpfen. Doch selbst etablierte Großkonzerne wie BYD oder GWM schaffen es nicht, an die bescheidenen Erfolge aus dem Vorjahr anzuknüpfen. Mit ein Grund ist sicher das Ende des Umweltbonus, mit dem viele Marken günstigere Leasingraten querfinanzierten, indem die Fördersumme als Sonderzahlung verrechnet wurde.
Darauf deutet auch hin, dass sich der Trend der chinesischen Anbieter, vor allem mit Elektrofahrzeugen anzutreten, inzwischen aufweicht. Vermehrt werden Hybridmodelle aufgenommen, MG brachte zuletzt sogar ein reines Verbrennermodell der ZS-Baureihe auf den Markt und konnte damit die Verkaufszahlen gleich deutlich steigern. Grund dafür ist der attraktive Preis von rund 18.000 Euro für den kompakten 111-PS-Benziner-SUV.
MG ist Marktführer
Damit wäre auch gleich die Marke genannt, von der mehr als zwei Drittel aller China-Neuzulassungen stammen: MG Roewe brachte in den vergangenen drei Monaten 4.441 Pkw auf den deutschen Markt und steht damit zumindest vor den Importmarken Jeep und Land Rover, gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte MG den Absatz in Deutschland um 16,2 Prozent steigern.
Deutlich hinter MG rangiert Polestar, allerdings sorgt hier im Moment nur ein einziges Modell (der 02) für Markenpräsenz. Auf Platz 3 der Marken steht derzeit GWM, wo allerdings mit der Emil Frey-Gruppe im Gegensatz zu manchem Marktneuling ein etablierter und versierter Importeur den Markenvertrieb übernommen hat.
In der Bildergalerie zeigen wir die Zulassungszahlen der einzelnen China-Modelle aus dem März 2024.
