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Neuzulassungen April 2022
Frühjahrsbelebung fällt erneut aus

Im April wurden nur 180.264 Pkw neu zugelassen und damit 21,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Neuwagenmarkt leidet weiter unter den Produktionsengpässen.

04/2022, Mazda Autohaus Rottmann GmbH Autohandel Händler Showroom
Foto: Mazda Motors Deutschland GmbH

Bereits zum dritten Mal in Folge bleibt für den Fahrzeughandel der erhoffte Frühjahrsaufschwung aus. Nach zwei Corona-Jahren sorgen jetzt Produktionsausfälle für bescheidene Zahlen. Die Nachfrage wäre da, aber viele Hersteller können den Markt einfach nicht bedienen. Entsprechend verzerrt stellt sich auch die Bilanz der Neuzulassungen des Kraftfahrt Bundesamts (KBA) dar.

Insgesamt wurden im April 229.967 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr gebracht, 20,8 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Die schlechten April-Zahlen schlagen auch auf die bisherige jahresbilanz durch. Mit 806.218 neu zugelassenen Pkw nach vier Monaten liegt das Ergebnis um 9,0 Prozent unter dem Vorjahr. Betrachtet man alle Kfz-Neuzulassungen, so münden 997.372 Neuzulassungen in ein Minus von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum.

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Neuzulassungen April 2022 KBA
KBA

Verlierer JLR, E-Autobauer weiter mit Höhenflug

Richtig fett punkten können weiter nur Elektroautobauer und Hersteller, die lieferfähig sind. Ganz oben bei den Gewinnern steht nach vier Monaten Polestar mit einem Zuwachs um 161,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Tesla kommt auf ein Plus von 129,6 Prozent. Ebenfalls beeindruckend sind die Zuwächse bei Dacia (48,8 %) und bei Honda (43,3 %). Überdurchschnittliche Zuwächse zeigen auch Mitsubishi (34,9 %) und Kia (26,0 %). Ebenfalls weiter stark unterwegs ist die in Deutschland neu eingestiegene Marke MG.

Auf der Verlierer-Seite trifft es den Jaguar/Land Rover-Konzern hart. Jaguar steht bei einem Minus von 39,2 Prozent, die Schwestermarke Land Rover verbucht nach vier Monaten ein Minus von 33,2 Prozent. Ebenfalls satt im Minus stehen Smart (- 31,9 %), Renault (- 28,5 %), Suzuki (- 26,7 %), Nissan (- 24,8 %), Peugeot (- 22,7 %), Volvo (- 21,9 %), Citroën (- 21,7 %) und Opel (- 20,7 %). Aber auch Marktführer VW muss Einbußen um 18,5 Prozent verkraften.

Die Rückgänge wirkten sich auf alle Segmente aus. Die SUV büßten um 10,2 Prozent ein, waren jedoch trotz der gesunkenen Neuzulassungszahlen mit 27,9 Prozent erneut das größte Segment, gefolgt von der Kompaktklasse (14,3 %/- 37,0 %) und den Kleinwagen (14,1 %/- 22,2 %), so dass mehr als die Hälfte aller Pkw-Neuzulassungen auf diese drei Segmente entfielen. Das größte Minus verbuchten die Großraum-Vans mit minus 47,5 Prozent. Bei den Wohnmobilen zeigte sich im Vergleich der Segmente mit minus 2,8 Prozent die geringste Einbuße, ihr Anteil betrug 4,5 Prozent.

Alternative Antriebe verlieren

Die eingeschränkte Lieferfähigkeit der Hersteller bremst auch den Höhenflug der alternativen Antriebe aus. Zwar schafften die reinen Elektroautos 22.175 Neuzulassungen und damit einen Anteil von 12,3 Prozent, dennoch blieben die BEV um 6,9 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Abwärts ging es aber auch für die anderen Antriebsarten. 56.786 Neuwagen mit einem Hybrid-Antrieb unter der Haube summieren sich zu einem Anteil von 31,5 Prozent (- 11,4 %), darunter 21.697 Plug-in-Hybride (12,0 %/-19,6 %). Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinmotoren nahmen um 27,8 Prozent ab, ihr Anteil betrug 36,1 Prozent. Die Anzahl dieselbetriebener Pkw ging gegenüber dem Vorjahresmonat um 29,7 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 19,6 Prozent. Bescheidene 0,1 Prozent der Neuzulassungen entfielen auf Pkw mit Erdgas-Antrieb (94 Pkw/- 76,4 %). Deutlich mehr Fahrzeuge waren mit einem Flüssiggasantrieb ausgerüstet. 838 Neuzulassungen führten bei dieser Antriebsart zu einem Rückgang von 18,5 Prozent und einem Anteil von nur 0,5 Prozent.

Die wichtigsten Details der Neuzulassungen April 2022:

  • Anteil Benziner: 36,1 % (- 27,8 %)
  • Anteil Diesel: 19,6 % (- 29,7 %)
  • CO2-Ausstoß: 122,5 g/km nach WLTP (- 3,1 %)

Gebrauchtwagenmarkt im Minus

Der Gebrauchtwagenmarkt wird weiter durch ein enorm knappes Angebot geprägt. Sprich: viele wollen kaufen, aber der Markt ist leergefegt. Im April konnten 441.550 Käufer dennoch einen Gebrauchtwagen erwerben. gegenüber dem Vorjahr liegt die Quote aber um 25,3 Prozent im Minus. Über alle Kfz hinweg verzeichnet das KBA im April 536.418 Besitzumschreibungen und ein Minus von 23,8 Prozent. Auch die bisherige Jahresbilanz bei den Gebrauchten steht im Minus. Auch wenn 1.913.592 Autos einen neuen Besitzer fanden liegt das Minus nach vier Monaten bei 12,0 Prozent. Insgesamt wechselten in 2022 bislang 2.260.156 Kfz den halter, das Minus hier liegt bei 11,6 Prozent.

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Fazit

Der Neuwagenmarkt leidet unter Lieferschwierigkeiten zahlreicher Hersteller, der Gebrauchtwagenmarkt unter der Verfügbarkeit von Fahrzeugen aus zweiter oder dritter Hand. In allen Bereichen zeichnet der April so deutliche Minus-Spuren. Der Handel muss so den dritten ausgefallenen Frühjahrsaufschwung in Folge verkraften.

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