Es sind Publikumslieblinge wie der Ford Mustang GT, die uns immer wieder neidisch in Richtung USA blicken lassen. Warum ist die V8-Ikone dort so billig und bei uns so teuer? Umgerechnet 30.500 Euro kostet die Fünfliter-Variante im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, während der deutsche Kunde mindestens 49.500 Euro bezahlt. Grund dafür sind Zollgebühren (zehn Prozent von Kaufpreis plus Transportkosten), Einfuhrumsatzsteuer (19 Prozent von Kaufpreis plus Transportkosten und Zollgebühr) und etwaige Anpassungen an landestypische Zulassungsanforderungen.
175.000 Euro in Singapur
Zum Vergleich: Die USA erheben lediglich 2,5 Prozent Außenzoll auf den Import ausländischer Pkw. Allerdings, und auch das ist interessant zu wissen, werden Pick-up-Trucks in der Einfuhr mit satten 25 Prozent besteuert. Die Amerikaner schützen ihr Lieblings-Segment also mit finanzpolitischen Nachdruck. Doch wir klagen in der Bundesrepublik auf hohem Niveau – in anderen Länder müssen Neuwagen-Käufer empfindlich tiefer in die Tasche greifen. Wir zeigen Ihnen am Beispiel des besagten Ford Mustang GT, wo Autos am teuersten und am günstigsten sind.
Wie im Vorspann bereits erwähnt, spielt Malaysia ganz oben mit. 565.626 Ringgit werden dort für den Mustang GT aufgerufen, was umgerechnet 115.875 Euro entspricht. Noch härter trifft es allerdings die Interessenten aus Singapur, die umgerechnet 175.000 Euro auf die Theke legen müssen. Wer in Kambodscha lebt, bezahlt das hinterradgetriebene Fahrvergnügen mit 591.871.730 Riel – das sind rund 123.500 Euro. Etwas günstiger wird es in Hong Kong. 728.000 Hong Kong Dollar kostet das Musclecar dort ausstattungsbereinigt. Umgerechnet zahlen Sie also rund 79.000 Euro.
Steuersatz-Chaos
Was für Neuwagen gilt, lässt sich übrigens auch auf Ersatzteile übertragen. Hier wird es allerdings komplizierter. So erhebt Malaysia beispielsweise unterschiedliche Zollsätze für Lenkräder und Getriebe (jeweils 20 Prozent) oder Abgasanlagen (25 Prozent). Das führt im Umkehrschluss zu erhöhten Reparaturkosten.
Ein Leben im asiatischen Raum stellt also hinsichtlich der US-Musclecar-Anschaffung drastische Forderungen an die private Haushaltskasse. Doch selbst innerhalb Europas gehen die Anschaffungspreise ordentlich auseinander. So gilt beispielsweise in Griechenland ein Mehrwertsteuersatz von 24 Prozent. Damit kostet der Mustang GT dort mindestens 63.700 Euro (Handschalter). Kurzer Exkurs: Innerhalb der EU darf jedes Mitgliedsland die Mehrwertsteuer selbst festlegen. Vorgabe ist lediglich ein Minimum von 15 Prozent, beziehungsweise fünf Prozent für den ermäßigten Satz. Weniger als in Deutschland (19 Prozent) zahlt man übrigens nur in Luxemburg (17 Prozent). Dementsprechend gibt es den V8-Boliden dort auch schon ab 47.000 Euro.
Ganz gleich in welchen Land Sie leben – ob sich die Investition in einen Ford Mustang GT lohnt, erfahren Sie in unserer Fotoshow.
Fazit
Du unterschiedlichen Preise haben vielfältige Gründe. Allen voran natürlich die indivduellen Besteuerung. In manchen Ländern soll so die einheimische Produktwelt geschützt werden, andernorts geht es auch um die Bepreisung von Schadstoff-Emissionen.