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Toyota Elektro-Strategie
Neuausrichtung der Neuausrichtung

Toyota hatte Ende 2021 30 neue Elektroautos bis 2030 in Aussicht gestellt und 15 Elektroautos auf einen Schlag präsentiert. Nun planen die Japaner eine Überarbeitung der Elektrostrategie – mit massiven Auswirkungen.

Toyota BEV Zukunft
Foto: Toyota

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur "Reuters", die sich auf vier nicht namentlich mit dem Projekt befasste Personen stützt, soll Toyota einen Neustart seiner Elektroautostrategie erwägen, um besser im boomenden Markt insbesondere gegen Tesla zu bestehen. Der ursprüngliche Roll-Out-Plan der Japaner mit einem Volumen von 38 Milliarden Dollar wäre damit zeitlich und auch technologisch überholt.

e-TNGA am Ende?

So wurden die Arbeit an einigen der 30 neuen E-Autos bereits ausgesetzt, darunter die Entwicklung des Toyota Compact Cruiser und die des Toyota Crown. Des Weiteren wurde eine Arbeitsgruppe unter der Führung von Shigeki Terashi, Ex-Chief Competitive Officer und Ex-Chief Project Officer, nunmehr Berater eingerichtet. Diese Gruppe firmiert intern als "BR"- oder "Business Revolution"-Gruppe, ein Begriff, der seit Jahrzehnten bei Toyota für große Änderungsprozesse bei Entwicklung und Produktion steht. Sie wurde beauftragt, bis Anfang 2024 Pläne für eine Verbesserung der aktuellen Elektroplattform e-TNGA (Toyota New Global Platform) oder für eine neue Plattform zu skizzieren. Sollte eine neue EV-Plattform den Zuschlag erhalten, würde es bis zu fünf Jahre dauern, bis neue Modelle auf dieser Technik-Basis an den Start gehen.

Unsere Highlights

Ein besonderer Fokus liegt nach dem Reuters-Bericht auf der Entwicklung eines verbesserten Wärmemanagements, das zum Beispiel die Temperaturregelung des Antriebsstrangs mit der Klimaanlage kombiniert. Dadurch sei es möglich, Größe und Gewicht des Akku-Packs zu reduzieren und Kosten zu sparen. Hier arbeiten wohl Toyota-Zulieferer Denso und Aisin mit Hochdruck an der Entwicklung. Außerdem will Toyota ähnlich wie Tesla große Druckgussmaschinen in der Karosserie-Fertigung verwenden.

Hat Toyota sich verzettelt?

Die Neuausrichtung der Elektrostrategie fußt auf mehreren Gründen. Da ist zum einen die Kritik von Investoren und Umweltgruppen, der Elektroeinstieg von Toyota passiere zu langsam. Zum anderen ist der einstige Fertigungsprimus in Sachen Produktionskosten von Tesla überholt worden. Außerdem scheint man die globale Nachfrage nach Elektroautos deutlich unterschätzt zu haben. Die Annahme von Toyota, bis 2030 nur 3,5 Millionen Elektroautos pro Jahr zu verkaufen (ein Drittel des weltweiten Absatzes), um wettbewerbsfähig zu sein, erscheint überholt.

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Fazit

Mit einem Donnerschlag hatte Toyota Ende 2021 30 neue Elektroautos bis 2030 in Aussicht gestellt und gleich 15 Modelle als Studien gezeigt. Diese sollen zum Großteil auf der neuen e-TNGA-Plattform, auf der als erstes Modell der BZ4X aufbaut, an den Start gehen. Schon damals war die Kritik groß, der einstige Branchenprimus in Sachen nachhaltiger Mobilität habe den Elektroauto-Trend verschlafen und sich zu stark auf das Geschäft mit Hybrid-Autos fokussiert. Nun zeigt sich, die Elektroauto-Strategie von Toyota bedarf einer Überarbeitung: Die Absatzprognosen erscheinen zu konservativ, erste Zukunftsmodelle wurden gestoppt, die e-TNGA steht auf dem Prüfstand, Batterien sind offenbar zu groß und zu schwer, die Produktion zu teuer – Tesla kann das alles besser und billiger. Das kann und will Toyota nicht auf sich sitzen lassen.

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