Dreizylinder sind im Automobilbereich mittlerweile in der Mitte des Portfolios angekommen. Die drei Pötte verteilen sich dabei in der Regel auf 1,0 bis 1,5 Liter Hubraum – Basisvarianten für Sparmodelle dürfen frei saugen, soll was voran gehen, wird ein Turbolader angeflanscht. Wer Richtung Zweirad blickt, findet auch dort Dreizylinder. Geradezu abonniert auf Drillinge ist die britische Marke Triumph.
Drei Zylinder – 2,5 Liter Hubraum
Den Oberhammer trägt dabei die neue Rocket III in ihrem Alurahmen. Mit 2,5 Liter Hubraum verteilt auf drei Zylinder ist deren Triple der hubraumstärkte Motorradmotor, der je in Serie gefertigt wurde. Die Maximalpower liegt bei 167 PS, das Drehmoment gipfelt bei 221 Nm. Und trotz 320 Kilogramm vollgetankt, ist der Riese flottem Vortrieb durchaus zugetan. Die Basishürde liegt allerdings bei fast 22.000 Euro.

Nochmal Triumph, nochmal Dreizylinder – aber alles deutlich zierlicher und filigraner, jedoch nicht weniger faszinierend. Mit der Daytona Moto2 765 Limited Edition feiern die Briten ihre Motorenpartnerschaft mit der Moto2-Rennserie. In der aussterbenden Supersportler-Mittelklasse führt die Daytona aus 765 cm³ 130 PS und 80 Nm ins Feld. Darum herum arrangieren die Briten jede Menge edle Anbauteile und viel Kohlefaserlaminat. Nur 765 Maschinen werden für die USA und Kanada gefertigt, weitere 765 sind für Europa, Asien und den Rest der Welt vorgesehen. Obwohl der Grundpreis bei 19.250 Euro liegt, ist die Limited Edition bereits restlos ausverkauft.
Supersportler-Battle mit bis zu 217 PS
Eine Segment höher bei den 1.000er Supersportlern ist immer noch reichlich Feuer im Wettbewerb. BMW hat seinen Bestseller S1000RR mit einer variablen Ventilsteuerung auf 207 PS gedopt und zusätzlich um 10 Kilogramm abgespeckt. Mit fahrfertig nur noch 197 Kilogramm soll es fahrdynamisch noch heftiger voran gehen. Konkurrent Honda hatte sich in dieser Klasse jahrelang mit Extremen zurückgehalten – damit ist es jetzt vorbei. Die neue CBR 1000 RR-R Fireblade ist eine radikale Kampfansage an die Konkurrenz. Die komplette Neuentwicklung rotzt den Wettbewerbern einfach mal 217 PS bei 202 Kilogramm Kampfgewicht fahrfertig hin. Die Feuerklinge soll auch im Motorsport vom Erfolgskuchen ein ganz fettes Stück abschneiden.
Auf der Suche nach der neuen Erfolgswelle ist man bei Harley-Davidson. Der Chopper-Mythos zieht nicht mehr so wie früher, also müssen neuen Zielgruppen angebaggert werden. Mit der Livewire, dem ersten rein elektrisch angetriebenen Motorrad eines Großserienherstellers, will man an die jungen Großstädter ran. Die Modelle Bronx und Pan America sollen vor allem in Europa bei Streetfighter-Fans und Enduristen punkten. Was daraus wird? Man wird sehen.
Nackte mit über 200 PS
Wo es langgeht bei den Streetfightern zeigen die neuen Extrem-Modelle von Kawasaki und Ducati. Für die Streetfighter V4 haben die Italiener das Superbike Panigale V4 gestrippt. Wer möchte, darf sich mit 208 PS aus einem 1.103 cm³ großen V4 ohne Verkleidung gegen den Fahrtwind stemmen. Die Basisversion des Hyper-Naked-Bike kostet ab 19.990 Euro. Z H2 nennt Kawasaki sein neues Naked Bike mit Vierzylinder-Kompressormotor und 200 PS. Für rund 19.000 Euro kann man sich den Fahrtwind mit bis zu 300 km/h um die Ohren brausen lassen.

H2 leitet direkt über zur neuen Bimota-Kawasaki H2. Die Japaner haben sich bei den Italiener fett eingekauft und gleich ein erstes Modell rund um den H2-Kompressor-Vierzylinder aufgebaut. Die greift das alte Tesi-Achsschenkellenkungskonzept von Bimota auf und verpackt es in eine sehr eigenwillige Optik.
Ein Motorrad für Bond und eines für die Steckdose

Die bringt auch die AMB 001 mit – ein Gemeinschaftsprojekt der britischen Motorradmanufaktur Brough Superior und dem Luxusautohersteller Aston Martin. Herzstück der AMB 001 ist ein 997 cm³ großer 88-Grad-V2 mit Turboaufladung und 180 PS. Darum herum hat Aston Martin ein knappes Kleid aus Kohlefaserlaminat-Elementen geschnitten. Wer aufsitzen will, sollte Zugang zu einer Rennstrecke haben und 108.000 Euro bereithalten.
Null Emissionen verspricht das Elektro-Naked Bike Zero SR/F. Ihr 105 PS und 190 Nm starker E-Motor sorgt für eine Fahrdynamik, die sich nicht hinter Verbrennern verstecken muss. Der 14,4 kWh große Akku schafft aber nur bei Schleichfahrt über 200 km Reichweite. Flott über die Landstraße herrscht nach 100 Kilometer Ebbe im Akku. Und 20.490 Euro Grundpreis reißen ein ordentliches Loch in die Haushaltskasse.