Mercedes verzichtet bei den nächsten Modellen auf die EQ-Namen für seine Elektromodelle. Den Anfang hat bereits die G-Klasse gemacht, 2025 folgen CLA und GLC. Die nächste Generation der E-Klasse wird auch als Elektromodell so heißen.
Ähnliche Namen, ähnliche Optik
Auch optisch werden sich die Elektromodelle der Marke nicht mehr so stark unterscheiden, wie es aktuell bei EQE und E-Klasse oder EQS und S-Klasse der Fall ist. Ganz auf "EQ" verzichtet Mercedes allerdings nicht: "Neue, elektrifizierte Modelle tragen ab Marktstart 2024 den Zusatz 'EQ Technologie' oder 'EQ Hybrid Technologie', erklärt ein Sprecher auf Nachfrage. Die Bezeichnung sei vom Kunden gelernt und stehe für die Elektrokompetenz der Marke.
Källenius bestätigt EQ-Namenswechsel
Laut Auto Express hat Konzernchef Ola Källenius den Namenswechsel bestätigt: "Die Umstellung hat bereits begonnen. Und sie begann dieses Jahr mit dem elektrischen G (G 580 mit EQ-Technologie). Im Laufe der nächsten Jahre wird es die Nomenklatur geben, die Sie kennen: S-Klasse, E-Klasse, C-Klasse und die SUV-Derivate davon."
Elektro-Mercedes mit klassischem Namen
"Topgear.com" zitiert Christoph Starzynski, Leiter Integration Gesamtfahrzeug in der Pkw-Entwicklung bei Mercedes, mit den Worten: "Am Ende des Tages wird sich der Reißverschluss schließen und die Nomenklatur wird sich von selbst ergeben."
Mit "Reißverschluss" meint der Mercedes-Manager die Parallelstruktur mit unter anderem C-, E- und S-Klasse auf der Verbrenner- und Hybridseite sowie ihren elektrischen Pendants EQC, EQE und EQS. Eine Differenzierung über die Modellbezeichnung sei langfristig nicht mehr nötig, da Mercedes im Rahmen der Electric-only-Strategie von Ola Källenius das gesamte Portfolio ohnehin auf rein elektrische Antriebe umstellen möchte. Durch die flächendeckende Abkehr vom Verbrenner werde die Elektro-Kennzeichnung überflüssig. Gleichzeitig merkt Starzynski an, dass EQ für Mercedes "eine sehr starke Marke für elektrische Technologie" sei und "definitiv beibehalten" werde – nur eben nicht mehr in der Nomenklatur.
Elektro-G-Klasse heißt nicht EQG
Laut Handelsblatt ist eine Rückkehr zu den alten Klassen geplant. Aus einem EQE wird dann langfristig wieder eine E-Klasse, aus einem EQS erneut eine S-Klasse. Der EQC würde wieder als GLC-Klasse vermarktet. Schon jetzt wird die elektrische G-Klasse nicht als EQG vermarktet, obwohl die entsprechende Konzeptstudie noch dieses Kürzel trug. So will es Mercedes wohl auch mit den Elektromodellen auf der neuen MMA-Plattform handhaben, auf der verschiedene Kompaktmodelle aufbauen werden. Konkret gefragt, ob die Serienversion des Concept CLA (siehe Video und Fotoshow) als EQ CLA auf den Markt kommen wird, antwortete Starzynski: "Nein, es wird ein 'C' sein."
Mercedes hatte die EQ-Modellbezeichnungen erst 2019 eingeführt. Der Name steht für "Electric Intelligence". Das EQ-Kürzel ergänzt jeweils die Typenbezeichnung für vollelektrische Modelle. Wobei Mercedes hier nicht stringent ist. Der EQA ist keine elektrische A-Klasse, sondern ein GLA mit Elektroantrieb. Auch der EQB leitet sich nicht von der B-Klasse ab, sondern vom Kompakt-SUV GLB. In der Oberklasse muss der Zusatz SUV aushelfen, um dem Kunden das Modell zu erklären. Der EQE SUV ist als Verbrenner eigentlich ein GLE, der EQS SUV ein GLS.
Abkehr von extremer Stromlinienform
Gleichzeitig könnte Mercedes zu einer etwas konservativeren Design-Sprache für seine Elektromodelle zurückkehren. Angesprochen auf das derzeit konsequent stromlinienförmige Styling der EQ-Modelle antwortete Starzynski: "Wir haben diese Kommentare erhalten, und wir nehmen sie ernst." Er verwies auf den Concept CLA, der eine nicht gar so extreme Tropfenform aufweist wie aktuell ein EQE und EQS, obwohl diese aerodynamische Vorteile bietet. Stattdessen deutet die Konzeptstudie ein adaptiertes Drei-Box-Design mit angedeutetem Kühlergrill, abgesetztem Vorderwagen und Stufenheck an. "Dies ist im Grunde der erste Blick auf das, was Sie in Zukunft von Mercedes-Benz erwarten können", so Starzynski.