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Mercedes-Preislisten sind Geschichte
Mercedes schafft die festen Preise ab

Mercedes geht den nächsten Schritt zum neuen Vertriebsmodell und schafft die Preislisten ab. In Zukunft werden Kunden nicht einmal im Konfigurator sehen, wie hoch der Kundenvorteil ist oder was der eigentlich feste Listenpreis war.

Im Zentrum des Modernisierungsprozesses von Mercedes-Benz steht auch die Frage, wie Kunden in Zukunft an ihre neuen Autos kommen. Das Agenturmodell – bei dem der Hersteller den Preis bestimmt und der Händler nur noch Vermittler ist – wurde bereits eingeführt. Jetzt schaffen die Schwaben auch noch die Preislisten und das Anzeigen der Listenpreise ab. Alles im Sinne der Kunden? Sicher nicht!

Mercedes kann also die Preise für Neuwagen variabel an die Marktsituation anpassen, ohne dass der potenzielle Käufer das direkt merkt. Nachlass-Details werden so nicht mehr erkennbar sein. Eine Orientierung am Listenpreis? Unmöglich. Mercedes reagiert nach eigenen Aussagen auf die radikal veränderten Vertriebsbedingungen durch den Online-Handel. Tesla macht es vor. Feste Preise für Model Y oder Model 3 gibt es nicht. Sie schwanken wie Aktienkurse an der Börse.

Unsere Highlights

Vertriebs-Chefin stellt Kunden in den Fokus

An den sogenannten Online-Touchpoints – also Konfiguratoren, Produkt-Websites oder dem Online-Store – wird ab sofort ausschließlich der potenzielle Endkundenpreis (Transaktionspreis) angezeigt. Auf das Ausweisen einzelner Nachlasskomponenten sowie der Listenpreise wird verzichtet. "Für den Kunden soll der Autokauf so komfortabel wie möglich werden," sagt Vertriebs-Chefin Britta Seeger bei uns im Moove-Podcast, der am Freitag, 26.7.2024 erscheint.

"Bin ich ein Leasing-Kunde, möchte ich wissen, welche Ausstattungsextras sich wie auf meine Leasingrate auswirken. An der Leasingrate möchte ich rumkonfigurieren. Wie viel möchte ich vorab bezahlen? Was möchte ich ungefähr, dass es im Monat kostet oder nicht mehr kostet? Alle diese Interaktionen wollen wir so einfach wie möglich machen, weil wir wissen, dass der Kunde sich damit beschäftigen möchte," meint Britta Seeger. Das könne er dann online direkt mit dem Hersteller tun – ohne professionellen Zwischenhändler.

Autokauf – etwas für private Spekulanten?

Allerdings dürften ahnungslose Kunden in Zukunft kaum mehr wissen, wie gut ihr aktuelles Angebot wirklich ist. Damit werden Autokäufer eher zu privaten Spekulanten. Einigen dürfte das vielleicht gefallen. Größere Flottenkunden oder Mietwagenfirmen könnten solch variable Preise wie bei Tesla eher abschrecken. Immerhin wird der Nettolistenpreis für Gewerbe- und Dienstwagenkunden für die steuerliche Berechnung weiterhin in einer Fußnote einsehbar bleiben.

Ein Mercedes-Sprecher betont: "Mit dem neuen Vertriebsmodell können sich die Mercedes-Benz Partner noch stärker auf ihr Kerngeschäft der Kundenberatung fokussieren: Die Mercedes-Benz Partner und ihre Agenten werden daher auch weiterhin gezielt Kunden beraten, und die benötigten Informationen und Daten weitergeben."

Das interne Dokument, das an die Händler geleitet wurde, nennt das Datum für die Einführung des neuen Pricing-Modells. Es startet am Mittwoch, 24.07.2024. Ab dann soll es wörtlich "keine Veröffentlichung bzw. Kommunikation der Mercedes-Benz-Pkw-Preislisten gegenüber (unsereren)" Mercedes-Kunden geben.

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Es ist die sinnvolle Konsequenz aus der aktuellen Entwicklung und birgt Vorteile für alle.Sehr interessant. Aber eher deshalb, weil es insgeheim die Händler entmachtet.

Fazit

Nach der Einführung des Agenturmodells geht Mercedes-Benz nun einen weiteren Schritt hin zu einer neuen Vertriebs-Philosophie. Die Schwaben schaffen die Preislisten ab und zeigen auch die Listenpreise auf allen Online-Seiten und Konfiguratoren nicht mehr an. Das Ausweisen von Listenpreisen gegenüber den Kunden wird den Händlern untersagt.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 20 / 2024

Erscheinungsdatum 12.09.2024

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