Mercedes EQS: Warum die Luxuslimousine die Erwartungen verfehlt

Mercedes EQS
Warum die Luxuslimousine nicht ganz überzeugt

Zuletzt aktualisiert am 22.07.2025

Mercedes wollte mit dem EQS nicht nur einen elektrischen Nachfolger der S-Klasse schaffen, sondern ein neues Fahrzeugkonzept für die Zukunft definieren. Doch das futuristische Design des EQS, mit einer betont aerodynamischen Form und einem fließenden One-Bow-Look, trifft nicht den klassischen Luxusgeschmack vieler traditioneller Kunden. Besonders die fehlende lange Motorhaube, die in der S-Klasse als Statussymbol gilt, und die reduzierte Kopffreiheit im Fond enttäuschen Käufer, die von einer Luxuslimousine mehr Komfort erwarten. Die S-Klasse, die oft als Chauffeur-Limousine genutzt wird, bietet in diesem Bereich mehr Raum und eine andere Fahrzeugproportion.

"Der EQS war nie als Chauffeur-Limousine gedacht", erklärt Mercedes-Designchef Gorden Wagener im Gespräch mit dem britischen Magazin "Autocar". Für eine Oberklasse-Limousine hätte der EQS mehr Komfort im Fond bieten müssen, um mit den klassischen Oberklasse-Modellen konkurrieren zu können.

Seine Stärken liegen in der Technik

Trotz des untypischen Designs überzeugt der EQS auf technischer Ebene. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,20 gehört der EQS zu den aerodynamisch effizientesten Fahrzeugen seiner Klasse. Dazu kommen eine schnelle Ladefähigkeit und hochentwickelte Assistenzsysteme. Die Reichweite ist ebenfalls auf hohem Niveau, was den EQS für Pendler zu einer guten Wahl macht.

In Tests wird die Fahrqualität des EQS durchweg gelobt, aber der Komfort und die Raumverhältnisse für die Passagiere im Fond entsprechen nicht den Erwartungen der Käufer, die eine Limousine dieser Preisklasse gewohnt sind.

Wo der EQS Schwierigkeiten hat

In Deutschland verkauft sich der EQS recht gut. Mit 659 Neuzulassungen zwischen Januar und Mai 2025 hat der EQS rund 30 Prozent des S-Klasse-Absatzes ausgemacht. Doch international hat der EQS nicht den erhofften Erfolg erzielt, besonders in Märkten wie China. Der EQS scheint nicht die breite Käuferschicht anzusprechen, die Mercedes ansprechen wollte, insbesondere nicht die Kunden, die von einer Luxuslimousine eine Kombination aus Status und Komfort erwarten.