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Neue Recycling-Fabrik in Kuppenheim
Mercedes startet 2023 eigenes Batterie-Recycling

Gemeinsam mit mehreren Partnern eröffnet Mercedes-Benz ein Recycling-Werk in Baden-Württemberg. Und strebt dort eine enorme Wiederverwertungsquote an.

03/2022, Mercedes Batterie Recycling Werk Kuppenheim
Foto: Mercedes-Benz AG

Der Wandel vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität bringt auch Änderungen in den Kreislaufprozessen der Autohersteller mit sich. Die Wiederverwendung von Rohstoffen rückt verstärkt in den Fokus – auch bei Mercedes-Benz. Wie von Vorstandsboss Ola Källenius bereits im Herbst 2021 auf einer Branchenkonferenz der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" angekündigt, nimmt der Konzern schon bald eine eigene Recycling-Fabrik in Betrieb. Er investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in die Fabrik.

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Die erste Pilotanlage, in der ausrangierte Lithium-Ionen-Akkus aus Mercedes-EQ-Fahrzeugen (etwa Anlaufbatterien oder Energiespeicher aus Versuchsfahrzeugen) recycelt werden sollen, nimmt den Plänen zufolge 2023 in Kuppenheim (Baden-Württemberg) ihre Arbeit auf. Als Betreiber fungiert die von Mercedes eigens gegründete Licular GmbH, die eine hundertprozentige Tochter des Autokonzerns ist. Der Aufbau des Werks erfolgt in zwei Stufen. Bis 2023 entsteht zunächst eine Anlage zur mechanischen Zerlegung. Im zweiten Schritt sollen die Anlagen zur mechanisch-hydrometallurgischen Aufbereitung der Batteriematerialien in Betrieb gehen.

Recycling-Quote von mehr als 96 Prozent

Bei der Hydrometallurgie lassen sich die einzelnen in der Batterie enthaltenen Metall-Rohstoffe durch die Reaktion mit einer Flüssigkeit zurückgewinnen. Dabei wird das Metall herausgelaugt. Die Vorteile dieses Verfahrens: Es ist energieschonend, sehr anpassungsfähig und erlaubt eine enorm hohe Recycling-Quote; Mercedes nennt einen Wert von mehr als 96 Prozent. In einem ersten Schritt will der Hersteller auf diese Weise Kobalt, Nickel und Lithium zurückgewinnen; später soll auch Graphit hinzukommen.

03/2022, Mercedes Batterie Recycling Werk Kuppenheim
Mercedes-Benz AG
Das Recycling soll bei Mercedes den Wertstoffkreislauf bei Elektroauto-Batterien schließen.

In der Pilotanlage, deren Betrieb Mercedes zufolge CO2-neutral abläuft, soll es aber nicht nur um das pure Recycling gehen. Logistikkonzepte sollen dort ebenso erarbeitet werden die jene zur optimalen Reintegration des Rezyklats in die Herstellung neuer Batterien. So plant der Autobauer, die Rohstoffe dort bereits so aufzubereiten, dass sie direkt für neue Akkus verwendet werden können.

Erst Kuppenheim, dann China und USA

In Kuppenheim sollen jährlich 2.500 Tonnen an Rohstoffen zurückgewonnen werden. Diese Materialien kommen daraufhin in den Wertstoffkreislauf zurück und fließen so in die Produktion von mehr als 50.000 Batteriemodulen für neue Mercedes-EQ-Modelle ein. Mittel- bis langfristig sollen die Volumina aber deutlich höher skaliert werden. Sobald das Werk wie gewünscht seine Arbeit verrichtet, plant Mercedes zusammen mit Kooperationspartnern, nach dessen Vorbild weitere Anlagen in China und in den USA zu errichten.

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Fazit

Mercedes-Benz ist auf dem Weg dazu, eine reine Elektromarke zu werden. Mit diesem Wandel rückt auch das Recycling von Rohstoffen in den Fokus. Eine erste Pilotanlage wird 2023 am Standort Kuppenheim eröffnet. Sie soll als Vorbild für einige weitere Recycling-Werke dienen, die daraufhin in anderen Ländern eröffnet werden sollen.

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