Licht sei das neue Chrom, heißt es oft, wenn ein neues Auto vorgestellt wird. Das Metall zierte jahrzehntelang Autos und zeigte häufig auch den Status des Modells an. Mercedes zum Beispiel zierte das W-111-Topmodell 300 SE mit besonders vielen Leisten.
Licht ist das neue Chrom
Jedem Kenner war damals, in den Sechzigerjahren sofort klar: Hier kommt der neue, große Mercedes mit Sechszylinder und Luftfederung. Kein üblicher 220 eben, wie ihn der Gutverdiener um die Ecke fuhr, sondern der Wagen eines Generaldirektors oder Großunternehmers.
Heute zeigt Licht, wer das neueste Auto hat und bei den Extras nicht gespart hat. Denn mehr Licht kostet meist mehr Geld und wer wischende Blinker oder ein leuchtendes Logo will, muss tiefer in die Tasche greifen.
Mehr Licht, mehr Sicherheit
Nun bedeutet mehr Licht meist einen erheblichen Sicherheitsgewinn. Jeder, der mal im Dunkeln ein altes Auto fuhr, weiß die Helligkeit moderner Scheinwerfer zu schätzen – oder er schraubt LED-Lampen in die Fassungen. Der Oldie leuchtet dann zwar ungewohnt hell aus den Scheinwerfern, doch der Sicherheitsgewinn überwiegt Originalitätsbedenken bei Weitem.
Das aber nur am Rande, und weil ich gerade in einem Mercedes W 124 mit serienmäßig trübem Licht saß, als hinter mir auf der Autobahn ein neuer CLA zum Spurwechsel den Blinker setzte. In Sternform!
Blinkender Mercedes-Stern
Dass am Heck moderner Mercedes rote Sterne leuchten, wenn der Fahrer bremst, ist fast schon ein alter Hut. Am neuen CLA leuchtet erstmals das weiße Tagfahrlicht vorn in Form des Mercedes-Sterns. Und weil das Tagfahrlicht beim Setzen des Fahrtrichtungsanzeigers die Funktion des Blinkers übernimmt, leuchtet das 1909 zum Gebrauchsmusterschutz angemeldete Markenlogo der Daimler Motoren Gesellschaft nun auch in Gelb.
Die Frage, wie Gottlieb Daimler ein blinkendes Logo gefallen hätte, dürfte schwer bis unmöglich zu beantworten sein. Zu Zeiten des Firmengründers war Licht am Auto oder Strom im Haushalt noch nicht selbstverständlich. Erst 1879 hat Thomas Alva Edison in Menlo Park bei New York eine Kohlefaden-Lampe hergestellt. Ab den 1920er-Jahren wurden Elektrizität und Autos alltäglich.
Den Mercedes-Stern gibt es seit 1910
Ab 1910 ziert der Stern Kühler von Mercedes-Fahrzeugen und im Jahr 1921 meldet die Daimler Motoren Gesellschaft einen Stern im Ring als Markenzeichen an. Der freistehende Stern auf dem Kühler, wie er Mercedes-Fahrern Jahrzehnte den Weg wies, ist seit dem 2. August 1923 als Markenzeichen eingetragen. Das heute noch bekannte und verwendete Logo mit dem Daimler-Stern und dem Benz-Lorbeerkranz ist seit dem 18. Februar 1925 als Warenzeichen angemeldet.