Bei der Vorstellung des gemeinsamen Konzeptautos "Denza" auf der Beijing Auto Show 2012 waren Mercedes-Benz und der chinesische Autoriese BYD noch extrem optimistisch. Das Mischlingswerk aus Mercedes B-Klasse und BYD-Elektroauto begründete die zuvor geschlossene Partnerschaft. Die Shenzhen Denza New Energy Automobile Co., Ltd – so der offizielle Name – gehörte beiden Autofirmen zur Hälfte. Das eingetragene Kapital lag bei rund einer Milliarde Euro.
Doch anschließend konnte Denza nicht viele Erfolge verbuchen. Bereits 2019 wurde der B-Klasse-Mischling eingestellt. Und auch das Folge-Konzept Denza X, das maßgeblich von Mercedes gezeichnet und vertrieben wurde, floppte. Im Jahr 2021 reduzierte Mercedes seine Denza-Anteile auf zehn Prozent und BYD übernahm das Ruder, um aus Denza eine eigene Premium-Marke zu machen. Und tatsächlich feierte die neue Firma mit dem Elektroauto Denza D9 MPV schon 2022 erste Verkaufserfolge. Die positive Entwicklung setzte sich 2023 mit der Einführung des Crossovers Denza N7 und des SUVs N8 fort.
200.000 verkaufte Autos seit 2022
Am 25. Mai lieferte Denza in Guangzhou, China, das 200.000ste Fahrzeug aus. In nur zwei Jahren erreichte die Marke diesen Meilenstein, schneller als jedes andere Unternehmen in China. Mittlerweile hat Denza genug Selbstbewusstsein, um ins Ausland zu exportieren. Allein in 2024 kommen drei Modelle auf den Markt. Das erste ist der Kombi Z9 GT. Danach folgen die Limousine Z9 und das SUV N9. Bald sollen es zehn Modellreihen sein. Und der Verkauf in Europa soll bald beginnen.
Dennoch hat sich Mercedes nun von den letzten zehn Prozent getrennt. BYD hat den Anteil übernommen und herrscht nun allein über diese noch junge Elektro-Marke. Dem Erfolg von Denza scheint mit der Trennung von Mercedes nun nichts mehr im Weg zu stehen. Immerhin würdigte der BYD-Vorsitzende Wang Chuanfu die einzigartige Geschichte von Denza: "Als Kind von BYD und Mercedes-Benz kann man sagen, dass Denza ein Produkt und eine Marke ist, die auf den Schultern von Giganten geboren wurden."
Fazit
Mercedes hat sich komplett vom 2011 mit BYD gegründeten Gemeinschaftsprojekt Denza verabschiedet. Bereits 2021 trennten sich die Schwaben von einem großen Anteil, die letzten zehn Prozent stießen sie im Sommer 2024 ab. BYD ist nun Alleineigentümer und scheint Denza in die Erfolgsspur zu schicken. Die ersten Elektro-Modelle kommen bald nach Europa.
