Das Bauwerk zeigt erhebliche Schäden, darunter abgeplatzter Beton und freiliegender Stahl. Eine Routineprüfung hatte sogenannte Korrosionsschäden an der Betondecke festgestellt. Laut Autobahn GmbH Südbayern besteht keine akute Gefahr, dennoch wird vorsorglich ein Schutznetz unter der Brücke installiert, um herabfallende Betonteile abzufangen.
Stau durch Vollsperrungen
Die Brücke verbindet im Bereich der Anschlussstelle Haar die Landkreise Ebersberg und München mit der Landeshauptstadt. Die Maßnahme betrifft damit einen wichtigen Knotenpunkt im Berufs- und Pendlerverkehr. Der Verkehr auf der B304 kann vorerst weiterfließen, doch bereits ab Oktober 2025 beginnen vorbereitende Arbeiten wie Rodungen und Leitungsverlegungen.
Südlich der bestehenden Brücke wird anschließend eine Behelfsbrücke errichtet. Die Stahlplattenträgerkonstruktion soll sämtliche Fahrspuren aufnehmen und den Verkehr ab Mitte 2026 über die A99 führen. Während der Bauphase muss der parallel verlaufende Radweg gesperrt werden. Die Gemeinde Grasbrunn steht nach eigenen Angaben im engen Austausch mit der Autobahn GmbH und der Deutschen Bahn, um eine sichere Radverkehrsführung sicherzustellen.
Sobald der Verkehr auf die Behelfsbrücke verlagert ist, wird die bestehende Brücke ab Herbst 2026 zurückgebaut. Dafür sind nächtliche Vollsperrungen der A99 vorgesehen. Die Gesamtmaßnahme inklusive Rückbau, Neubau und Rückverlagerung des Verkehrs soll bis 2028 abgeschlossen sein. Die veranschlagten Kosten für das Projekt liegen laut Autobahn GmbH bei rund 30 Millionen Euro.
Kritik kommt aus Vaterstetten. Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) erklärte gegenüber dem Portal B304.de, er habe von dem Vorhaben "erst durch die Medien" erfahren. Konkrete Informationen zu möglichen Auswirkungen auf das Gemeindegebiet lägen ihm bislang nicht vor. Grasbrunn hingegen wurde frühzeitig in die Planungen eingebunden.
Zentrale Fakten zur Brückenerneuerung bei Haar
- Standort: Brücke der B304 über die A99 an der Anschlussstelle Haar
- Ursache: Korrosionsschäden mit Betonabplatzungen, festgestellt bei Routineprüfung
- Beginn der vorbereitenden Maßnahmen: Oktober 2025
- Errichtung Behelfsbrücke: Winter 2025/2026
- Verkehrsfreigabe über Behelfsbrücke: Mitte 2026
- Abriss der bestehenden Brücke: ab Herbst 2026, mit nächtlichen Vollsperrungen
- Gesamtdauer der Bauarbeiten: voraussichtlich bis 2028
- Projektkosten: rund 30 Millionen Euro (Quelle: Autobahn GmbH Südbayern)