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LKW-Platooning auf der A9
Digital vernetzte Nutzfahrzeuge im Testbetrieb

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Zwei MAN-LKW sind jetzt auf der Autobahn A9 zwischen München und Nürnberg mit geringem Abstand unterwegs. Der Fahrer im zweiten Fahrzeug muss nicht mehr lenken, das übernehmen die Fahrassistenzsysteme.

06/2018, MAN LKW Platooning
Foto: MAN

Der Abschnitt der Autobahn A9 zwischen München und Nürnberg ist ein digitales Testfeld für die Erprobung selbstfahrender Autos. Neben BMW und Audi werden hier auch autonome Nutzfahrzeuge getestet. Ein Forschungsprojekt des LKW-Herstellers MAN, der Hochschule Fresenius und der Spedition DB Schenker ist dort jetzt in die Praxisphase gestartet.

Auf der 145 Kilometer langen Autobahnstrecke begannen regelmäßige Testfahrten von zwei miteinander vernetzten LKW. Fachleute sprechen hierbei von Platooning.

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Was ist Platooning?

Unter diesem Begriff versteht man eine starke Vernetzung zwischen zwei Fahrzeugen, durch die mindestens zwei Autos oder LKW in sehr engem Abstand hintereinander herfahren können. Das Folgefahrzeug, oder später auch mehrere Fahrzeuge, sind elektronisch an den Zugführer gekoppelt. Sensoren und Kameras halten dabei einen stets gleichen Abstand ein, weitere Fahrassistenzsysteme wie ein aktiver Spurhalte- und ein Bremsassistent unterstützen das sichere Zusammenspiel.

Im ersten LKW sitzt ein Fahrer, der den Sattelschlepper wie gewohnt steuert. Auch im zweiten Fahrzeug sitzt ein Mensch im Führerhaus. Er lenkt aber nicht mehr, sondern kann die Zeit mit anderen Aufgaben, zum Beispiel der Planung einer Tour oder anderer anfallender Arbeiten, verbringen. Im Notfall ist er stets einsatzbereit, zum Beispiel wenn Systeme ausfallen sollten.

Vorteile für Fahrer und Spediteure

Ohne ein höheres Unfallrisiko kann der Abstand zwischen den beiden LKW massiv verkleinert werden, was für Platzersparnis auf der Straße sorgen soll. Langfristig könnte Platooning auch die Parkplatznot an den Autobahnrasthöfen mindern, wenn Fahrer ihre Ruhezeiten teilweise oder vollständig auch im Platoon verbringen dürfen und nicht auf dem Parkplatz stehen müssen. Spediteure dürften auch von deutlich geringeren Kraftstoffkosten profitieren, da die LKW im engen Abstand den Windschatten des vorausfahrenden Fahrzeugs ausnutzen können.

Bis Anfang August fahren die beiden MAN noch ohne Ladung im Testbetrieb, dann sollen zwei bis drei Fahrten im normalen Logistik-Alltag beginnen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte zum Start der Testfahrten: „Dies ist ein visionäres Forschungsprojekt für unser Digitales Testfeld Autobahn A9. Der Straßengüterverkehr startet damit in seine automatisierte und vernetzte Zukunft. Wir bringen die Technik von morgen auf die Straße von heute, erproben das intelligente Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Material. Unsere Chancen: Die Logistikprozesse – von der Rampe bis zum Kunden – können noch sicherer, effizienter, umweltfreundlicher werden. Und der Lkw-Fahrer kann zur modernen Logistikfachkraft im Digital-Truck werden.“

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