Luegbrücke bekommt Sommer-Entlastung: Staufrei(er) über die Brennerautobahn:

Staufrei über die Brennerautobahn?
Luegbrücke bekommt Sommer-Entlastung

Zuletzt aktualisiert am 27.05.2025

Ab dem 4. Juni 2025 bis einschließlich 5. Oktober steht die Luegbrücke auf der A13 in beiden Fahrtrichtungen wieder zweispurig zur Verfügung. Die österreichische Autobahngesellschaft ASFINAG setzt damit auf eine temporäre Entlastung für den überlasteten Transitverkehr zwischen Tirol und Südtirol – vor allem in den Sommerferien und an Wochenenden. Bereits in Richtung Süden sind beide Fahrstreifen freigegeben, in Richtung Norden erfolgt die Umstellung Anfang Juni.

Verkehrsführung wird deutlich gelockert

Die neue Verkehrsregelung ist Teil eines bereits bekannten Konzepts, das ursprünglich nur an besonders verkehrsreichen Tagen eingesetzt wurde. Aufgrund massiver Staukritik – vor allem aus Südtirol – wird die flexible Zweispurigkeit nun für den gesamten Sommer zur Regel.

Das Prinzip bleibt dabei unverändert: Schwere Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen die innere, linke Fahrspur nutzen, da diese statisch belastbarer ist. Pkw, Wohnmobile und Gespanne dürfen beide Spuren befahren. Zur Kontrolle sind Fahrbahnwaagen in die Fahrbahn integriert, die das Gewicht jedes Fahrzeugs prüfen. Überladene Fahrzeuge auf der falschen Spur werden automatisch ausgeleitet und korrekt eingewiesen.

Brückenneubau bis 2030 – drei Phasen im Überblick

Langfristig bleibt ein vollständiger Neubau der Luegbrücke notwendig. Die Brücke stammt aus dem Jahr 1968 und weist erhebliche strukturelle Schäden auf. Der Ersatz erfolgt in drei klar definierten Bauphasen:

1. Errichtung eines neuen Tragwerks
Direkt neben der bestehenden Brücke wird zunächst ein vollständig neues Tragwerk gebaut. Dieses wird zwei Fahrstreifen pro Richtung aufnehmen können und soll den Verkehr künftig dauerhaft aufnehmen. Die Bauarbeiten dafür sollen 2025 starten, sobald alle Genehmigungen vorliegen.

2. Verkehrsverlagerung und Abriss der alten Brücke
Nach Fertigstellung des ersten neuen Brückenteils wird der gesamte Verkehr auf die neue Konstruktion umgeleitet. In einem zweiten Schritt erfolgt dann der vollständige Rückbau der alten Luegbrücke, deren Tragstruktur nicht mehr ertüchtigt werden kann.

3. Bau eines zweiten neuen Tragwerks
Anstelle der alten Brücke entsteht anschließend ein zweites Tragwerk – ebenfalls mit zwei Fahrspuren pro Richtung. Nach Abschluss dieser letzten Phase kann der Verkehr künftig dauerhaft und getrennt in zwei Richtungen auf jeweils zwei Spuren fließen. Die ASFINAG rechnet mit einer Gesamtfertigstellung bis zum Jahr 2030.

Flankierende Maßnahmen zur Entlastung

  • Section Control zur dauerhaften Geschwindigkeitsüberwachung auf dem betroffenen Abschnitt
  • Temporäre Fahrverbote für Lkw an etwa 15 Tagen im Jahr, insbesondere an Feiertagswochenenden
  • Schrankenanlagen zum Schutz der Anrainer vor Ausweich- und Schleichverkehr durch Ortszentren
  • Digitale Anzeigesysteme zur aktiven Steuerung des Verkehrsflusses auf der A13
  • Kapazitätserhöhung im Schienenverkehr, um Verlagerungen vom Straßentransit zu fördern