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Lucid Pick-up und Model-3-Konkurrent
Kalifornier wollen Tesla Modellpalette

Lucid möchte nach dem Air und seinem SUV Gravity auch noch einen Tesla-Model-3-Konkurrenten und einen Pick-up auf den Markt bringen.

Lucid Air SUV
Foto: Lucid

Zumindest in der amerikanischen Elektroauto-Szene scheinen rein elektrisch angetriebene Pickups ein ganz heißes Ding zu sein: Tesla hat mit seinem für Anfang 2022 angekündigten Cybertruck einen epochalen Aufschlag hingelegt, Ford hält mit einer womöglich extrem potenten Elektro-Variante seines Millionen-Sellers F-150 dagegen, GM sorgt aktuell mit dem GMC Hummer EV für Aufmerksamkeit und die Startups Rivian und Bollinger wollen mit dem R1T beziehungsweise B2 ihren Teil vom elektrischen Pick-up-Kuchen abbekommen. Das ruft auch Lucid auf dem Plan: Der kalifornische Elektroautohersteller, der gerade ein Werk im zirka 76 km südöstlich von Phoenix (Arizona) gelegenen Casa Grande hochzieht, möchte ebenfalls einen elektrischen Pick-up anbieten. Und ein Konkurrenzmodell zum Tesla Model 3.

Unsere Highlights
Lucid Air SUV
Lucid
Mit dem Gravity möchte Lucid auch sein erste SUV auf den Markt bringen.

Orientierung an Tesla-Modellpalette

In einem für Investoren gedachten Businessplan hat Lucid jetzt seine Modellstrategie vorgestellt. Zum bereits bekannten Air und dem schon namentlich genannten und per Renderings gezeigten SUV Gravity, sowie dem oben erwähnten Pickup, soll sich noch ein Tesla-Model-3-Konkurrent gesellen, den Lucid dann auch als SUV (Tesla-Model-Y-Konkurrent) und Coupé (Tesla-Roadster-Konkurrent) anbieten möchte.

Lucid lässt sich Zeit

Im Gegensatz zum Air, der dem Model S noch in diesem Jahr das Leben schwer machen könnte, braucht sich der aktuelle Lucid-Hauptkonkurrent Tesla vor den jetzt angekündigten Modellreihen kurzfristig keine Sorgen machen: Die auf dem Model-3-Konkurrenten basierenden Fahrzeuge sollen erst 2025 auf den Markt kommen. Und mit dem Pick-up lässt sich Lucid noch viel mehr Zeit: Erst 2030, also in neun Jahren, soll er marktreif sein – zu diesem Zeitpunkt dürfte bereits die zweite Generation des Tesla Cybertrucks über die Straßen rollen.

Tesla Model 3 mit schwarzen Applikationen
Tesla
Lucid arbeitet auch an einem Konkurrzenzmodell zum Tesla Model 3 (Bild).

Geplanter Börsengang spült Milliarden in die Lucid-Kasse

Lucid Motors hat noch kein einziges Fahrzeug verkauft. Trotzdem ist der kalifornische Elektroauto-Hersteller auf einen Schlag fast halb so viel wert wie BMW. Grund ist der bevorstehende Börsengang des Unternehmens, der noch im zweiten Quartal 2021 abgeschlossen sein soll. Im Zuge eines im Fachjargon SPAC (Special-Purpose Acquisition Companies) genannten Deals fusioniert Lucid mit der zuvor schon börsennotierten Unternehmenshülle Churchill Capital IV (CCIV).

Lucid Pick-up
Lucid
Bisher gibt Lucid nur in diesem Produktionsplan-Chart einen kleinen Hinweis (unten rechts) auf ein zukünftiges Pick-up-Modell.

Lucid Air verzögert sich weiter

Damit sammelt die 2007 gegründete Autofirma nicht nur etwa 4,4 Milliarden Dollar an frischem Kapital ein, sondern steigert ihren Wert auch auf 24 Milliarden Dollar (knapp 20 Milliarden Euro). Zum Vergleich: Der BMW-Konzern ist aktuell an der Börse 45,44 Milliarden Euro wert. Der Münchner Autohersteller ist aber auch mehr als 100 Jahre alt und verkaufte 2020 mit seiner Stammmarke sowie Mini und Rolls-Royce weltweit über 2,3 Millionen Autos.

Lucid Motors Air
Lucid Motors
Der Air, das Erstlingswerk von Lucid Motors, soll im zweiten Halbjahr 2021 auf den Markt kommen.

Wie Lucid bei der Bekanntgabe des Börsen-Deals verlautbarte, verzögert sich der Produktionsstart der Premium-Elektro-Limousine namens Air weiter. Die ursprünglich für Frühjahr 2021 geplante Markteinführung des Konkurrenten für das Tesla Model S wird auf das zweite Halbjahr verschoben. Für das mindestens 69.900 Dollar (etwa 57.600 Euro) teure Oberklasse-Modell (die Einführungsversion soll sogar 169.000 Dollar, also gut 139.000 Euro kosten) hat Lucid Motors eigens eine Fabrik im US-Bundesstaat errichtet. Später sollen ein großer Elektro-SUV und ein deutlich kompakteres Modell folgen.

Frühere Tesla-Leute im Management

Das erinnert frappierend an Tesla. Kein Wunder, schließlich war Lucid-Chef Peter Rawlinson dort zuvor Chefingenieur für das Model S. Auch weitere Größen in der Management-Ebene, Produktionschef Peter Hochholdinger sowie Eric Bach, der die Hardware-Entwicklung leitet, und Einkaufs-Chef Peter Hasenkamp, haben eine Tesla-Vergangenheit.

Vor dem demnächst erfolgenden Börsengang hat Lucid Motors bereits mehrfach Milliardensummen von Investoren eingesammelt. Im Sommer 2018 stieg der Saudische Staatsfonds PIF mit einer Milliarde Dollar bei dem Autohersteller ein. Zudem sind als Geldgeber Tsing Capital (Teil der Tsinghua Holdings Corp., die wiederum eine Tochter der staatlichen chinesischen Tsinghua-Universität ist), der chinesische Mischkonzern LeEco, die japanischen Finanzdienstleister Sumitomo Mitsui Banking Corporation und JAFCO und der kalifornische Investor Venrock an Bord.

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Fazit

Ein bisschen Geld haben sie jetzt also bei Lucid Motors. Nun ist es an der Zeit, endlich die Produktion des lange angekündigten Air zu starten. Aber auch derartige Verzögerungen kennen wir ja von Tesla. Dem Rivalen aus der kalifornischen Nachbarschaft haben sie selten geschadet. Im Gegenteil: Nach einer unvergleichlichen Börsen-Rallye war Tesla zum Jahresbeginn unfassbare 669 Milliarden Dollar (gut 550 Milliarden Euro) wert – und damit zu diesem Zeitpunkt ähnlich viel wie die folgenden zehn Autokonzerne zusammen.

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