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Lkw-Branche
Bis 2040 keine Diesel mehr

Die europäischen Lkw-Hersteller wollen bis 2040 keine Diesel-Lkw mehr produzieren, um bis 2050 klimaneutral zu sein. Dafür stellen sie aber Forderungen an die Politik.

Brennstoffzellen-Lkw Mercedes-Benz GenH2 Truck
Foto: Daimler Truck AG

Daimler, Scania und MAN sowie weitere Lkw-Hersteller haben am Dienstag (15.12.2020) in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt, bis 2040 nur noch Fahrzeuge herzustellen, die mit Strom, Wasserstoff oder Bio-Kraftstoffen fahren. "Wir müssen uns so schnell wie möglich vom Verbrennungsmotor verabschieden", sagt Scania-Chef Henrik Henrikson, der zugleich der Nutzfahrzeugsparte im Verband der Europäischen Autoindustrie (ACEA) vorsteht. Das sei "nicht nur notwendig, sondern auch möglich".

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Hersteller fordern Politik

Die Lkw-Hersteller unterm dem Dach der ACEA haben sich mit führenden Wissenschaftler des Portsdamer Instituts für Klimaforschung (PIK) zusammen getan und einen umfassenden Forderungskatalog zusammen gestellt.

"In einer beispiellosen wissenschaftlich fundierten Erklärung sind die europäischen Lkw-Hersteller zu dem Schluss gekommen, dass bis 2040 alle neu verkauften Lkw fossilfrei sein müssen, um bis 2050 klimaneutral zu sein. Dieses Ziel wird erreicht werden können, sofern die richtige Lade- / Tankinfrastruktur vorhanden ist, aufgebaut und ein kohärenter politischer Rahmen geschaffen wird, einschließlich umfassender CO2-Preise, um den Übergang voranzutreiben. Der Klimawandel ist die grundlegendste Herausforderung unserer Generation. Gleichzeitig hat die tobende COVID-19-Pandemie die entscheidende Rolle des Straßentransports und der Logistik hervorgehoben, um sicherzustellen, dass Lebensmittel, Medikamente und andere wichtige Güter für diejenigen verfügbar sind, die sie benötigen ", erklärte Henrik Henriksson, Vorsitzender von ACEA Commercial Vehicle Board und CEO von Scania.

"Wenn der Straßengüterverkehr seine Rolle im Dienste der Gesellschaft beibehalten soll, müssen wir uns so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen entfernen. Wir sind nicht nur davon überzeugt, dass es notwendig ist, wir wissen, dass es möglich ist und wir sind bereit, dies umzusetzen. Aber wir können es nicht alleine schaffen; Wir brauchen politische Entscheidungsträger und andere Interessengruppen, um mit uns zusammenzuarbeiten."

Allianz will CO2-Emmissions-Preissystem

Damit setzen die Lkw-Produzenten die EU-Kommission in Brüssel aber auch die nationalen Regierungen unter Druck. Neben Investitionen der Nutzfahrzeugindustrie seien ein dichtes Netz von Lade- und Tank-Infrastrukur erforderlich. Des Weiteren sieht die Allianz ein Preissystem für CO2-Emmissionen als eins der effektivsten Instrumente um sich vom preiswerten Diesel abzuheben. Dazu benötigt die Branche klimafreundliche Mautsysteme und Energiesteuern. "Die Wissenschaft zeigt uns, dass wir heute handeln müssen, wenn wir vermeiden wollen, gefährliche Wendepunkte im Erdsystem zu überschreiten. Wir müssen alle verfügbaren Lösungen kombinieren, um schnell zur CO2-Neutralität überzugehen", sagt der Erdsystemwissenschaftler Johan Rockström von PIK.

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Fazit

Europa hat für dass Jahr 2050 die Klimaneutralität beschlossen und die Lkw-Hersteller preschen mit einer Erklärung hervor, bis 2040 keine Diesel mehr zu produzieren. Damit üben Sie nun auf die Politik enormen Druck aus, auch, weil sie sich prominente Klimaforscher an die Seite geholt haben.

Doch die Erklärung hat auch noch eine andere Seite: Die Branche leidet unter der Abkühlung der Weltkonjunktur, die sich schon vor der Corona-Pandemie anzeichnete. Um finanzielle Unterstützung von Seiten der Politik zu erhalten, mussten sie nun der Politik mit ihrer Erklärung entgegenkommen.

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