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Kfz-Diebstähle 2018
Land Rover- und Porsche-Fahrer, aufgepasst!

Laut offizieller Statistik des Bundeskriminalamts gehen die Kfz-Diebstähle weiter zurück. Dafür nehmen andere Delikte rund um Automobile zu, zum Beispiel Unterschlagungen und das Fälschen von Fahrzeugpapieren.

Autodiebstahl, Autoklau
Foto: IAM RoadSmart

In Deutschland werden immer weniger Autos gestohlen. Das zeigt die offizielle Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA). Sie weist für 2018 16.613 „dauerhaft abhandengekommene Personenkraftwagen“ aus (Autos, die im Jahresverlauf gestohlen gemeldet wurden und bis zum Jahreswechsel nicht wieder aufgetaucht sind). Im Jahr zuvor waren es noch 19.026 Autos, was einem Rückgang von 12,7 Prozent entspricht. Diesen gab es auch bei den „Gesamtfahndungsnotierungen, und zwar von 36.580 auf 33.508 (minus 8,4 Prozent). Damit bestätigt sich ein Trend, denn die Zahlen sind seit mehreren Jahren rückläufig, wenn auch nicht so stark wie diesmal.

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09/2019, BKA Kfz-Diebstahl-Statistik für 2018
Bundeskriminalamt

Innerhalb dieser Anzahl verzeichnet das BKA aber auch einen Anstieg, und zwar bei den Pkw-Unterschlagungen. Dieser Wert steigt über die vergangenen fünf Jahre kontinuierlich an, nämlich von 1.504 Fällen 2014 auf 1.944 im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2017 wurden 2018 satte 7,5 Prozent mehr solche Delikte verzeichnet. Auch der Anteil der Unterschlagungen an der Gesamtzahl entwendeter Pkw steigt, von 9,5 Prozent 2017 auf 11,7 Prozent 2018. Oft wurden dabei geleaste oder finanzierte Autos nicht rechtmäßig zurückgegeben. Mietwagen werden dagegen wieder seltener unterschlagen als in den Vorjahren.

09/2019, BKA Kfz-Diebstahl-Statistik für 2018
Bundeskriminalamt

Ein bekanntes Phänomen: Autodiebe favorisieren die Modelle deutscher Hersteller. Allein auf die Marken VW, BMW, Audi und Mercedes entfallen 56,4 Prozent aller Fahndungsnotierungen. Doch auch dieser Wert ist rückläufig; er lag im Jahr zuvor noch bei 61,8 Prozent. VW liegt mit großem Abstand vorne, auf dem Treppchen tauschen BMW und Audi die Plätze – eine Folge des enormen Rückgangs bei der Premiummarke des VW-Konzerns. Deutlich seltener werden die Modelle ausländischer Marken gestohlen. Hier verzeichnete das BKA allerdings einen Anstieg bei Mazda, Ford, Toyota und Renault. Die Gemeinsamkeit bei all diesen Herstellern: Die Diebe haben es vor allem auf SUVs abgesehen.

09/2019, BKA Kfz-Diebstahl-Statistik für 2018
Bundeskriminalamt

Gemessen an ihrer Verbreitung haben allerdings andere Hersteller die Nase vorn, wie die sogenannten Belastungszahlen zeigen. Gerechnet auf 100.000 Autos der jeweiligen Marke am Gesamtfahrzeugbestand wurden besonders viele Land Rover-Modelle gestohlen. 192 Autos bedeutet einen Anstieg um etwa fünf Prozent im Vergleich zu 2017. Auf Platz zwei folgt Porsche mit einer Belastungszahl, die von 139 auf 130 gesunken ist. Auf Position drei liegt Mazda. Bei den Japanern ist die Belastungszahl von 98 auf 120 und damit um 22 Prozent geklettert.

09/2019, BKA Kfz-Diebstahl-Statistik für 2018
Bundeskriminalamt

In zwölf von 16 Bundesländern wurden 2018 weniger Autos gestohlen als im Jahr zuvor. Auch in Berlin, wo 17,5 Prozent weniger dauerhaft abhandengekommene Pkw verzeichnet wurden als 2017. Die Folge: Der Stadtstaat ist nicht mehr die Nummer eins, sondern wurde von Nordrhein-Westfalen überholt, obwohl auch da 8,0 Prozent weniger Autos entwendet wurden als im Jahr zuvor. Besonders große Rückgänge verzeichnen Hessen (minus 28,4 Prozent), Sachsen (minus 26,1 Prozent) und Schleswig-Holstein (minus 22,6 Prozent). Einen Anstieg verzeichnete das BKA unterdessen in Niedersachsen (plus 14,9 Prozent), im Saarland (plus 10,6 Prozent), in Baden-Württemberg (plus 6,0 Prozent) und in Bayern (plus 2,5 Prozent). Vergleicht man die Belastungszahlen, sind jedoch immer noch die östlichen Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt überdurchschnittlich von Kfz-Diebstählen betroffen. Die Erklärung laut BKA: “Dieser Umstand dürfte insbesondere darauf zurückzuführen sein, dass von dort ein schneller Transport in die im Osten Europas gelegenen Absatzmärkte möglich ist.„

Osteuropa ist weiterhin das Hauptziel von Autodieben

Die BKA-Statistik liefert weitere interessante Erkenntnisse. Zum Beispiel, dass kaum Elektroautos entwendet werden. Und wenn, dann sind es Teslas; zu den zehn geklauten US-Stromern gesellt sich nur ein Renault Zoe. Weiteres Phänomen: Während die Zahl der gestohlenen Lastwagen stark zurückgeht (um 22,6 Prozent von 2018 auf 2017), werden immer mehr Kleintransporter geklaut. Fiat Ducato, Ford Transit, Citroën Jumper und Co. werden bei Autodieben immer beliebter. Besonders haben sie es aber auf den Mercedes Sprinter der Baureihe 906 abgesehen: 333 statt 273 geklauter Fahrzeuge bedeutet einen Anstieg von 22 Prozent.

Nach wie vor beobachtet das BKA einen Trend: Die entwendeten Autos werden nicht komplett weiterveräußert, sondern im Ausland in ihre Einzelteile zerlegt und auf diese Art zu Geld gemacht. Die Täter interessieren sich besonders für Airbags, Multifunktionslenkräder und Navigationsgeräte, aber auch Motoren, Getriebe, Batterien und Karosserieteile sind beliebt. Als führenden Absatzmarkt illegaler Ersatzteile nennt die Behörde Litauen. Daneben ist Polen weiterhin das Hauptziel für in Deutschland gestohlene Autos; osteuropäische Länder dienen dabei meist als sogenannte Transitstaaten. In Zentralasien gelegene Länder wie Tadschikistan und Usbekistan gewinnen aber ebenso an Bedeutung wie Staaten im Nahen und Mittleren Osten oder in Nord- und Westafrika sowie Südostasien.

09/2019, BKA Kfz-Diebstahl-Statistik für 2018
Bundeskriminalamt

Außerdem registriert das BKA eine Zunahme sogenannter Fahrzeugdubletten. Die Masche: Bei Autos, deren Verschwinden angezeigt wurde, werden zunächst die Identifizierungsmerkmale (z. B. die FIN) auf Grundlage eines real existierenden Pkw verfälscht. Anschließend erfolgt eine Zulassung mittels ausländischer Dokumente, wobei den deutschen Zulassungsstellen oftmals gefälschte Fahrzeugunterlagen aus verschiedenen europäischen Staaten vorgelegt werden. Nachdem die Autos hier regulär zugelassen wurden, werden sie weiterverkauft und gelangen so in den regulären Wirtschaftskreislauf.

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Fazit

Die gute Nachricht: Kfz-Diebstahl ist in Deutschland weiterhin rückläufig, gemessen an 2017 sogar ziemlich stark. Andererseits scheint sich im Dunstkreis dieser Verbrechen einiges zu verändern. Das stellt die Verfolgungsbehörden vor neue Herausforderungen, die Ermittlungen werden kleinteiliger und damit komplizierter. Was bleibt ist: Besitzer eines Land Rover oder Porsche müssen sich besonders große Sorgen um ihr Auto machen.

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