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Kapitalspritze für Aston Martin
Saudis und Geely steigen ein, Stroll plant Abwehr

Der angeschlagene Nobelhersteller hat eine neue Finanzierungsrunde gefahren. Viel Geld kommt dabei vom saudischen Staatsfonds und vom chinesischen Autobauer Geely. Aston-Martin-Boss Lawrence Stroll wehrt sich aber gegen eine mögliche Geely-Übernahme.

James Bond 007 Aston Martin DB5
Foto: RM Sotheby's

Der britische Sportwagenbauer Aston Martin ist hoch verschuldet. Ende März 2022 beliefen sich die Verbindlichkeiten der Briten auf rund 957 Millionen Pfund. Mit dem Geld aus einer im Juli 2022 angekündigten neuen Finanzierungsrunde soll das Schuldenloch größtenteils gestopft werden. Ende September meldeten die Briten, dass die Finanzierungsrunde in Höhe von 654 Millionen Pfund (rund 735 Millionen Euro) erfolgreich abgeschlossen wurde.

Saudis werden zweitgrößter Aktionär

Der saudische Staatsfonds (PIF) rückte durch die Kapitalerhöhung zum zweitgrößten Aktionär mit einem Anteil von 18,7 Prozent bei Aston Martin auf. Die Saudis stiegen mit rund 90 Millionen Euro ein und übernahmen zwei Sitze im Aufsichtsrat. Miteigner Mercedes investierte weitere 60 Millionen Euro. Der Anteil der Schwaben sank nach der Kapitalerhöhung dennoch von 12,0 auf dann rund 9,7 Prozent. Den weiter größten Anteil an Aston Martin hielt der Kanadier Lawrence Stroll, der nach der Kapitalerhöhung auf 19 Prozent Aktienanteil kam.

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Geely steigt ebenfalls ein

Ebenfalls groß eingestiegen beim Sportwagenbauer ist der chinesische Autobauer Geely. Das Unternehmen des Milliardärs Li Shufu sichert sich an Aston Martin einen Anteil von 7,6 Prozent. "Wir freuen uns, unsere Investition in Aston Martin bekannt zu geben und glauben, dass Geely Holding mit unserer etablierten Erfolgsbilanz und unserem Technologieangebot zum zukünftigen Erfolg von Aston Martin beitragen kann. Wir freuen uns darauf, potenzielle Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit Aston Martin auszuloten", erklärt der Geely-Eigentümer in einer Pressemitteilung. Zuvor hatte Aston Martin angeblich ein Investmentangebot durch Geely noch abgelehnt. Gleiches gilt für eine angebliche Offerte durch den ehemaligen Aston Martin-Eigentümer Invest Industrial aus Italien.

Stroll will Geely-Übernahme verhindern

Genau dieser Geely-Einstieg macht Lawrence Stroll nervös. Der Kanadier befürchtet früher oder später ein Übernahmeangebot durch die Chinesen. Als Abwehrmaßnahme hat er zusammen mit seiner Yew Tree-Investmentgruppe in den zurückliegenden Monaten seinen Aktienanteil durch Zukauf auf 28,29 Prozent erhöht. Dazu investierte die Gruppe rund 57 Millionen Euro. Sollte der Stroll-Anteil auf 29,99 Prozent steigen, wäre ein Pflichtangebot an die anderen Aktionäre fällig. Insider bestreiten jedoch energisch, dass es Pläne gibt, das Unternehmen wieder zu privatisieren.

Geely ist unter anderem Eigentümer der Marken Volvo und Lotus. Zudem besitzen die Chinesen rund zehn Prozent der Anteile von Aston Martin-Mitinvestor Mercedes.

Fazit

Aston Martin ist schwer verschuldet und sammelt über eine neue Finanzierungsrunde frisches Geld ein. Dabei wird der saudische Staatsfonds (PIF) zum zweitgrößten Aktionär der Briten. Aber auch der chinesische Autobauer Geely steigt groß ein. Eine Komplettübernahme durch die Chinesen will Lawrence Stroll aber verhindern.

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