Das noch immer sehr weitmaschige Netz von 92 Wasserstofftankstellen in Deutschland (Stand Juni 2021) wird vom Unternehmen H2Mobility betrieben. Gesellschafter sind u.a. die Mineralölkonzerne OMV, Shell und Total, Air Liquide und Linde. Weitere Automobilhersteller wie Honda, Toyota und Volkswagen sind Partner von H2Mobility, ebenso der Rastanlagenbetreiber Tank & Rast.
Jetzt soll neuer Schwung in den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur kommen. Ein neues Joint Venture, in dem sich der britische Energiekonzern Phillips 66, bei uns mit JET-Tankstellen vertreten, und das Schweizer Unternehmen H2 Energy Europe organisieren, plant neue Standorte.
Einer Mitteilung beider Partner zufolge sollen bis zum Jahr 2026 bis zu 250 Wasserstofftankstellen in Deutschland, Österreich und Dänemark entstehen. Dabei spielen auch die JET-Tankstellen in Deutschland eine Rolle. Einige der insgesamt 1.000 Tankstellen sollen auch Wasserstoffsäulen bekommen. Daneben sind "an wichtigen Verkehrsachsen" auch neue Stationen geplant. Für den Aufbau des Tankstellennetzes plant das Joint Venture die Beantragung öffentlicher Fördergelder.
Grüner Wasserstoff aus Dänemark
H2 Energy wird sich um die Versorgung der Tankstellen mit Wasserstoff kümmern. Kürzlich hat das Unternehmen Pläne für eine 1-Gigawatt-Elektrolyseanlage in Dänemark bekanntgegeben. Pro Jahr sollen dort bis zu 90.000 Tonnen "grüner Wasserstoff", für dessen Herstellung regenerative Energie verwendet wird, entstehen. In der Schweiz kümmert sich H2Mobilty zudem um den Vertrieb von Brennstoffzellen-Lkw der Marke Hyundai. Die eigenen Kunden dürften also auch Abnehmer für den Wasserstoff werden.
An den Stationen von H2Mobility wird Wasserstoff aktuell zum einheitlichen Preis von 9,50 Euro pro Kilogramm verkauft. Abgerechnet wird eine Tankkarte. Mit einem weiteren Player im Markt dürfte sich das einfache System mit nur einer Tankkarte wohl nicht realisieren lassen, wie beim Fahrstrom für Elektroautos muss man die richtige Karte oder App haben.