Tausende Führerscheine weg: Italien greift gegen Handy-Sünder durch

Italien greift gegen Handy-Sünder durch
Tausende verlieren den Führerschein

Veröffentlicht am 11.04.2025
Italien Handy am Steuer
Foto: Mariano Sayno und stefanamer via Getty Images

Allein in den ersten drei Monaten nach Inkrafttreten der neuen Regeln wurden fast 9.000 Führerscheine wegen Handy-Nutzung am Steuer eingezogen.

In drei Monaten fast 18.000 Führerschein weg

Die verschärfte Straßenverkehrsordnung ist seit dem 14. Dezember 2024 in Kraft. Zwischen diesem Datum und dem 13. März 2025 wurden laut Innenministerium 8.912 Führerscheine entzogen, weil Fahrer während der Fahrt telefoniert oder Nachrichten geschrieben hatten. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 17.607 Führerscheine eingezogen – knapp die Hälfte davon allein wegen des Umgangs mit dem Smartphone am Steuer.

Im Durchschnitt verlieren damit rund 100 Personen täglich ihren Führerschein in Italien – eine Zahl, die nach Einschätzung der Behörden die Wirkung der neuen Regeln unterstreicht. Während beim ersten Verstoß ein Entzug von zwei Wochen bis zu zwei Monaten droht, kann bei mehrfacher Missachtung ein Führerscheinentzug von einem bis zu drei Monaten verhängt werden.

Hohe Geldbußen und lange Fahrverbote

Neben dem Entzug der Fahrerlaubnis drohen teils empfindliche Geldbußen:

  • Erstverstoß: Bußgeld zwischen 250 und 1.000 Euro
  • Wiederholungstäter (Eintrag im Verkehrsregister): Bußgeld zwischen 350 und 1.400 Euro

Polizei weist Vorwürfe zurück

Trotz der hohen Zahlen betont das Innenministerium, dass es keine gezielte Jagd auf Autofahrer gebe. Die Maßnahmen seien verhältnismäßig und zielten auf mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Dass sich die Zahl der Strafen bei anderen Verkehrsverstößen nicht nennenswert verändert habe, deute auf eine konsequente, aber nicht willkürliche Durchsetzung der Vorschriften hin.

Nach Angaben des Innenministeriums zeigen sich bereits positive Effekte in der Unfallbilanz. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum sei:

  • die Zahl der Verkehrstoten um rund 20 Prozent gesunken
  • die Zahl der Verkehrsunfälle um 5,5 Prozent zurückgegangen
  • die Zahl der Verletzten um 8,8 Prozent gesunken

Rechnerisch seien 61 Menschenleben allein in den ersten drei Monaten seit Einführung der neuen Regeln gerettet worden. Die verschärften Maßnahmen wertet das Ministerium daher als wirksamen Beitrag zur Verkehrssicherheit.