Richtig ist, dass wir den ID.3 als Serienauto auf der IAA 2019 präsentiert und 2020 auf den Markt gebracht haben. Und wir arbeiten mit Hochdruck an der Serienversion des ID. 2all, unserem Elektroauto für unter 25.000 Euro. Diese Preisschwelle ist nicht ganz einfach zu erreichen, wenn man einerseits einen vollwertigen Volkswagen mit Blick auf Qualität, Langlebigkeit und Sicherheit zu diesem Preis anbieten und gleichzeitig das nötige Geld verdienen will. All diese Themen haben wir gelöst. Und mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in einigen Märkten könnte man auch die These vertreten, dass der ID. 2all genau zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Er ist mit einer Außenlänge von etwas über vier Metern so kompakt wie der Polo und auch ähnlich eingepreist – nutzt aber alle Vorteile der neuen MEB-Plattform mit Frontantrieb. So ist etwa der Kofferraum deutlich größer als bei einem Golf. Und wenn Sie sich den Innenraum anschauen, liegen wir bei technischen Lösungen und Qualität weit über dem, was Käufer von Kleinwagen gewohnt sind. Das wird ein superattraktiver Volksstromer.
Der Einstiegs-Volkswagen mit dem Projektnamen ID.1 wird eine ganz andere Ausprägung haben als die Serienversion des ID. 2all. Von den Abmessungen wird er unterhalb des ID. 2all positioniert.
Das ist die bereits angekündigte SUV-Version des ID. 2all. Sie wird 2026 vorgestellt.
Lassen Sie sich überraschen, wie unser Einstiegsmodellausschauen wird. Aktuell will ich noch nicht zu viel verraten.
So ein Fahrzeug attraktiv für die Kunden auf die Räder zu stellen und gleichzeitig damit Geld zu verdienen, das ist die Champions League des Autobaus. Ein wesentlicher Hebel dafür sind maximale Skaleneffekte. Wir stellen uns dieser Herausforderung und haben einen Plan – die Marke Volks-Wagen braucht im besten Wortsinn ein solches Modell.
Wir prüfen gerade verschiedene Szenarien. Dazu gehört auch die Möglichkeit einer Kooperation. Entschieden ist nichts.
Die Einheitszelle ist eine prismatische Zelle, die einen flexiblen Einsatz verschiedenster Zellchemien möglich macht. Sowohl LFP- als auch NMC-Mischungen sind möglich, eine Zellengröße deckt alle chemischen Varianten ab.
Durch die hohen Skaleneffekte, wir verändern keine physischen Bauteile. So soll die Einheitszelle bei bis zu 80 Prozent aller Konzernfahrzeuge zum Einsatz kommen. Zudem senken das Design der Zellen, der Produktionsprozess sowie das veränderte Material von Kathode und Anode die Kosten der Zellen um bis zu 50 Prozent.
Das ist keine Alternative. Wenn Sie sich die Anspannung der CO₂-Flottenziele in der EU in den nächsten Jahren anschauen, ist das Elektroauto die einzige Möglichkeit im Volumen schnell zu dekarbonisieren. Und wenn Sie sich die Serienversion des ID. 2all anschauen werden, wird sie erfolgreich, weil sie einfach ein echter Volkswagen ist, der die Bedürfnisse unserer Kunden zu 100 Prozent trifft.
Wir haben etwa mit Tiguan, Golf oder GTI starke Namen, die wir ins elektrische Zeitalter überführen werden. Wann wir das machen, ist noch nicht entschieden.
Vita
Thomas Schäfer wurde 1970 in Marburg geboren. Sein Einstieg in die Automobilindustrie war ein duales Studium bei der Daimler AG, das er 1994 als Diplom-Ingenieur in der Fachrichtung Maschinenbau abschloss. Bis 2002 bekleidete er bei Daimler verschiedene leitende Positionen in den Bereichen Produktion und Qualitätssicherung in Deutschland, den USA und Südafrika. Von 2002 bis 2005 war er als Technikvorstand Gründungsmitglied der DaimlerChrysler Malaysia.
Zwischen 2005 und 2012 verantwortete Schäfer in der Stuttgarter Zentrale die Fahrzeugauslieferungen sowie die Kundencenter und das weltweite CKD-Geschäft in Schwellenmärkten.
Im Mai 2012 wechselte Schäfer zur Volkswagen AG. Dort leitete er zunächst die Konzernproduktion Ausland und war mit der Leitung von CKD-Projekten sowie mit Verhandlungen über neue Produktionsstandorte betraut.
Ab 2015 war er in der Funktion des Chairmans und Managing Directors der Volkswagen Group South Africa tätig und verantwortete die Entwicklung der Konzernmarken in der Region Subsahara-Afrika.
Im August 2020 wurde er Vorstandsvorsitzender von ŠKODA AUTO in Tschechien. Er setzte die neue Unternehmensstrategie NEXT LEVEL – ŠKODA STRATEGY 2030 auf, trieb die Elektrifizierung des Modellportfolios voran und legte die Grundlage, um ŠKODA AUTO künftig zur führenden europäischen Marke in Wachstumsregionen wie Indien und Nordafrika zu entwickeln.
Am 1. April 2022 übernahm Thomas Schäfer die Funktion des Chief Operating Officer der Marke Volkswagen.
Seit 1. Juli 2022 ist er Mitglied des Konzernvorstands, CEO der Marke Volkswagen Pkw und Leiter der Markengruppe Core.