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Großbritannien hofft auf Tesla-Werk
Tesla könnte zu seinen Wurzeln zurückkehren

Nach dem Brexit braucht die britische Wirtschaft das Vertrauen von Investoren. Das britische Handelsministerium möchte jetzt Tesla locken. Für die Amerikaner wäre dies eine kleine Rückkehr.

Tesla-Werk Tilburg
Foto: Tesla

Deutschland freut sich über das gerade rasant entstehende Tesla-Werk in Brandenburg und das neue Tesla-Entwicklungs- und Designzentrum in Berlin. Im Zuge der Ansiedlung auf dem heimischen Hochlohn-Markt fragten Journalisten Tesla-Chef Elon Musk, ob er sich auch ein Tesla-Werk in Großbritannien vorstellen könne. Die Antwort war "nein", der Brexit bringe zu viele Unsicherheiten mit sich. Diese Unsicherheiten möchte das britische Außenhandels-Ministerium (UK Department for International Trade – DIT) jetzt mit Fördergeldern aus dem Weg räumen – die Briten wollen unbedingt ein Tesla-Werk.

Unsere Highlights
Tesla-Werk Tilburg
Tesla
Das britische Außenhandels-Ministerium möchte Tesla nach Großbritannien locken.

Standort schon ausgesucht

Angeblich ist das Ministerium jetzt auf der Suche nach einem vier Millionen Quadratfuß (zirka 37 Hektar) großen Areal, auf dem Tesla Forschungs-, Entwicklungs- und Produktions-Einrichtungen bauen könnte. Als bester Kandidat gilt aktuell ein Industriepark in der im Südwesten Englands gelegenen Grafschaft Somerset – der gesamte Park umfasst eine Fläche von 263 Hektar.

Tesla-Werk Tilburg
Tesla
Eine neue Automobilproduktion könnte das Vertrauen in die britische Post-Brexit-Wirtschaft stärken.

Rechtslenkermodelle für Europa

Das DIT sieht als Vorteil eines britischen Standorts die Produktion von Rechtslenker-Fahrzeugen für den gesamten europäischen Markt. Dies wären zusätzlich zum Heimatmarkt die EU-Staaten Irland und Malta sowie die Kanalinseln und die Isle of Man – ein volumenmäßig mit einem jährlichen Gesamtabsatz von zirka 150.000 Fahrzeugen sehr überschaubarer Markt. Zudem fertigen die meisten Hersteller links- und rechtsgelenkte Fahrzeuge problemlos auf einem Band, eine spezielle Fertigung in einem Links- oder Rechtlenker-Land ist dafür nicht notwendig.

Tesla Model 3 (2019)
Tesla
Auch in Großbritannien erfolgreich: das Tesla Model 3 (im Bild ein linksgesteuertes Modell).

Tesla Roadster kam aus England

Für Tesla wäre ein Standort in Großbritannien ein bisschen eine Rückkehr zu einem Teil seiner Wurzeln: Schließlich war das erste Modell von Tesla, der Roadster, ein umgebauter Lotus Elise. Die Sportwagen entstanden, inklusive ihrer leicht geänderten Karosserie, am Lotus-Stammsitz in Norwich ganz im Osten Englands. Dann gingen die Roadster ins südlich von San Francisco gelegene Menlo Park, wo Tesla die Gebäude eines ehemaligen Chevrolet-Händlers aufgekauft und darin Werkstätten und Showrooms errichtet hatte. Dort kamen dann nur noch die aus tausenden Laptop-Akkus zusammengesetzten Lithium-Ionen-Batterien in die Roadster, wofür Tesla extra eine Art kleinen manuell zu bedienenden Kran konstruiert hatte. Das Auslaufen der Roadster-Produktion im Jahr 2012 brachte den damals ohnehin strauchelnden Hersteller Lotus in zusätzliche Schwierigkeiten, da mit den Amerikanern ein großer Abnehmer wegfiel.

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Fazit

Alle wollen auf einmal Tesla: Eine US-Stadt baut eine Elon-Musk-Statue, um die Produktion des Cybertruck zu gewinnen, EU-Staaten buhlten mit sehr günstigen Grundstücken in strategisch guten Lagen und massiven Subventionen um den Elektroautohersteller und jetzt möchte auch das traditionelle Autoproduktions-Land Großbritannien einen Stück vom automobilen Zukunftskuchen abbekommen – ebenfalls mit dem bewährten Subventions-Besteck.

Wenn die Subventionen hoch genug sind, könnte dies funktionieren. Für die britische Wirtschaft wäre dies nach dem Brexit sicher ein positives Signal. Ob ein Fahrzeug für den Rechts- oder Linksverkehr gedacht ist, spielt bei der Standortwahl der Hersteller allerdings meistens keine Rolle.

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