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Gotthard-Straßentunnel gesperrt
25-Meter-Riss, Betonteile bröckeln

Der Gotthard Autobahntunnel in der Schweiz ist wegen eines Schadens an der Tunneldecke seit dem 10. September 2023 für den Verkehr gesperrt.

Gotthard-Tunnel Sperrung
Foto: dpa Picture Alliance

Wie das Schweizer Bundesamt für Straßen (ASTRA) mitteilt, musste der Tunnel kurz nach 16 Uhr komplett gesperrt werden, da es an der Zwischendecke zu einem "technischen Defekt" gekommen sei. In der Höhe des Tunnelportals Nord haben sich Betonteile gelöst und sind auf die Fahrbahn gefallen. Die Kantonspolizei hat mehrere Meldungen erhalten, der Tunnelbetreiber sperrte umgehend den Gotthard-Tunnel in beide Richtungen bis auf Weiteres.

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25 Meter Riss in der Decke des Gotthard-Tunnels

Nach Mitteilung der ASTRA habe man in einer ersten Bestandsaufnahme einen 25 Meter langen Riss in der Zwischendecke entdeckt. Die Ursache und das Schadensausmaß sind noch nicht bekannt.

Der Verkehr wird großräumig über die San Bernardino-Route über die A11 sowie über die Gotthard-Passstraße umgeleitet. Die Passstraße ist für Fahrzeuge mit Camping-Anhängern indes nicht zu empfehlen. Bei der Alternativroute müssen Reisende die 17 nächtlichen Sperrungen des San-Bernardino-Tunnels im Oktober zwischen 22 und 5 Uhr in beide Richtungen beachten. Das Bundesamt für Straßen will regelmäßig über den neuesten Stand informieren. Übrigens: Auch der Gotthard-Eisenbahntunnel ist nach der Entgleisung eines Güterzugs im August 2023 für den Personenverkehr gesperrt. Züge werden über die Passstrecke geleitet, die Fahrt dauert rund eine Stunde länger.

Viertlängster Straßentunnel der Welt

Der Gotthard-Straßentunnel, auch bekannt als der Gotthard-Autobahntunnel, ist ein wichtiger Verkehrskorridor, der die Schweiz mit Italien über die Autobahn 2 verbindet. Die Idee, einen Straßentunnel durch das Gotthard-Massiv zu bauen, entstand bereits im 20. Jahrhundert, als der Bedarf an einer effizienten Verbindung durch die Alpen wuchs. Der Tunnel wurde schließlich von 1970 bis 1980 gebaut und offiziell am 5. September 1980 eröffnet.

Mit einer Länge von 16,942 Kilometern ist er der viertlängste Straßentunnel der Welt. Der tiefste Punkt des Tunnels liegt etwa 2.000 Meter unter der Erdoberfläche. Die Bauarbeiten kosteten etwa 980 Millionen Schweizer Franken.

Verheerender Unfall 2001 – Zweite Röhre kommt

Das Verkehrsaufkommen durch den Tunnel hat sich in den 30 Betriebsjahren mehr als verdoppelt. 1981 fuhren knapp drei Millionen Fahrzeuge durch den Tunnel,
2022 waren es fast 6,8 Millionen. Nach einem schweren Verkehrsunfall im Jahr 2001 wurde die Sicherheit im Tunnel stark erhöht. Am 24. Oktober 2001 kollidierten zwei Lastwagen im Tunnel und lösten eine verheerende Brandkatastrophe aus, bei der elf Menschen starben. Als Folge dieses Vorfalls musste der Tunnel für zwei Monate geschlossen werden, um dringend erforderliche Sanierungsarbeiten durchzuführen. Zwischen 2001 und 2022 gab es 249 Unfälle mit 24 Todesopfern sowie 155 Verletzen.

Der Gotthard-Tunnel ist aufgrund seines Alters ein Sanierungsfall. Daher hat die Schweiz in einer Volksabstimmung 2016 eine zweite Röhre beschlossen. Diese wird 2029 in Betrieb gehen können. Im Anschluss soll die Sanierung der ersten Röhre beginnen. Ab 2032 sind dann beide Tunnel für den Verkehr freigegeben – pro Röhre ein Fahrstreifen in eine Richtung mit einem Pannenstreifen. Die Verkehrskapazität werde nicht erhöht, so die ASTRA.

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Fazit

Nachdem Betonteile auf die Fahrbahn gefallen sind und ein 25 Meter langer Riss an der Tunneldeckel entdeckt wurde, ist der Gotthard-Tunnel auf unbestimmte Zeit für den Verkehr gesperrt.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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