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GM bietet Cadillac-Händlern bis zu 1 Mio. Dollar
150 Händler wollen E-Auto-Abfindung annehmen

Cadillac wandelt sich zur reinen Elektroauto-Marke. Offenbar wollen viele Händler diesen Weg nicht mitgehen und nehmen Abfindungs-Angebote des General Motors-Konzerns an.

Cadillac Lyriq
Foto: GM

General Motors schwenkt konsequent auf Elektromobilität um. Unter der Bezeichnung "Ultium" schnüren die Amerikaner elektrische Plattform-, Antriebs- und Batterie-Pakete, die künftig markenübergreifend zum Einsatz kommen sollen. Zur Leitmarke der neuen Strategie soll der Premium-Anbieter Cadillac werden. Die Marke hat mit dem 2021 in der Serienversion debütierenden E-SUV Lyriq (mehr zu diesem Auto erfahren Sie auch in der Fotoshow) und der danach geplanten Luxus-Limousine Celestiq bereits erste Strom-Modelle angekündigt.

Unsere Highlights

Nur wenige Ladesäulen in Zentral-USA

Doch die USA sind in Sachen Elektromobilität ein sehr bivalentes Land. Zwar bieten die Vereinigten Staaten mit Tesla den Elektroauto-Hersteller schlechthin auf. Aber die Fortschritte – vor allem jene in Sachen Lade-Infrastruktur – konzentrieren sich stark auf die Tesla-Heimat Kalifornien oder die Ostküsten-Metropolen. Zwischen den Küsten ist es aktuell noch schwierig in Sachen E-Mobilität. Vor allem diese Region hat der neue US-Präsident Joe Biden im Blick, wenn er im Rahmen des "Green Energy"-Programms die Anzahl der Ladesäulen bis 2030 von derzeit nicht einmal 90.000 auf landesweit 500.000 steigern möchte.

Cadillac CT5-V Blackwing
GM
Leistungsstarke Verbrenner-Modelle wie den CT5-V Blackwing wird es bei Cadillac nicht mehr lange geben.

Trotz dieser Perspektive wollen viele Cadillac-Händler den von General Motors vorgegeben Weg offenbar nicht mitgehen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, haben sich etwa 150 der insgesamt 880 US-amerikanischen Cadillac-Händler dafür entschieden, ein Abfindungs-Angebot des Konzerns anzunehmen. Sollte die Zahl stimmen, würde die Marke also auf einen Schlag 17 Prozent ihrer Händler verlieren.

Bis zu eine Million Dollar Abfindung

Ende November berichtete zuerst das Fachportal "Automotive News" über das Abfindungs-Programm. Es richtet sich an Cadillac-Händler, die der Meinung sind, künftig nicht genug elektrische Cadillacs verkaufen zu können. Diese können ihren Status aufgeben und sich von GM eine Summe zwischen 300.000 und und einer Million Dollar (knapp 253.000 bis 825.000 Euro) auszahlen lassen.

Cadillac Lyriq
GM
Mit dem Lyriq hat Cadillac bereits einen reinen Elektro-SUV vorgestellt, der 2021 auf den Markt kommen soll.

"Wir wollten schnell handeln und sicherstellen, dass die Händler für diese Strategie bereit sind", wurde Mahmoud Samara, Vizepräsident von Cadillac Nordamerika, von "Automotive News" zitiert. "Dies ist eine reine Option für jene Händler, die das Gefühl haben, dass die Reise mit dem Elektroauto für sie nicht geeignet ist." Für die Cadillac-Vertretungen dürfte nicht nur das angenommene Marktpotenzial eine Rolle bei ihrer Entscheidung spielen. Manche von ihnen dürfte auch die Investitionen scheuen, die Infrastruktur-Änderungen für seinen Betrieb mit sich bringen. So müssten bei den Händlern beispielsweise Ladesäulen installiert, neues Werkzeug angeschafft oder Mitarbeiter geschult werden. Das "Wall Street Journal" nennt für derartige Maßnahmen eine Investitionssumme von 200.000 Dollar (rund 165.000 Euro).

Schon 2016 gab es Abfindungs-Angebote

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass General Motors sein Cadillac-Händlernetz über Abfindungs-Angebote ausdünnen möchte. Nachdem die Absatzzahlen der Marke schon länger im Sinkflug sind, hat es 2016 bereits ein ähnliches Programm gegeben. Händlern mit geringem Absatzvolumen sollen damals zwischen 100.000 und 180.000 Dollar (etwa 84.000 bis 150.000 Euro) geboten worden sein. Allerdings haben seinerzeit nur wenige Händler angebissen.

Umfrage
Ist die GM-Abfindungs-Strategie den Cadillac-Händlern gegenüber fair?
343 Mal abgestimmt
Ja. So kommt ein Händler in Wyoming oder Alabama sauber aus der Sache raus.Nein. GM setzt seinen Händlern die Pistole auf die Brust.

Fazit

In den USA gibt es künftig also nur noch etwa 730 statt 880 Cadillac-Händler. Die meisten von den 150, die das Abfindungs-Angebot annehmen, geben natürlich nicht ihr komplettes Geschäft auf. In den USA ist es üblich, dass ein Händler Autos mehrerer Marken anbietet. Jene von denen, die Cadillac nun den Rücken kehren, dürften schon zuvor wenige Modelle des GM-Herstellers verkauft haben und sich fortan auf die anderen Marken konzentrieren, die meist ebenfalls zu General Motors gehören.

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