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Ford fährt rigorosen Sparplan
12.000 Jobs in Europa fallen weg

Ford setzt im Rahmen seiner Restrukturierungspläne auf einen harten Konsolidierungskurs. Wie das Unternehmen am Donnerstag 27.6.2019 mitteilt, wird in sechs Werken bis zum Ende des Jahres der Betrieb eingestellt. Dazu wird die Produktpalette gestrafft.

Ford Logo (2018)
Foto: Ford

Betroffen von den Werksschließungen sind die Produktionsstandorte in Bridgend (Südwales, Motorenwerk), das Getriebewerk im französischen Blanquefort nahe Bordeaux sowie drei Werke in Russland. Dazu verkauft Ford noch das Getriebewerk Kechnec in der Slowakei an Maga. Damit sinkt die Anzahl der Ford-Produktionsstätten auf 18 in Europa.

12.000 Jobs fallen weg – nicht in Deutschland

Von den Werksschließungen sind nach Ford-Angaben 12.000 Mitarbeiter betroffen. Das Unternehmen setzt auf freiwillige Auflösungen der Arbeitsverhältnisse. Ford beschäftigt in Europa derzeit mehr als 50.000 Menschen, knapp die Hälfte davon in Deutschland. Allein in Köln sind rund 18.000 Personen beschäftigt, in Saarlouis weitere 6.000 Mitarbeiter zuzüglich einige Hundert am Forschungszentrum in Aachen.

Unsere Highlights

Bereits im März 2019 wurde bekannt, dass Ford in Deutschland 5.400 Stellen abbaut, aktuell sollen rund 3.200 Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausgeschieden sein oder planen, eine Abfindung anzunehmen.

Ford Mach E
Schulte
Der Ford Mach E ist ein vom Mustang inspiriertes elektrisches Crossover-Modell.

Ford hatte im vergangenen Jahr mehr als 400 Millionen Euro Verlust in Europa eingefahren, dem stand ein Gewinn von 367 Millionen Euro 2017 gegenüber. Neben höheren Kosten und ungünstigen Wechselkursen ist auch die Anzahl der Ford-Modelle, die in den Handel kamen um drei Prozent zurückgegangen. Das langfristige Ziel von Ford liegt bei einer EBIT-Marge von sechs Prozent. Lediglich im Heimatmarkt USA verdient das Unternehmen aktuell noch Geld.

Fokus auf Pickups und E-Autos

Neben den Werksschließungen und Entlassungen stellt sich Ford auch beim Modellportfolio neu auf. So soll das Nutzfahrzeuggeschäft ausgebaut und das Angebot an Elektrofahrzeugen und SUV sowie Sport- und Importmodellen erweitert werden. Dazu tritt ab dem 1. Juli 2019 eine neue Organisationsstruktur in Kraft, die sich auf drei Geschäftsbereiche erstreckt: Nutzfahrzeuge, Pkw und Importmodelle.

In Sachen Nutzfahrtzeuge soll die Profitabilität in den kommenden fünf Jahren verdoppelt, dazu die Marktführerschaft bei den Pickups ausgebaut werden. Ende März 2019 hatten Ford und VW eine Vereinbarung unterzeichnet, dass sie gemeinsam Pickups bauen wollen. Erstes gemeinsames Projekt wird der Nachfolger des Amarok sein, der auf der Plattform des neuen, 2020 startenden Ford Ranger entstehen wird. Die bereits seit 2010 gebaute erste Amarok-Generation dürfte zu einem ähnlichen Zeitpunkt einen Nachfolger bekommen. Perspektivisch soll die Allianz auf die Entwicklung elektrischer und autonomer Fahrzeuge sowie neuer Mobilitäts-Services ausgeweitet werden.

Jeder Ford wird elektrifiziert

Bei den Pkw will Ford mindestens drei neue Produktlinien in bis 2024 vorstellen und die SUV-Palette inklusive Ford Mach E ausbauen. Diese Modelle gibt es neben dem neuen Kuga, dem Puma und dem Explorer Plugin-Hybrid. Beginnend mit dem neuen Ford Focus soll künftig jede Modellreihe eine elektrifizierte Antriebsoption erhalten. Dies betrifft komplett neue Modelle sowie neue Varianten bestehender Modelle. Vom Fiesta bis zum Transit wird Ford dann jede Modellreihe entweder mit einem Mild-Hybrid, Voll-Hybrid, Plug-in-Hybrid oder einer batterie-elektrischen Option anbieten.

Fazit

Hohe Investitionen in Elektromobilität und autonomes Fahren bei unklaren Erfolgsaussichten: Da rücken sogar Erzkonkurrenten wie Ford und VW zusammen. Die Kooperation reicht vom gemeinsamen Pickup, der 2020 auf den Markt kommt, bis zu Mobilitäts-Diensten.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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