Der 63-Jährige wurde bereits am 1.10.2022 in einer 40-km/h-Zone mit 128 Sachen erwischt – 88 km/h zu schnell. Der Vorfall ereignete sich auf einer malerischen Bergstraße in der Präfektur Yamagata, berichtet die Japan Times. Der Anwalt von Okuyama versuchte noch vor Gericht, die Geschwindigkeitsübertretung zu relativieren. Der Industriedesigner musste demnach so schnell fahren, um den 660 PS starken 6,0-Liter-V12 des Enzos zu kühlen. Entsprechend erklärte Okuyama wohl auch detailreich das Kühlsystem des italienischen Sportwagens.
Vier Monate Gefängnis für Ken Okuyama
Den Richter interessierte das nur wenig: "Das Ausmaß der Geschwindigkeitsüberschreitung war erheblich und äußerst gefährlich", sagte Richter Osamu Imai und verurteilte Okuyama zu vier Monaten Gefängnis, wie von der Staatsanwaltschaft gefordert. Allerdings setzte er die Strafe für zwei Jahre auf Bewährung aus, da Okuyama den Tempoverstoß zugegeben hat und sich bei der japanischen Öffentlichkeit entschuldigt hat. Er versprach, nie wieder so aggressiv zu rasen und seine Fahrweise künftig deutlich verantwortungsbewusster zu gestalten.
Okuyamas Name ist untrennbar mit dem Ferrari Enzo verbunden. Als erster Nicht-Italiener, der ein Ferrari-Modell gestaltete, brachte er seine innovative Vision in das Design ein, das bis heute Bewunderung hervorruft. Doch der Industriedesigner ist auch bekannt für seine Designs von Zügen. So erschuf er den E7 Shinkansen, einen Hochgeschwindigkeitszug, der Japans Streben nach technischer Brillanz und nahtloser Ästhetik verkörpert. Außerdem designte er den Train Suite Shiki-Shima, einen luxuriösen Schlafwagen.
Ken Okuyama wurde am 8. September 1959 in Yamagata, Japan, geboren. Er studierte Industriedesign am renommierten Art-Center College of Design in Pasadena, Kalifornien, USA. Seine Karriere begann bei Pininfarina, einem der bekanntesten Designstudios der Automobilwelt. Hier arbeitete er an ikonischen Designs für Marken wie Ferrari und Maserati, was ihm internationale Anerkennung einbrachte. Okuyama setzte seine Erfahrung bei General Motors fort, wo er an Projekten wie dem Chevrolet Camaro und dem Pontiac Solstice arbeitete. Nach seiner internationalen Karriere kehrte Okuyama nach Japan zurück und gründete sein eigenes Designstudio, Ken Okuyama Design.
Der Ferrari Enzo Ferrari gehört zu den exklusivsten Automobilen seiner Zeit. Die Produktion war auf lediglich 399 Exemplare begrenzt, und der Preis lag bei seiner Markteinführung im Jahr 2003 bei rund 660.000 Euro. Aufgrund der Seltenheit und des ikonischen Status hat der Enzo Ferrari seitdem seinen Wert kontinuierlich gesteigert und wird heute oft für mehrere Millionen Euro gehandelt.
Ferrari Enzo Ferrari heute Millionen wert
Angetrieben wird er von einem 6,0-Liter-V12-Motor mit einer Leistung von 660 PS. Diese Kraft wird über ein halbautomatisches Getriebe an die Hinterräder übertragen. Die Beschleunigung von Null auf 100 km/h erfolgt in 3,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 350 km/h.
Zu den technischen Highlights zählt seine ausgeklügelte Aerodynamik. Das sogenannte "Aero Bridge"-Design lenkt den Luftstrom über die Karosserie, was nicht nur die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten erhöht, sondern auch die Kühlung des Hochleistungsmotors optimiert.
Fazit
Der Enzo-Designer ist mit einem Enzo in Japan beim Rasen erwischt worden. Ken Okuyama gab seine Schuld zu, auch wenn sein Anwalt das schnelle Fahren noch mit der Kühltechnik entschuldigen wollte. Der Designer erhält eine Bewährungsstrafe von vier Monaten Gefängnis und entschuldigte sich öffentlich.
