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Felgenhersteller BBS wieder gerettet
Insolvenz-Verwalter findet neuen Käufer

Der Felgenhersteller BBS hat einen neuen Eigentümer gefunden. Die IHS Management Services aus Ratingen hat die BBS-Standorte und -Markenrechte übernommen.

BBS Felgenhersteller Schiltach
Foto: BBS

Bereits im Dezember 2023 hatte der BBS-Insolvenzverwalter Martin Mucha mitgeteilt, dass er für den Felgenhersteller einen Käufer gefunden hat. Der Käufer plant, alle Arbeitsplätze zu erhalten und kündigt außerdem "umfangreiche Investitionen" an, so Muchas Kanzlei Grub Brugger seinerzeit in einer Mitteilung. Hinter der ISH Management Services steht die türkische IS-Holding mit rund 20.000 Beschäftigten, die mehr als 20 Tochtergesellschaften unterhält und in verschiedenen Sektoren (Schnellrestaurants, Logistik oder die Herstellung von Gebrauchsgütern) tätig ist. Zuletzt hatte die Holding ein Spezialpapier-Unternehmen in Hessen übernommen.

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Im Juni 2024 wurde nun auch eine Vereinbarung zum Transfer der Marken- und Vertriebsrechte an den neuen Investor unterzeichnet. Die Einigung beinhaltet ebenso den Verkauf des US-amerikanischen Vertriebsstandortes in Braselton, Georgia. "Damit werden wir uns aus dem Rädermarkt zurückziehen und freuen uns, dass BBS nach dem erfolgreichen Abschluss der finalen Verträge mit voller Energie in die Zukunft blicken kann. Wir haben im Sinne der Mitarbeitenden, der Marke und der internationalen Kunden eine sehr gute Einigung erzielt und arbeiten nun gemeinsam an den finalen Verträgen", so Klaus Wohlfarth, geschäftsführender Gesellschafter der KW automotive GmbH. Die Transaktion soll bis Ende August erfolgen und über die Details wurde Stillschweigen vereinbart.

BBS-Jobs gerettet

Zuletzt waren bei BBS 270 Mitarbeiter beschäftigt, der Umsatz des Unternehmens lag 2022 bei rund 50 Millionen Euro. Die hohen Energiepreise und eine nicht aufgegangene Strategie des Hauptinvestors KW Automotive hatten dazu geführt, dass BBS am 29. September 2023 beim Amtsgericht Rottweil erneut Insolvenz anmelden musste.

Nachdem der Hersteller aus Schiltach im Sommer 2020 bereits zum dritten Mal in der Firmengeschichte Insolvenz anmelden musste, stieg 2021 die KW Automotive Group beim Felgenhersteller ein. Mit einem reduzierten Geschäft mit den Autoherstellern und einem größeren Fokus auf das Nachrüstgeschäft wollte die neue Geschäftsführung rund um KW-Boss Klaus Wohlfahrt das Traditions-Unternehmen aus der Krise führen. Die KW Automotive Group zählt zu den Marktführern im Segment für Spezial-Fahrwerksysteme.

Bewegte Vergangenheit

Schon in den Jahren 2007 und 2011 musste BBS Insolvenzen anmelden, wurde aber von neuen Investoren jeweils weitergeführt. Der Felgenhersteller BBS wurde 1970 gegründet und beschäftigte vor der letzten Insolvenz rund 500 Mitarbeiter. Die drei Buchstaben "BBS" stehen für die Namen der einstigen Gründer und den Ort: Baumgartner, Brand, Schiltach.

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Fazit

Der Felgenhersteller BBS hat eine turbulente Vergangenheit mit mehreren Insolvenzen. Nun scheint eine Lösung gefunden: Die türkische IS-Holding plant, alle Arbeitsplätze zu erhalten und umfangreiche Investitionen zu tätigen. Trotz der Herausforderungen, die durch hohe Energiepreise und eine fehlgeschlagene Strategie des Hauptinvestors KW Automotive entstanden sind, bleibt die Hoffnung auf eine positive Zukunft für BBS und seine 270 Mitarbeiter.

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