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BBS wieder insolvent
Felgenhersteller zum 5. Mal Pleite

Der Felgenhersteller BBS hat erneut Insolvenz angemeldet. Das ist nach 2007, 2010, 2020 und 2023 die fünfte Pleite und lässt aktuell auch noch durch eine umstrittene Personalentscheidung aufhorchen.

BBS Felgenhersteller Schiltach
Foto: BBS

Bereits am vergangenen Freitag (26.7.2024) hatte das Unternehmen beim Amtsgericht den Antrag auf Insolvenz gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Dirk Pehl von der Kanzlei Schulze und Braun eingesetzt, der Gespräche mit Betriebsrat, Gewerkschaften, der Arbeitsagentur sowie der Betriebsleistung über das weitere Vorgehen führte. Einzig die Geschäftsführung war nach einem Bericht des "Schwarzwälder Boten" nicht erschienen. Am heutigen Freitag (2.8.) will der Insolvenzverwalter in einer Betriebsversammlung die Belegschaft informieren.

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Neue Räderspezialistin eingestellt

In einem weiteren Bericht des Fachportals "Reifenpresse" heißt es, dass nur wenige Tage vor der Pleite die Räderspezialistin Simone Maier-Paselk als Head of Sales & Marketing/Strategy and Business Development IAM eingestellt wurde. Sie kommt vom ebenfalls insolventen Räderhersteller Superior Industries. BBS hatte von Superior zuvor ein Werk in Wehrdohl übernommen, um dort künftig BBS-Räder herzustellen.

Erst Mitte Juni hatte BBS einen neuen Eigentümer gefunden, die IHS Management Services aus Ratingen übernahm die BBS-Standorte und -Markenrechte. Nach einer Mitteilung des damaligen Insolvenzverwalters Martin Mucha plante IHS, alle Arbeitsplätze zu erhalten und kündigt außerdem "umfangreiche Investitionen" an. Hinter der ISH Management Services steht die türkische IS-Holding mit rund 20.000 Beschäftigten, die mehr als 20 Tochtergesellschaften unterhält und in verschiedenen Sektoren (Schnellrestaurants, Logistik oder die Herstellung von Gebrauchsgütern) tätig ist. Zuletzt hatte die Holding ein Spezialpapier-Unternehmen in Hessen übernommen.

Im Juni 2024 wurde nun auch eine Vereinbarung zum Transfer der Marken- und Vertriebsrechte an den neuen Investor unterzeichnet. Die Einigung beinhaltet ebenso den Verkauf des US-amerikanischen Vertriebsstandortes in Braselton, Georgia. "Damit werden wir uns aus dem Rädermarkt zurückziehen und freuen uns, dass BBS nach dem erfolgreichen Abschluss der finalen Verträge mit voller Energie in die Zukunft blicken kann. Wir haben im Sinne der Mitarbeitenden, der Marke und der internationalen Kunden eine sehr gute Einigung erzielt und arbeiten nun gemeinsam an den finalen Verträgen", so Klaus Wohlfarth, geschäftsführender Gesellschafter der KW automotive GmbH. Die Transaktion soll bis Ende August erfolgen und über die Details wurde Stillschweigen vereinbart.

BBS-Jobs gerettet

Zuletzt waren bei BBS 270 Mitarbeiter beschäftigt, der Umsatz des Unternehmens lag 2022 bei rund 50 Millionen Euro. Die hohen Energiepreise und eine nicht aufgegangene Strategie des Hauptinvestors KW Automotive hatten dazu geführt, dass BBS am 29. September 2023 beim Amtsgericht Rottweil erneut Insolvenz anmelden musste.

Nachdem der Hersteller aus Schiltach im Sommer 2020 bereits zum dritten Mal in der Firmengeschichte Insolvenz anmelden musste, stieg 2021 die KW Automotive Group beim Felgenhersteller ein. Mit einem reduzierten Geschäft mit den Autoherstellern und einem größeren Fokus auf das Nachrüstgeschäft wollte die neue Geschäftsführung rund um KW-Boss Klaus Wohlfahrt das Traditions-Unternehmen aus der Krise führen. Die KW Automotive Group zählt zu den Marktführern im Segment für Spezial-Fahrwerksysteme.

Bewegte Vergangenheit

Schon in den Jahren 2007 und 2011 musste BBS Insolvenzen anmelden, wurde aber von neuen Investoren jeweils weitergeführt. Der Felgenhersteller BBS wurde 1970 gegründet und beschäftigte vor der letzten Insolvenz rund 500 Mitarbeiter. Die drei Buchstaben "BBS" stehen für die Namen der einstigen Gründer und den Ort: Baumgartner, Brand, Schiltach.

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Fazit

BBS hat erneut Insolvenz angemeldet. Dirk Pehl von Schulze und Braun wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Die Zukunft der 270 Mitarbeiter bleibt ungewiss. Eine Betriebsversammlung am 2. August soll weitere Informationen liefern.

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