Fast 30% Gewinneinbruch: Doch BMW macht einiges besser als Mercedes & Co.

BMW mit fast 30 Prozent Gewinneinbruch
Doch BMW macht einiges besser als Mercedes und Co.

Veröffentlicht am 31.07.2025
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Foto: wirestock via Getty Images

Der Nettogewinn nach Steuern fiel zwar auf 4,02 Milliarden Euro – ein Minus von 29 Prozent und auch der Umsatz sank um 8,0 Prozent auf 67,69 Milliarden Euro. Gründe für die Schwäche sind insbesondere die sinkende Nachfrage im chinesischen Premiumsegment, ein zunehmender Wettbewerbsdruck und deutlich gestiegene Zollkosten.

"… aber" – was BMW trotz des Gewinneinbruchs vorweisen kann

Trotz des Gewinnrückgangs stellt BMW im Branchenvergleich ein vergleichsweise robustes Ergebnis vor. Während Mercedes-Benz mehr als die Hälfte seines Gewinns einbüßte und auch Audi sowie Volkswagen stärkere Rückgänge meldeten, konnte BMW mit einem nahezu stabilen Fahrzeugabsatz und einer soliden Finanzstruktur gegenhalten.

Zudem wuchs der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge weiter – ein zentrales Element der Konzernstrategie. Auch der Free Cashflow blieb positiv, die Liquidität zum 30. Juni betrug solide 19,1 Milliarden Euro. Vorstandschef Oliver Zipse betonte, dass "die BMW Group Kurs halte", und sprach von einer "robusten Geschäftsstrategie", die sich auch unter schwierigen Rahmenbedingungen bewähre.

China schwächelt, Europa wächst zweistellig

Der wichtigste Absatzmarkt China entwickelte sich rückläufig: Die Auslieferungen sanken dort im ersten Halbjahr um 15,5 Prozent. Grund waren eine anhaltende Kaufzurückhaltung im oberen Preissegment sowie regulatorische Unsicherheiten bei Bankprovisionen und Direktvertrieb. In den USA legte BMW dagegen leicht zu (+2,7 Prozent), in Europa stiegen die Auslieferungen sogar deutlich um 8,2 Prozent. Der Absatz in Deutschland nahm um 6,1 Prozent zu.

Im Segment Finanzdienstleistungen sank das Ergebnis vor Steuern um 19,5 Prozent. Die Zahl der Neuverträge ging leicht zurück (–3,0 Prozent), insbesondere aufgrund des schwächeren Geschäfts in China. Positiv entwickelte sich jedoch das Leasingneugeschäft mit einem Anstieg von 9,5 Prozent. Der Leasinganteil am gesamten Neugeschäft stieg auf 40,0 Prozent.

Der Free Cashflow im Segment Automobile lag bei 2,35 Milliarden Euro – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. BMW investierte im ersten Halbjahr 5,1 Milliarden Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, vor allem für die Digitalisierung und Elektrifizierung der Produktpalette. Die Entwicklung der "Neuen Klasse" mit Modellen wie iX3 oder den Nachfolgern von X5 und X7 wird weiter vorangetrieben.

BMW-Auslieferungen stabil – E-Autos ziehen an – 5er erfolgreich

Im ersten Halbjahr 2025 lieferte BMW insgesamt 1.207.594 Fahrzeuge aus – fast auf Vorjahresniveau (–0,5 Prozent). Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge (BEV) wuchs dabei von 15,7 auf 18,3 Prozent. Zusammengenommen machten vollelektrische und Plug-in-Hybrid-Modelle 26,4 Prozent der Auslieferungen aus. Insgesamt wurden 319.031 elektrifizierte Fahrzeuge ausgeliefert – ein Plus von 18,6 Prozent.

Mini verzeichnete mit einem Zuwachs von über 360 Prozent bei den BEV ein besonders starkes Wachstum. Der Mini Aceman sowie die elektrische Variante des Mini Cooper sorgten für deutliche Impulse. Auch bei BMW-Modellen war der iX1 das erfolgreichste BEV im Portfolio. Der iX2 trug mit einem BEV-Anteil von über einem Drittel zur Bilanz bei.

Ein detaillierter Blick auf die Modellreihen zeigt, dass insbesondere die neue 5er-/6er-Reihe mit einem Plus von 32,3 Prozent stark nachgefragt wurde. Auch die SUV-Modelle X1/X2 legten um 19,7 Prozent zu. Dagegen gingen die Verkäufe der größeren X-Modelle wie X3 (–24 %) und X5 (–11 %) zurück. Modellbedingt rückläufig war der iX3, dessen Produktion Anfang des Jahres planmäßig endete.