Die sichere Versorgung der Wirtschaft mit wichtigen Rohstoffen wird immer wichtiger. Um möglichst unabhängig zu bleiben, hat nun die Europäische Kommission die Europäische Rohstoffallianz gegründet. Das ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, in den sich auch Nichtregierungs-Organisationen, Verbände und Regierungen einbringen können. Über 100 Industriepartner, 40 Branchenverbände, der Europäische Verband der Geologen und das französische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen haben sich der Allianz bislang angeschlossen.
Bereits am 3. September dieses Jahres hatte die EU-Kommission einen Aktionsplan vorgestellt, in dessen Vordergrund die Absicherung gegen Versorgungsengpässe bei kritischen Mineralien steht. Dazu zählen das zur Herstellung von Batterien benötigte Lithium oder weitere Metalle, die in der IT-Branche ihre Anwendung finden.
Abhängigkeit von China, der Türkei oder Südafrika reduzieren
China deckt aktuell 98 Prozent des EU-Bedarfs an seltenen Erden, die Türkei 98 Prozent des EU-Borate-Angebots und Südafrika 71 Prozent des EU-Bedarfs an Platin. Einige der benötigten Materialien sind aber auch in Europa förderbar. Sei es Kobalt, Bauxit, Beryllium, Wismut, Gallium, Germanium, Indium, Niob oder Borate: Europa verfügt über erhebliche Bodenschätze, die Wissenschaftler per Satellit über das Copernicus-Programms entdeckt haben.
Laut dem EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Thierry Breton, existieren "zum Beispiel beträchtliche Lithium-Ressourcen in Europa. Wir positionieren uns so, dass wir bis 2025 fast autark mit Lithium für unsere Batterien sind." Als Vorreiter der neuen Rohstoff-Allianz gilt unter anderem die bereits existierende Batterie-Allianz, die ab 2025 helfen soll, 80 Prozent des in der EU benötigten Lithiums aus europäischen Quellen zu beziehen.
Fazit
Die Gründung der Europäischen Rohstoffallianz soll vor noch größeren Rohstoff-Abhängigkeiten von Ländern wie China schützen oder die aktuellen Abhängigkeiten mindern. Vor allem die kritischen Mineralien stehen im Fokus der Allianz.