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PwC-Studie zu Europas Autoindustrie
Schon 2025 mehr Im- als Exporte von Autos

Laut einer Studie ist es 2025 so weit – dann kommen mehr Autos nach Europa, als europäische Hersteller exportieren. Hauptimporteur wird China.

Nio ET7
Foto: Nio

Die Autoindustrie galt jahrzehntelang als einer der Leistungsträger in Europa – auch weil sie ihre Autos massenweise exportiert hat. Das brachte jede Menge Arbeitsplätze und damit verbunden Wohlstand. Die in Frankfurt am Main ansässige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat jetzt eine Studie erstellt, nach der Europa vom Auto-Exporteur zum Auto-Importeur wird – und das bereits im Jahr 2025.

Der große E-Ratgeber

Die Wirtschaftsprüfer führen zwei Hauptgründe für die ab 2025 dominierenden Importe an: Zum einen entwickeln chinesische Hersteller immer mehr konkurrenzfähige Elektroautos und zum anderen verlagern europäische und amerikanische Hersteller ihre Elektroautoproduktion teilweise nach China. Als Beispiel nennt PwC das Jahr 2021: Damals hätten europäische Hersteller 35.000 Elektroautos aus China nach Europa importiert. Für 2022 rechnen die Experten mit einer Steigerung auf 66.000 importierte E-Autos – was fast eine Verdopplung bedeutet. 2025 dürften es dann 800.000 Elektroautos sein, von denen 330.000 aus den chinesischen Werken europäischer Hersteller stammen.

Massiver Europa-Exportüberschuss ist Geschichte

"Diese Entwicklung führt dazu, dass Europa 2025 bereits einen Importüberschuss von mehr als 221.000 Fahrzeugen (Verbrenner und Elektroautos) erreichen könnte", warnen die Wirtschaftsprüfer. Zum Vergleich: 2015 konnte Europa noch mit einem Exportüberschuss in Höhe von 1,7 Millionen Fahrzeugen glänzen. Jörn Neuhausen, Leiter Elektromobilität beim Strategieberater PwC Strategy Deutschland, betont, dass in Europa den Herstellern die gestörten Lieferketten und die hohen Energiekosten zu schaffen machen. Die USA und andere Staaten würden eine aktive Industriepolitik betreiben, die bestimmte Branchen fördern und Lieferketten lokalisieren.

PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert weist zudem darauf hin, dass europäische Hersteller aktuell auf teure Elektroautos setzen. Die chinesischen Konkurrenten liefern gleichzeitig günstigere Elektroautos mit neuer Technik nach Europa. Er weist darauf hin, dass nicht umsonst kein europäisches Elektroauto unter den Top 5 der weltweit verkauften E-Autos auftaucht.

Chinas Marktanteil bis 2030 bei fünf Prozent

PwC betrachtet auch die Rolle deutscher Autohersteller. Diese hätten ihren Marktanteil in China in den ersten drei Quartalen 2022 auf 4,1 Prozent ausgebaut. Andererseits spüren sie auf ihrem Heimatmarkt die chinesische Konkurrenz. Aktuell spiele diese in Europa zwar nur eine untergeordnete Rolle, aber die Wirtschaftsprüfer gehen davon aus, dass chinesische Hersteller 2030 fünf Prozent des europäischen Elektroautomarktes erobert haben.

In der Bildergalerie zeigen wir alle aktuell in Deutschland verfügbaren Autos chinesischer Hersteller.

Umfrage
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Ja - die Einnahmen aus der lukrativen Auto-Industrie werden uns bitter fehlen.Nein - Europa verdient dann eben mit anderen Wirtschaftszweigen Geld.

Fazit

Europa wird vom jahrzehntelangen kräftigen Auto-Exporteur innerhalb der kommenden zwei Jahre zu einem Importeur – dies haben die Wirtschaftsprüfer von PwC im Rahmen einer Studie ermittelt. Die Gründe sind vielschichtig: Chinesische Hersteller bieten immer mehr und immer bessere Elektroautos an, während europäische Hersteller ebenfalls viele Elektroautos in China produzieren.

Außerdem unterstützen andere Länder, wie beispielsweise die USA, ihre Autoindustrie stärker mit einer aktiven Industriepolitik und sorgen für eine Lokalisierung der Lieferketten. Und auch der Preis spielt eine Rolle: Während europäische Hersteller aktuell eher auf teure Elektroautos setzen, drängt China mit günstigen und technisch konkurrenzfähigen Fahrzeugen auf den Markt.

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