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Euro NCAP sortiert Crashtest-Kriterien neu
Härter, schneller & komplexer

Fünf Sterne beim Euro NCAP Crashtest sind beinahe normal. Bald nicht mehr, denn das Institut passt die Kriterien an. Für die Autos wird es schwerer, Top-Ergebnisse zu erzielen.

Euro NCAP Crashtest Update 2020
Foto: Euro NCAP

Mit der Entwicklung neuer Technologien, dem Einsatz modernster Werkstoffe und der Verbesserung von Assistenzsystemen haben sich auch die Crashtest-Ergebnisse in den letzten Jahren grundlegend geändert. Jetzt reagiert das Prüf-Institut Euro NCAP und sortiert das Testschema neu. Schließlich ist es fast schon zum Standard geworden, im Crashtest fünf von fünf Sternen abzuräumen. Mit präziseren Tests will Euro NCAP nicht zuletzt die Entwicklung der Sicherheitsausstattung vorantreiben.

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Die Test-Autos werden künftig nicht mehr auf ein stehendes Hindernis prallen. Fahrzeug und Hindernis bewegen sich stattdessen mit je 50 km/h aufeinander zu.

Der frontale Zusammenstoß. Seit jeher ein furchtbares Ereignis im Straßenverkehr. Um präzisere Aussagen über die Absicherung bei solchen Unfällen zu treffen, wurde der entsprechende Labor-Test erstmals seit 23 Jahren abgeändert. Das Test-Fahrzeug trifft künftig nicht mehr mit 64 km/h auf ein stehendes Hindernis mit 40 Prozent Aufprallfläche, sondern die Barriere selbst wird mobil. Fahrzeug und Crash-Barriere bewegen sich jeweils mit 50 km/h aufeinander zu. Die Überlappung wurde zudem auf 50 Prozent erhöht. Gleichzeitig werden dabei auch Verletzungen und Schäden betrachtet, die beide Fahrer-Dummies aufeinander bewirken. Der Test wird also komplexer ausfallen als bisher.

Weitere Assistenzsysteme im Test

Die Dummies an sich werden ebenfalls überarbeitet, um ein präziseres Bild zu liefern. Dazu halten in der Bewertung die Funktionalität von Querverkehrswarnsystemen, automatischer Notruffunktion und Müdigkeitsassistenten Einzug. Als weitere Neuerung wird der Zustand der Test-Fahrzeuge nach dem Aufprall dahingehend untersucht, wie gut oder schlecht die Rettungskräfte an die Insassen gelangen.

Beim überarbeiteten Seitenaufpralltest wird die Wechselwirkung zwischen den Passagieren ebenfalls ins Testschema aufgenommen. Das betrifft sowohl die Fondpassagiere, als auch Fahrer und Beifahrer. Autos mit Seitenairbags zwischen den Sitzplätzen dürften hier künftig deutlich besser abschneiden.

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Das Testinstitut baut mit den Neuerungen Druck auf die Automobilindustrie auf, die Fahrzeuge stetig weiterzuentwickeln. Gerade kleinere Fahrzeuge, die häufig zu günstigen Preisen angeboten werden, sollen so eine bessere Sicherheitsausstattung erhalten. Vor dem Hintergrund drohender EU-Sanktionen durch zu hohen Flottenverbrauch, werden gerade solche Autos derzeit stark beworben und mit Rabatten bedacht. Doch die Ergebnisse der Euro NCAP Crashtests sind nach wie vor für viele Kunden ein wichtiges Kaufargument.

Fazit

Wenn zunehmend Assistenzsysteme in Autos verbaut werden, die Unfälle vermeiden oder schnelle Hilfe gewährleisten sollen, dann ist es wichtig auch eine fundierte Aussage darüber zu treffen, wie gut diese funktionieren. Die Hersteller in puncto Sicherheit unter Zugzwang zu setzen, ist allemal legitim.

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