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EU-Parlamentsbeschluss zur Verkehrssicherheit
0,0 Promille, Tempo 30, Handy aus

Das EU-Parlament hat am Mittwoch (6.10.2021) von den EU-Ländern größere Anstrengungen bei der Verkehrssicherheit gefordert. Eine entsprechende Entschließung wurde mit 615 Stimmen bei 24 Gegenstimmen und 48 Enthaltungen angenommen.

Promille Alkohol
Foto: Getty Images

Zu den "robusten Maßnahmen" zählen laut dem Beschluss unter anderem eine Null-Promille-Grenze und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h in Wohngebieten und Orten mit hohem Rad- und Fußgänger-Verkehr. Des Weiteren fordern die Abgeordneten in ihrem Beschluss eine Vorschrift, wonach mobile und elektronische Geräte von Fahrern mit einem "sicheren Fahrmodus" ausgestattet werden müssen. Dieser Modus soll die Ablenkung während der Fahrt verringern. Darüber hinaus soll es Versicherungs- und Kfz-Steuer-Anreize für den Kauf von besonders sicheren Fahrzeugen geben.

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Europäische Straßenverkehrsagentur gefordert

Die Abgeordneten fordern als Bilanz der Entschließung die Mitgliedstaaten und die Kommission auf, Investitionen mit dem größten Nutzen für die Straßenverkehrssicherheit, bei denen den unfallträchtigsten Gebieten besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird, Vorrang einzuräumen. Die Mitgliedstaaten sollten zudem nationale Fonds für die Straßenverkehrssicherheit als Mechanismen zur Einziehung von Geldbußen und zur Umverteilung der für die Straßenverkehrssicherheit aufgebrachten Mittel einrichten.

Schließlich verlangen die Abgeordneten von der Kommission, eine europäische Straßenverkehrsagentur einzurichten, um einen nachhaltigen, sicheren und intelligenten Straßenverkehr zu unterstützen. Grundsätzlich begrüßten die Europaparlamentarier Vorhaben der EU, bis 2050 die Zahl der Verkehrstoten und schweren Verletzungen in Europa auf "nahezu Null" zu senken.

EU konnte Unfalltote nicht wie geplant reduzieren

"Wenn wir etwa die Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger verbessern, fördern wir die Reduzierung unseres CO2-Fußabdrucks, gesunde aktive Mobilität und wir machen es sicherer", sagte die für Gleichstellung zuständige EU-Kommissarin Helena Dalli im Straßburger Parlament. "Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer machen nun 70 Prozent der Verkehrstoten in unseren Städten aus", fügte sie hinzu.

In Europa kommen jährlich rund 22.700 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, cirka 120.000 werden schwer verletzt. Das EU-Ziel zwischen 2010 und 2020 die Anzahl der Todesopfer im Verkehr zu halbieren, konnte mit einem Rückgang von 36 Prozent nicht erreicht werden. Zu den sichersten Ländern gehört Schweden mit 18 Verkehrstoten pro einer Million Einwohner. Das Schlusslicht bildet Rumänien mit 85 Todesopfern. Der EU-Durchschnitt liegt bei 42, in Deutschland gab es 2020 33 Tote auf den Straßen zu beklagen. Nach Angaben der EU entfallen ungefähr 30 Prozent aller tödlichen Unfälle auf überhöhte Geschwindigkeit, rund 25 Prozent gehen auf das Konto von Alkohol am Steuer.

Verkehrstote in Europa 2020

2010

2019

2020

Veränderung 2019 - 2020

Veränderung 2010 -2020

EU-27

67

51

42

-17%

-36%

Belgien

78

56

44

-22%

-40%

Bulgarien

105

90

67

-26%

-40%

Dänemark

46

34

27

-22%

-39%

Deutschland

45

37

33

-11%

-25%

Estland

59

39

45

15%

-24%

Finnland

51

38

40

4%

-19%

Frankreich

64

50

39

-21%

-36%

Griechenland

113

64

54

-16%

-54%

Irland

47

29

30

6%

-30%

Italien

70

53

40

-25%

-42%

Kroatien

99

73

58

-20%

-44%

Lettland

103

69

74

7%

-35%

Litauen

95

67

63

-6%

-41%

Luxemburg

64

36

42

18%

-19%

Malta

31

32

21

-31%

-15%

Niederlande

32

34

31

-8%

1%

Österreich

66

47

38

-19%

-39%

Polen

103

77

65

-15%

-37%

Portugal

80

63

52

-18%

-43%

Rumänien

117

96

85

-12%

-31%

Schweden

28

22

18

-14%

-29%

Slovenien

67

49

38

-22%

-42%

Slovakei

69

50

45

-9%

-33%

Spanien

53

37

29

-21%

-44%

Tschechien

77

58

48

-16%

-35%

Ungarn

74

62

46

-25%

-39%

Zypern

73

59

54

-8%

-20%

Island

25

17

22

33%

0%

Norwegen

43

20

18

-11%

-54%

Schweiz

42

22

26

21%

-31%

Einheitliche Regelungen für E-Roller

Angesichts des Booms der Elektroroller und anderer elektrisch betriebener Vehikel bemängelte das EU-Parlament fehlende Rechtsvorschriften in einigen Mitgliedstaaten sowie unterschiedliche Regeln in den einzelnen Ländern, was es "für Besucher schwierig machen kann, die lokalen Vorschriften zu befolgen". Darüber hinaus forderten die Abgeordneten, Menschen mit Behinderung und eingeschränkter Mobilität sollten bei der Planung und dem Bau von Straßen besser berücksichtigt werden.

Umfrage
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Fazit

Die EU hat es nicht geschafft die Anzahl der Verkehrstoten zu halbieren, nun fordern die EU-Parlamentarier auf dem Weg bis 2050 die Verkehrsopfer auf Null zu reduzieren, drastischere Maßnahmen. Angesichts von vielen Verkehrstoten im Zusammenhang mit Tempoüberschreitungen und Alkohol am Steuer setzen sie bei diesen beiden Themen an: Null Promille und Tempo 30 in Städten.

Der Entschluss ist für die EU-Mitgliedsländer nicht bindend, weitere Verordnungen oder Gesetze müssen durch EU-Gremien und dann noch in den EU-Ländern ratifiziert werden.

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