EU-Kommission plant neues „Verbrenner-Verbot“ – für Dienst- und Mietwagen

EU-Kommission plant neues „Verbrenner-Verbot“
Dienst- und Mietwagen ab 2030 nur noch elektrisch

Veröffentlicht am 20.07.2025
EU Verbrenner Verbot Collage Audi RS Q3
Foto: Patrick Lang / Audi

Wie die "Bild am Sonntag" zuerst meldete, plant die EU-Kommission offenbar ab dem Jahr 2030 Autos mit Verbrennungsmotor für Mietwagenanbieter und Firmenflotten nicht mehr zuzulassen. Dem Blatt zufolge wären von einer solchen Maßnahme 60 Prozent des Neuwagengeschäfts betroffen. In der EU wurden 2024 etwa 10,6 Millionen Fahrzeuge verkauft – der kleinere Teil an Privatkunden, die der Preise wegen eher bei Leasing-Rückläufern und Gebrauchtwagen zuschlagen.

Laut "Bild am Sonntag" will die EU-Kommission ihre Pläne bereits im Spätsommer dieses Jahres vorstellen und ins EU-Parlament tragen, das wie der EU-Rat zustimmen müsste. Die EU hat bestätigt, dass eine entsprechende Neuregelung in Arbeit ist. Mehr Details wurden indes nicht bekannt. Da der EU-Rat, der dem Vorhaben zustimmen müsste, sich aus den Ministern der Mitgliedstaaten zusammensetzt, die für den jeweiligen Politikbereich zuständig sind, könnten die Chancen für eine Durchsetzung gering sein.

Kritik: Zu wenig Ladesäulen, zu teuer

Trotzdem forderte zum Beispiel der EU-Abgeordnete Markus Ferber (CSU) Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf, das Vorhaben gleich abzuräumen. Und der Vorstand des Mietwagenanbieters Sixt, Nico Gabriel, hält ein solches Verbrennerverbot für praxisfremd, weil seiner Einschätzung nach dann Urlauber kaum noch Mietwagen nutzen würden und Autofahrer praktisch keine Fahrzeuge mehr leasen könnten, weil es in weiten Teilen der EU an Ladesäulen fehle. Wie auch andere Anbieter glaubt Gabriel, dass Mietwagen teurer würden.

Die Auto-Preise sind ein Grund, warum große Teile der Branche und der Politik (etwa die EVP) gegen den Plan der EU sind, ab 2035 EU-weit gar keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen, worauf sich EU-Parlament und EU-Kommission im Jahr 2023 verständigt hatten. Bis dahin sind schrittweise Senkungen für die sogenannten Flotten-Grenzwerte vereinbart, bei denen die EU sich mit den Autobauern bereits auf Lockerungen geeinigt hat. Wie wirkungsvoll und realistisch die geplante CO₂-Senkung funktioniert, wollen die EU-Gremien 2026 erneut unter die Lupe nehmen. Beobachter vermuten eine Aufweichung. Insofern wirkt der aktuelle Vorstoß bei Flotten und Mietwagen durchaus überraschend.