Start-Stopp-Systeme gehören heute zur Serienausstattung vieler Pkw mit Verbrennungsmotor. Sie sollen den Kraftstoffverbrauch senken, indem sie den Motor bei Stillstand automatisch abschalten. In Europa ist die Technik weit verbreitet, doch in den USA wird sie zunehmend kritisch gesehen. Die dortige Umweltbehörde EPA stellt den tatsächlichen Nutzen infrage – mit möglichen Auswirkungen auch für den europäischen Markt.
Moderne Start-Stopp-Systeme arbeiten heute deutlich reibungsloser als frühere Generationen. Fahrzeuge mit 48-Volt-Mildhybridsystemen nutzen Riemenstartergeneratoren, die den Verbrennungsmotor schnell und vibrationsarm wieder starten. Unterstützt wird die Funktion durch zyklenfeste Batterien (AGM-Technologie) sowie speziell abgestimmte elektrische Nebenaggregate wie Wasserpumpen oder Klimakompressoren.
In konventionellen Fahrzeugen kommt weiterhin ein verstärkter Anlasser zum Einsatz. Die Technik wurde in den vergangenen Jahren schrittweise optimiert, um den Verschleiß zu minimieren und den Komfort zu verbessern.
EPA-Kritik: Geringe Verbrauchsersparnis im Alltag
Lee Zeldin, seit Anfang 2025 Leiter der US-Umweltbehörde EPA, äußerte öffentlich Zweifel am Umweltvorteil der Start-Stopp-Systeme. Aus Sicht der Behörde sei der tatsächliche Effekt auf CO₂-Emissionen im Straßenbetrieb begrenzt. Auch die Verbrauchsersparnis falle deutlich geringer aus als in den offiziellen Prüfzyklen.
Daten des ADAC belegen: In städtischen Szenarien sind Einsparungen von bis zu 15 Prozent möglich, doch dieser Wert basiert auf idealisierten Bedingungen. Vertreter von Berufsfahrer-Verbänden, wie dem Taxiverband Baden-Württemberg, sprechen im Alltagsbetrieb von Einsparungen zwischen zwei und vier Prozent – abhängig vom individuellen Fahrprofil.
Relevanz für Europa
In den USA fordern erste Gruppen, den Einsatz von Start-Stopp-Systemen den Fahrern freizustellen. Eine verpflichtende Aktivierung wird dort zunehmend kritisch gesehen. In Europa ist eine vergleichbare Diskussion bislang nicht prominent geführt worden. Angesichts der Kritik der EPA könnten jedoch auch hier neue Debatten angestoßen werden, insbesondere im Hinblick auf die Balance zwischen Effizienzvorgaben und Nutzerakzeptanz.