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FAQ Elektroautos
Stromschlag, Parken, Laden, Anschieben, Starthilfe

Ihr Zahl steigt: Elektroautos sind politisch gewollt und belasten die Umwelt zumindest lokal mit weniger Emissionen. Aber Elektroautos sind für viele noch recht neu und bringen im Vergleich zum Verbrennungsmotor-Auto einige Besonderheiten mit sich. Hier sind die Antworten auf ein paar grundlegende Fragen.

Fragen und Antworten Elektroauto
Foto: Patrick Lang
Darf ich mein auf einer öffentlichen Straße geparktes Elektroauto per Verlängerungskabel aus meiner Wohnung laden?

Ein privates Ladekabel quer über einen öffentlichen Bürgersteig zu verlegen, ist verboten. Stürzt ein Fußgänger über das nicht genehmigte Kabel oder kommt es zu sonst einem Schaden, ist der Verursacher möglicherweise haftbar. Dies gilt auch für von Kabelbrücken abgedeckte Kabel.

Kann ich ein Elektroauto an jeder Ladestation laden.

Leider nein: Es gibt mehrere Ladestandards und bisher beherrscht keine Ladesäule alle. Tesla Supercharger vertragen sich beispielsweise ausschließlich mit Modellen der Marke Tesla. Allerdings lässt sich jedes Elektroauto zumindest an der 230-Volt-Haushaltssteckdose laden.

Unsere Highlights
Ist eine Strom-Abrechnung nach Ladezeit erlaubt?

Nein, dies ist gemäß Mess- und Eichgesetz (MessEG) sowie Preisangabenverordnung (PAngV) seit dem 1. April 2019 genauso verboten wie eine pauschale Abrechnung pro Ladevorgang.

Können Diebe während des Ladens das Ladekabel stehlen?

Nein, das Kabel ist von der Zentralverriegelung am Fahrzeug und von dem Sicherungssystem an der Ladesäule gesichert.

Darf ich ein Verbrennungsmotor-Auto abschleppen lassen, dass widerrechtlich eine Elektroautoladesäule zuparkt?

Ein Abschleppen darf nur der Eigentümer des Parkplatzes oder ein von ihm Beauftragter in Auftrag geben. Bei einem zum öffentlichen Straßenverkehr gehörendem Parkplatz muss der Elektroautofahrer also die Polizei rufen. Diese entscheidet dann aus eigenem Ermessen, ob ein Abschleppen sinnvoll ist – ein Rechtsanspruch auf das Abschleppen des Ladesäulen-Blockierers besteht nicht.

Kann ich mit einem Elektroauto bedenkenlos in die Waschstraße fahren?

Das ist kein Problem – wie eine Fahrt bei Regen. Sämtliche Elektrokomponenten sind vor Feuchtigkeit geschützt.

Was passiert, wenn ein Betrunkener (oder nicht Betrunkener) in den offenen Ladeanschluss eines Elektroautos pinkelt?

Auch hier sollte, wie in der Waschanlage, keine Gefahr bestehen: Die Fahrzeuge sind mit einer Schutzelektronik ausgerüstet, die bei Kontakt mit Nässe spannungsführende Teile abschaltet. Außerdem ist die Ladebuchse eines abgeschalteten Elektroautos stromlos. Trotzdem: Auf gar keinen Fall ausprobieren.

Was ist, wenn die Wallbox in meiner Garage mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt?

Dann greift sofort der Überschwemmungsschutz – eine Schutzelektronik, die die Wallbox abschaltet. Bei der Montage der Box prüft der Elektriker die Funktion des Schutzelektronik.

Darf ich die Elektroautoförderung behalten, wenn ich das Auto bereits am selben Tag weiterverkaufe?

Nein – die Mindesthaltedauer beträgt sechs Monate. Wer sein Auto vorher verkauft, muss das dem BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) melden und die komplette staatliche Fördersumme zurückerstatten.

Muss ich mein Elektroauto mit einem E-Kennzeichen ausrüsten?

Das E-Kennzeichen für Elektroautos ist kein Muss – ganz im Gegenteil: Der Halter muss es gesondert beantragen. Mit dem E im Kennzeichen ist dann das Befahren von dafür freigegebenen Busspuren oder das kostenlose Parken auf extra ausgewiesenen Parkplätzen möglich.

Kann ich mit meinem Elektroauto Starthilfe bekommen?

Ein Elektroauto hat eine 12-Volt-Starterbatterie – wie Autos mit Verbrennungsmotor auch. Sollte diese Batterie entladen sein, kann Starthilfe von einem anderen Auto funktionieren.

Kann ich mit meinem Elektroauto anderen Autos Starthilfe geben?

Das geht eingeschränkt: Da ein Elektroauto nur eine wesentlich kleinere Starterbatterie benötigt als Autos mit hubraumstarken Benzin- oder Dieselmotoren, könnte das Elektroautosystem überfordert sein. Hier hilft nur die Beachtung der Hinweise in der Betriebsanleitung.

Kann man ein Elektroauto anschieben oder abschleppen?

Nein. Bei Elektroautos mit Synchronmotor kommt es beim Anschieben oder Abschleppen zu einer Zwangs-Rekuperation, was hohe Spannungen verursacht und die Elektronik beschädigen könnte. Bei Elektroautos mit Asynchronmotor besteht diese Gefahr nicht, aber viele Hersteller warnen trotzdem in der Betriebsanleitung vor Anschieben oder Abschleppen. Also: In jedem Fall vorher die Betriebsanleitung des Herstellers lesen.

Darf ich mein Elektroauto vor einer Ladesäule parken ohne zu Laden, obwohl ein Schild darauf hinweist „Frei für Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs“?

Nein, ohne oder nach dem Ladevorgang gilt die Aufhebung des Halte- oder Parkverbotes nicht mehr – der Halter des Wagens muss mit einem Bußgeld rechnen.

Umfrage
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Ja, hohe Stromstärken und Spannungen sind mir nicht geheuer.Nein, die sind nicht gefährlicher als Autos mit Verbrennungsmotor.

Fazit

Elektroautos sind sicherer, als manch einer vielleicht denkt: Dank ausgeklügelter Schutzschaltungen ist das Risiko, mit den hohen Stromstärken und Spannungen des Autos in Kontakt zu kommen, äußerst gering.

Bei speziellen Anforderungen wie Starthilfe geben und das Auto abschleppen lassen, gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen – hier hilft das Lesen der Betriebsanweisung des Herstellers.

Und ein privates Ladekabel quer über einen Bürgersteig zu legen ist verboten weil gefährlich für Passanten.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten