Das war ein Absturz mit Ansage: Nach dem Dezember-Allzeithoch für Elektroautos mit über 100.000 Neuzulassungen tat sich im Januar ein großes Loch auf, in dem die Stromer verschwanden. Lediglich noch 18.136 neue BEV wurden im Januar neu zugelassen, das hatte im Dezember noch Tesla nahezu im Alleingang geschafft. Entsprechend sank der Marktanteil der Stromer an den gesamten Neuzulassungen (179.247, ein Minus von -2,6 %) auf nur noch 10,1 Prozent, während im Vormonat noch über 30 Prozent Marktanteil für die Stecker-Autos verzeichnet wurden.
Selbst gegenüber dem eher schwachen Vorjahresmonat Januar 2022 bedeutet das einen herben Rückgang von 13,2 Prozent für die Stromer, von denen nur noch drei Modelle im Januar vierstellige Zulassungszahlen verzeichnen konnten. Im Dezember lagen noch 25 Baureihen über der Tausender-Marke. Diese Mitnahme-Effekte vor Reduzierung des Förderbonus, ausgelöst auch durch viele vorgezogene Käufe, werden uns voraussichtlich noch im gesamten ersten Halbjahr 2023 beschäftigen.
Die Platzverteilung zum Jahresbeginn ist für den weiteren Jahresverlauf noch wenig aussagekräftig, aber deshalb nicht weniger interessant. Einmal mehr setzt sich Tesla an die Spitze der Tabelle, diesmal wieder mit dem Model Y. Von einem starken Verfolgerfeld kann dabei nicht gesprochen werden, denn der VW ID.4 auf dem zweiten Platz erreicht noch nicht einmal die Hälfte der Model Y-Neuzulassungen. Außergewöhnlich dagegen der drittplatzierte E-Wagen: Nach der Modellpflege mit Umbenennung ist der Audi Q8 E-Tron ganz nach vorn aufs Podest gefahren.
Elektroauto Neuzulassungen Januar 2023
Tesla beschäftigt uns im Januar außerdem mit zwei Neuzugängen, die eigentlich keine sind. Erstmals wieder konnten sich die großen Stromer Model X und Model S in die Tabelle eintragen, die seit über einem Jahr nicht mehr ausgeliefert wurden. Nach der Modellpflege sind die beiden Top-Versionen von Tesla nun wieder in Deutschland bestellbar und trugen sich prompt unter den Top 50 ein, wenn auch mit noch überschaubaren Zahlen.
Ein paar Besonderheiten gibt es im Januar ebenfalls zu entdecken. Zum Beispiel die Marke Smart: Während sich der knuffige Smart EQ Fortwo trotz seiner nicht mehr wirklich taufrischen Technik auf den siebten Platz der Tabelle durchschlängelt, ist der neue moderne Smart #1 aktuell mit fünf Zulassungen auf dem letzten Platz gelandet, hier läuft allerdings noch die Vorbestellphase. Wie sich der gar nicht mehr kompakte SUV-Smart im Laufe des Jahres entwickeln wird, bleibt daher noch abzuwarten. Gleiches gilt für den im selben Segment angetretenen BYD Atto 3, der mit Platz 49 im Januar immerhin schon eine Duftmarke setzen kann.
Marke/Modell | Anzahl 01/23 |
MERCEDES EQE | 256 |
CUPRA BORN | 281 |
MERCEDES EQS | 284 |
MERCEDES EQB | 285 |
MINI COOPER SE | 318 |
HYUNDAI KONA | 321 |
MERCEDES EQA | 328 |
FIAT 500 E | 376 |
TESLA MODEL 3 | 389 |
HYUNDAI IONIQ5 | 403 |
MAZDA MX-30 | 499 |
PORSCHE TAYCAN | 534 |
DACIA SPRING | 669 |
SMART FORTWO | 721 |
SKODA ENYAQ | 729 |
AUDI Q4 E-TRON | 738 |
VW ID.3 | 805 |
AUDI Q8 E-TRON | 1.131 |
VW ID.4, ID.5 | 1.471 |
TESLA MODEL Y | 3.708 |
Noch ein Blick auf die meistverkauften Marken, die sich im Januar auch mit den meistverkauften Modellen decken: Tesla verzeichnet insgesamt 4.241 Neuzulassungen, VW auf dem zweiten Platz konnte über alle Modellreihen hinweg 2.532 Elektroautos absetzen. Der dritte Platz im Januar 2023 geht an Audi, wo sich drei elektrische Modellreihen zu insgesamt 2.061 Neuzulassungen summieren.
Die Top 50 der meistverkauften Elektroautos in Deutschland zeigen wir Ihnen in der Bildergalerie. Übrigens, wenn Sie auch selbst in Zukunft stromern möchten: In diesem Beitrag listen wir stets aktualisiert die neuesten Elektroauto-Leasing-Schnäppchen auf.
Fazit
Der Siegeszug der Elektroautos wird erst einmal vertagt. Nach dem gewaltigen Run auf die Fördergelder im Dezember war der Absturz absehbar, von mehr als 100.000 Neuzulassungen auf nur noch rund 18.000 binnen eines Monats ging es zurück. Die vielen im Jahr 2022 vorgezogenen Käufe werden den Marktanteil der Elektroautos noch einige Zeit weiter nach unten drücken, erst im zweiten Halbjahr dürfte es wieder spürbar bergauf gehen.