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Northvolt Elektroauto-Batterien
Platzt nach dem BMW- auch der VW-Deal?

BMW hat einen Northvolt-Auftrag zurückgezogen. Bei VW soll es eine Task Force geben, berichtet die Automobilwoche.

northvolt Batteriefabrik Northvolt 3 Heide
Foto: Northvolt

Vor vier Jahren war die Stimmung noch rosig: Im Juli 2020 verkündete BMW einen Auftrag für die Fertigung von Elektroauto-Batterien im Umfang von zwei Milliarden Euro. Liefern sollte die Stromspeicher das schwedische Unternehmen Northvolt – 2016 gegründet und mit dem Anspruch angetreten, die Batterieproduktion für Elektroautos ausschließlich mit Grünstrom zu gewährleisten.

Northvolt: Expansionspläne zu aggressiv

Aktuell bauen die Schweden eine Batteriefabrik in Heide (Schleswig-Holstein). In der Gigafactory sollen 3.000 Menschen arbeiten, die Bundesregierung unterstützt das Vorhaben mit von der EU genehmigten Subventionen in Höhe von 900 Millionen Euro. Doch nun gibt es Schwierigkeiten: Laut Automobilwoche produziere Northvolt in seinem schwedischen Werk in Skellefteå zu viel Ausschuss und liege Jahre hinter dem Zeitplan, weshalb BMW Bedenken bekommen habe.

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Northvolt-Chef Peter Carlsson soll gegenüber "Dagens industri" die Expansionspläne des Unternehmens jüngst als "zu aggressiv" bezeichnet haben. Diese müssten nun überprüft werden.

Nach Automobilwoche-Informationen wolle Volkswagen überprüfen, ob Northvolt lieferfähig sei und haben dazu eine Taskforce gegründet, heißt es in einem Bericht des Branchenblatts. VW habe die Informationen nicht kommentieren wollen.

Auftrags-Stopp wegen Lieferproblemen

Im Juni kam offenbar das Aus für den milliardenschweren Deal mit BMW. Laut einem Bericht des Manager Magazin hat BMW den Liefervertrag gekündigt. Grund dafür sollen laut dem Bericht sowohl Qualitätsprobleme als auch eine verzögerte Lieferung sein. Northvolt betreibt derzeit nur eine Fabrik in Schweden; weitere Gigafactories (darunter Northvolt 3 in Deutschland) sind noch in Planung oder Bau.

Die Lieferschwierigkeiten von Northvolt sind auch aus technischen Gründen nicht unproblematisch. Denn der BMW-Auftrag betraf sogenannte prismatische Batteriezellen, die in rechteckigen Gehäusen verbaut werden. Deren Zeit in elektrischen BMW-Modellen läuft jedoch ab. In der neuen Generation von Elektroautos, bei BMW "Neue Klasse" genannt, kommen runde Batteriezellen zum Einsatz. Das erste Modell mit dieser Technik startet bereits 2025.

Die ursprünglich von Northvolt georderten Volumina an prismatischen Zellen wird BMW demnächst von anderen Zulieferern beziehen. Auf künftige Lieferungen von Batteriezellen, unter anderem aus dem geplanten Werk Northvolt 3 in Schleswig-Holstein, soll die aktuelle Stornierung aber keinen Einfluss haben. BMW entwickelt die Zelltechnik für künftige Elektroautos selbst, lässt die Batteriezellen dann aber nach den speziellen Vorgaben bei Zulieferern produzieren. Die Fertigung von kompletten Batteriepaketen aus den einzelnen Zellen übernimmt der Hersteller dann selbst.

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Fazit

Kapazitäts- und wohl auch Qualitätsprobleme lassen einen Deal zwischen BMW und Northvolt platzen. Der schwedische Batteriehersteller hätte Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro an BMW liefern sollen. In Zukunft könnten Northvolt-Batteriezellen aus einer neuen Fabrik in Schleswig-Holstein kommen – dann auch für BMW.

Offenbar bezeichnete Northvolt-Chef Peter Carlsson die Expansionspläne als "zu aggressiv". VW habe wegen Northvolt eine Task Force gegründet, so ein Medienbericht.

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