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E-Auto-Transport auf See
Neue Vorschriften in Planung​

Als Konsequenz aus dem Brand des Auto-Frachters "Fremantle Highway" sollen die Vorschriften für den Schiffstransport von E-Autos verschärft werden.

Autotransporter roro-Schiff Brand Fremantle Highway
Foto: Kustwacht Nederland

Die Weltschifffahrtsorganisation International Maritime Organization (IMO) werde, so eine Sprecherin gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk, die geltenden Vorschriften erweitern. Dies sei eine "Reaktion auf die zunehmende Zahl von Zwischenfällen mit Bränden, die auf die Beförderung von Fahrzeugen mit alternativen Energien, einschließlich Autos mit Lithium-Ionen-Batterien, zurückzuführen sind".

Die IMO als Unterorganisation der Vereinten Nationen (UN) habe in diesem Zuge weitere Sitzungen und Experten-Anhörungen geplant. Die Standards der International Maritime Organization sind verpflichtend für die internationale Seefahrt, 175 Nationen sind Mitglied. Nähere Details zum sicheren Transport von Elektroautos wurden nicht bekannt.

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Löschsysteme sind uralt

Uwe-Peter Schieder, Kapitän und Experte für die Sicherheit der Seeschifffahrt im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, bemängelt: "Die Löschsysteme sind immer noch die gleichen wie vor 50 Jahren und haben mit der Größenentwicklung und den Brandlasten der Schiffe nicht Schritt gehalten. Wir müssen sowohl die Brand-Detektion als auch die Löschsysteme auf und unter Deck grundlegend ändern. Sonst bleiben die meisten Brände unbeherrschbar, Brände von Lithium-Ionen-Akkus sowieso." Mit herkömmlichen CO₂- oder Schaum-Löschsystemen würde man einen Akku-Brand nicht bekämpfen können.

Nach Angaben der Allianz-Versicherung sind Feuer an Bord die häufigste Ursache für den kompletten Verlust von Schiffen, während gleichzeitig die Anzahl der transportierten E-Autos steigt. 2022 gab es acht Schiffsverluste und über 200 Unfälle in Zusammenhang mit Bränden, der höchste Wert seit zehn Jahren.

Akku-Brände wegen Montage-Defekten

Hauptursachen für Brände durch Lithium-Ionen-Akkus sind nach Angaben der Versicherung zum einen Produktionsdefekte, zum anderen beschädigte Batteriezellen oder Geräte, eine Überladung oder Kurzschlüsse. "Die meisten Schiffe verfügen weder über ausreichenden Schutz noch über ausreichende Frühwarn- oder Löschfähigkeiten, um solche Brände auf hoher See zu bekämpfen", sagt Justus Heinrich, Leiter der Schifffahrtsversicherung der AGCS in Zentral- und Osteuropa, im Allianz-Schifffahrtsbericht. "Die Branche sollte sich auf vorbeugende Maßnahmen und Notfallpläne konzentrieren, um dieser Gefahr zu begegnen. Dazu gehört zum Beispiel ein adäquates Training der Crews, der Zugriff auf passendes Feuerlösch-Equipment oder auch die Verbesserung von Frühwarnsystemen. Vorteilhaft wären Spezialschiffe für den Transport solcher Güter."

Im Fall eines solchen Feuers wie auf der Fremantle Highway (siehe Fotoshow) erklärt Schieder: Solche Brände lösche man nicht, "man kann sie eigentlich nur kontrolliert abbrennen lassen", wenn gleichzeitig die Umgebung gekühlt werde. Mit einem Hochdruck-Wassernebel-System an Bord eines Transportschiffs könnte das gelingen, auch weil wenig Wasser verwendet wird. Diese geringen Wassermengen lassen sich besser beherrschen und gefährden nicht die Schiffsstabilität.

Nach Angaben des NDR seien die norddeutschen Reedereien auf Brände von E-Autos vorbereitet. So setzt die Reederei Norden-Frisia, die unter anderem für den Fährverkehr zwischen dem Festland und den ostfriesischen Inseln verantwortlich ist, Löschteller ein. Diese können zum Kühlen eines Brandes unter das E-Auto geschoben werden.

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Fazit

Die Weltschiffsfahrtorganisation will die Vorschriften für den Transport von Elektroautos auf See neu regeln. Dazu stößt die IMO Experten-Runden an, um so schnell wie möglich neue Vorschriften für die 175 Mitgliedsländer zu erlassen. Konkrete Details gibt es jedoch noch nicht. Schifffahrts- und Versicherungsexperten drängen wegen der zunehmenden Unfälle auf neue Löschtechniken.

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