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Design-Streit
Chinese kopiert Chinesen

Der chinesische Autobauer Changan wirft Wettbewerber Geely Design-Diebstahl bei Elektro-Autos vor.

Changan Geely Design-Streit
Foto: Changan und Geely

In China gilt traditionell die Kopie eines Meisters als höchste Form der Anerkennung. Damit mussten sich schon zahlreiche westliche Markenartikelhersteller – auch Autohersteller – auseinandersetzen. Der bislang eher laxe Umgang mit Urheberrechten in China spülte entsprechend zahlreiche Kopien auf den asiatischen Markt. Dass sich jetzt ein chinesischer Autobauer gegen einen anderen ebenfalls chinesischen Autobauer wegen angeblicher Urheberrechtsverletzung zur Wehr setzt, ist ein ganz neuer Aspekt.

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Changan hat Wettbewerber Geely eine Unterlassungklage angedroht, weil Geely das Design eines Elektroautos von Changan kopiert haben soll. Konkret geht es um die Ähnlichkeit zwischen dem Changan C385 (auch bekannt als Shenlan SL03) und dem neuen Geely Galaxy Light. Sollte Geely sein neues Elektroauto wie geplant in den chinesischen Handel bringen, will Changan rechtliche Schritte dagegen einleiten.

Geely reagierte in einer auf der chinesischen Socia-Media-Plattform Weibo veröffentlichten Stellungnahme auf die Vorwürfe. Der Volvo-Mutterkonzern warf Changan seinerseits vor, dem Unternehmen mit Falschinformationen Schaden zufügen zu wollen. Geely drohte ebenfalls mit juristischen Schritten wegen der Verbreitung von Fehlinformationen. Zudem erklärte der Autobauer, dass man geistige Eigentumsrechte ernst nehme und man sich an alle relevanten Gesetze und Vorschriften halte. "Wir sind zuversichtlich, dass […] unser Team die geistigen Eigentumsrechte anderer Unternehmen nicht verletzt hat", lässt Geely verlauten.

Eine Ähnlichkeit zwischen beiden Modellen ist nicht zu leugnen, eine Kopie lässt sich allerdings nur schwer erkennen. Zudem greifen zahlreiche andere Modelle anderer Hersteller, auch auf dem chinesischen Markt, ähnliche Design-Akzente auf. Beobachter glauben daher, dass es bei dem Streit nicht wirklich um die optische Ähnlichkeit geht. Vielmehr verschärft sich in China der Wettbewerb auf dem Markt für Elektroautos zunehmend und da werden dann eben die harten Bandagen ausgepackt.

Changan, ein Fertigungspartner von US-Autobauer Ford, mit Hauptsitz in Chongqing, verkaufte im vergangenen Jahr 271.240 Elektroautos unter seinen eigenständigen Marken, was einem Wachstum von 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Wettbewerber Geely konnte seinen Absatz von Elektroautos in China im Jahr 2022 auf 328.727 Einheiten verdreifachen.

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Fazit

Dass chinesische Hersteller Produkte westlicher Markenartikelhersteller kopieren, daran hat man sich mittlerweile gewöhnt. Daran, dass die Urheber diese Designverletzungen in China kaum unterbinden können ebenfalls. Doch nun beginnen sich chinesische Autobauer gegenseitigen geistigen Diebstahl vorzuwerfen. Das ist neu. Vermutlich geht es dabei weniger um Designklau, als vielmehr um den harten Kampf um Marktanteile bei Elektroautos auf dem chinesischen Markt.

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