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Daimler-Hauptversammlung 2020
Daimler will und muss mehr sparen

Konzernchef Ola Källenius kündigte auf der Hauptversammlung an, den Sparkurs weiter zu verschärfen. Daimler soll trotzdem digitaler, elektrischer und nachhaltiger werden.

07/2020, Ola Källenius Daimler Mercedes CEO Chef
Foto: Daimler AG

Konzernchef Ola Källenius verpasst Daimler angesichts der Corona-Krise einen noch schärferen Sparkurs. Das kündigte der Schwede auf der ins Internet verlegten Jahreshauptversammlung am Mittwoch, 8.7.2020 an. Die bisherigen Kostensenkungen hätten nur die Transformation hin zu Elektroautos abgedeckt, nicht aber eine weltweite Rezession. "Deswegen schärfen wir unseren Kurs nach", erklärte Källenius laut "Stuttgarter Zeitung" im Rahmen der virtuell abgehaltenen Veranstaltung.

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Kostensenkungen in allen Bereichen

Der Vorstand habe ein Programm zur Verbesserung der Kostenstruktur verabschiedet, das alle Bereiche des Unternehmens umfasse, erklärte Aufsichtsratschef Manfred Bischoff. So wolle Daimler Produktionskapazitäten abbauen – beispielsweise durch den Verkauf des Smart-Werkes im französischen Hambach. Weitere Details wurden nicht bekannt; allerdings befinde man sich in konstruktiven Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. Trotz des neuerlichen Sparzwangs will der Daimler-Vorstand jedoch nicht an den Zielen in den Bereichen Digitalisierung, Elektrifizierung und Nachhaltigkeit rütteln. "Das Ziel von Daimler ist und bleibt die emissionsfreie Mobilität", so Bischoff.

Basisfahrzeuge Leserwahl 2020
Daimer AG
Im Lkw-Geschäft betrug der Absatz-Einbruch im bisherigen Jahresverlauf 38 Prozent.

Die konkreten Zahlen für das zweite Quartal gibt der Autobauer erst in einigen Tagen bekannt. Aber Källenius stimmt jene, die der Hauptversammlung beiwohnten, bereits auf enttäuschende Ergebnisse ein. Seit Jahresbeginn habe die Marke Mercedes-Benz 870.000 Autos abgesetzt – 19 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Noch beträchtlicher war der Rückgang bei den schweren Nutzfahrzeugen. Mit etwa 150.000 Lastwagen setzte Daimler hier 38 Prozent weniger ab als ein Jahr zuvor.

Verluste im operativen Geschäft

Fest steht jetzt bereits, dass es wegen des Corona-Einbruchs nicht nur zu einem deutlichen Umsatzrückgang, sondern auch zu Verlusten im operativen Geschäft kommt. Diesen entging der Konzern in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 noch knapp. Doch Källenius gibt sich vorsichtig optimistisch. Im zweiten Quartal zeichneten sich erste Besserungen ab, im Juni lagen die Pkw-Auslieferungen bereits leicht über dem Vorjahresniveau. In China habe Mercedes-Benz beim Absatz sogar das bisher beste zweite Quartal hingelegt. Selbst bei den Lkw zeichneten sich positive Entwicklungen bei den Auftragseingängen ab.

Für die Anteilseigner soll es trotz aller Hiobsbotschaften dennoch eine Dividende geben. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen 90 Cent pro Aktie vor – 2,35 Euro weniger als im Vorjahr. Die Liquidität sei zudem durch neue Kreditlinien und das Anhalten der Produktion gesichert, erklärte Wilhelm. "Wir brauchen keine Staatshilfe", so der Aufsichtsratschef. Und Källenius ergänzte kämpferisch: "Daimler kann mehr. Und wir sind entschlossen zu liefern."

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Fazit

Ola Källenius hätte sich bei der ersten Hauptversammlung als Daimler-Chef sicher bessere Nachrichten für die Aktionäre gewünscht. Aber die Corona-Krise verschärft die zuvor schon nicht gerade rosige Situation weiter. Dennoch waren Vorstand und Aufsichtsrat bemüht, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Bleibt zu hoffen, dass sich die zarten positiven Entwicklungen in naher Zukunft verstärken.

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